- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel war in der ersten Hälfte des Juli nicht voll belegt, sodass eine überwiegend ruhige Atmosphäre herrschte. Die Gäste waren vor allem mittleren Alters, einige jüngere und ältere Paare waren dabei. Insgesamt war das Hotel für Cuba recht sauber und viele Mitarbeiten