Meliá Calviá Beach

Einige Tage zuvor spontan gebucht, haben wir uns sehr auf einen Spontanurlaub in Calvia gefreut. Angekommen in der Hotel- Lobby waren wir positiv von einer sehr modernen und frischen Einrichtung überrascht und haben erstmal problemfrei eingecheckt. Um das Zimmer zu erreichen mussten wir zu den Aufzügen im Stiegenhaus. Dabei bemerkt man dann recht schnell, dass man eigentlich in einem 20 Jahre alten Hotel ist, welches nur aus Sicht der Lobby frisch gemacht wurde, um einen ersten guten Eindruck zu hinterlassen. Das Stiegenhaus und die Gänge der Etagen wo die Zimmer sind schauen mit grün/rotem Granit aber nach 2000 aus. Eine geschminkte Sache also. Im Zimmer angekommen erstmal neutral/positiv überrascht. Auf den ersten Blick nichts zu bemängeln. Leider haben wir dann feststellen müssen, dass wir nicht wie gebucht (Zimmer mit seitlichem Meerblick), ein Zimmer ohne Meerblick erhalten haben. Wir waren im 10. und letzten Stock und um etwas Meerwasser zu sehen, musste man sich fast vom Balkongeländer stürzen. Also runter zur Rezeption, um die Mitarbeiter zu fragen, was passiert ist. Dort wollte man uns doch recht frech erklären, dass egal wie man das Meer sehen kann, das als Meerblick gilt und kein anderes Zimmer frei wäre, welches man für Aufpreis buchen könnte. Nach etwas mehr Nachdruck hat man uns gebeten am nächsten Tag wieder zu kommen, um mit dem Manager die Situation zu klären. Gut, ab ins Zimmer und für das Abendessen vorbereiten. Leider mussten wir dann feststellen, dass die Griffe als Einstiegshilfe in die Badewanne nur Zierde sind und besser nicht berührt werden, außer man möchte diesen als Souvenir mit nach Hause nehmen. Die Bettdecke war mit braunen Flecken überseht, relativ ekelig und sehr offensichtlich. Wir haben nicht danach gesucht, aber wenn man eine Decke ohne richtigen Überzug, sondern nur mit Überdecke kaschieren will, fällt sowas recht schnell auf. Also ab zum Abendessen: Wir haben einen freien Platz draußen auf der Terrase bekommen. Leider waren die Terrassenmöbel mit Vogelkot verziert, na gut es ist Sommer das kann mal passieren. Denkste! Auch an den folgenden Tagen, jeweils Frühstück und Abendessen, saßen wir immer an anderen Plätzen und jedesmal waren die Möbel voller Kot. Interessanterweise hat es beim Ausgang rechts von der Bar in Richtung Terrasse immer nach Urin/Chlor wie man es aus einem Schwimmbad kennt gerochen. Sehr geschmackvoll während dem Essen. Auch problematisch: Das Restaurant wird auch vom Melia Sout Beach verwendet, da dieses nur ein A la Carte Restaurant hat und das Restaurant Mercado im Calvia Beach von den Gästen dort mitgenutzt wird. Ebenso wie die Poolanlage. Eine Anlage, zwei Hotels, zu viele Leute auf zu wenig Platz. Die erste sowie die weiteren Nächte waren ganz okay, die Klimaanlage ist sehr laut und kühlt schwach, sensibel gegen Hitze darf man nicht sein. Die Tür zum Gang ist sowas von schlecht abdichtend und wenig schallisolierend, dass flüsternde schleichende Personen wahrgenommen werden wie wenn sie mitten durch dein Bett gehen. Abnormal laut die Geräusche, die vom Gang wahrgenommen werden. Am nächsten Tag Richtung Rezeption um die Situation mit dem Zimmer zu klären. Dort leider auf einen anderen Mitarbeiter getroffen der, oh Wunder, von nichts wusste und mich gebeten hat in einer Stunde nochmal zu kommen. Die Mitarbeiter reden wohl untereinander nicht. Eine Stunde später dann nochmal vorstellig geworden und man wollte das Spiel wiederholen. Andere Mitarbeiter, wieder warten. Da hab ich dann nicht mitgespielt und man hat mir wohl einen Mitarbeiter als „Manager“ verkaufen wollen. Der hat beschwichtigt, bestätigt dass es sich ums richtige Zimmer handelt und wollte mich abwimmeln. Andere Upgrades oder Entgegenkommen war für ihn ein Fremdwort, unkreativ und unselbstständig. Er meldet sich bei mir, wenn ein Zimmer frei wird. Gut dann zum Pool, natürlich keine Liegen mehr frei und somit mussten wir in dritter Reihe abseits vom Pool platznehmen. Auch hier phasenweise dieser unangenehme Uringeruch. War schwer zu bestimmen wo der herkam, das Pool war weit weg und Filteranlagen ebenso. Am nächsten Tag abends schien dann ein Audit von Melia stattgefunden zu haben, welches ich genutzt habe um nochmal etwas Lärm bei der Rezeption zu machen. Ich wurde wieder auf den nächsten Tag vertröstet. Allerdings durfte ich dann tatsächlich mit einer Managering sprechen. Davor konnten wir aber die Hotelhomepage checken und beweisen, dass wir tatsächlich das falsche Zimmer bekommen haben. Damit die Managerin konfrontiert, war diese sehr Perplex und entsetzt, da ihr wohl niemand Bescheid gegeben hat. Sie hat sich mehrmals entschuldigt und wollte mir einen Zimmerwechsel anbieten. Nach 3 von 4 Tagen habe ich diesen dann etwas genervt nicht mehr annehmen wollen und habe nochmal drauf hingewiesen, dass ich mir in gewisser Weise betrogen vorkomme und ich gerne eine Erstattung hätte. Ohne zu zucken hat sie entschuldigend eingewilligt und mich gebeten beim Check-Out nochmal nach ihr zu fragen. Sie möchte mir für den nächsten Besuch (der definitiv nie wieder stattfinden wird) ein Upgrade auf das beste Zimmer zum Preis des kleinsten anbieten. Eine Flasche Sekt am Zimmer schien dann so als hätten sie es verstanden und bereuen ihr Verhalten. Wir waren antialkoholisch, aber das konnten die Mitarbeiter nicht wissen, die Geste schätzten wir erstmal trotzdem. Beim Check-Out war das Gespräch sogar im Computer der Rezeptionistin hinterlegt und ich wurde gebeten zu warten bis die Managerin ihr Gespräch mit anderen Beschwerenden abgeschlossen hat. Leider ist die Managerin vom Vortag verschwunden und hat mich nicht wahrgenommen. Meine Telefonnummer hinterlegt haben wir noch das Pool genutzt bis der Transfer kam. Man versicherte mir, dass man sich bei mir meldet. Stand heute 5 Tage nach der Reise wurde ich immer noch nicht angerufen. Der kleine Bonus vom Entschuldigungs-Sekt somit wieder verflogen das Gefühl verarscht und betrogen worden zu sein immer noch da. Die Differenz auf das Zimmer hat man uns mit den Getränken (Halbpension) gegengerechnet, man wollte uns aber eine Entnahme aus der Minibar unterjubeln. Netter Versuch. Leider bekommt man keine detaillierte bzw. genaue Auflistung welche Getränke und wann konsumiert. Kumulierte Angaben unter „Getränke“ zusammengefasst sowie eine dubiose Pauschale von 9,50€ wo wir bis heute nicht wissen wozu die war. Das Personal ist gut darin genau das zu machen was angeschafft wurde. Kein Schritt mehr. Kakerlaken am Gang werden ignoriert und da wird zigmal vorbeigelaufen obwohl bewusst wahrgenommen. Gleiches gilt für Speisereste in der Lobby, der „Polsterschüttler“ hat sich strickt aufs Schütteln der Lobby-Sofa-Polster konzentriert und dabei die Speisereste angestarrt und beinhart ignoriert (beobachtet beim Checkout über 2h) Noch was zum Frühstück und Abendessen: Es ist stark and britische Geschmäcker ausgerichtet, frittierte Kost wohin man sieht, schlecht bis gar nicht gewürzt und Allergene nicht angeschrieben. Anscheinend wird auch nicht abgeschmeckt oder gekostet, hätte ich nicht gefragt ob die Paela verbrannt schmecken muss , wäre die noch eine Stunde zur Entnahme bereit gestanden. Man muss durch probieren herausfinden ob Meeresfrüchte enthalten sind oder nicht. Ein kleines Schild mit einem Hinweis auf eine EU Verordnung aus 2011, wo man doch bitte fragen soll was wo enthalten ist, hab ich belächeln müssen. Die aktuellere Verordnung aus 2017 schreibt vor die Speisen mit dem A, B, C Schema zu beschriften. Das ist auch anderen Gästen aufgefallen, welche sich darüber bei der Rezeption beschwert haben. Das einzig wirklich gute, ist die Lage des Hotels in der Bucht. Weit weg von den feiernden Clubs und Bars, ruhig aber trotzdem direkt am Strand, wenn man will ist man in 10min mitten im Getummel. An sich, bezweifle ich stark das 4 Sterne-Rating sowie die Tatsache, dass das Hotel wirklich das Prefix „Melia“ verdient hat. Eine Kette von der man so ein Ranzhotel nicht erwartet.

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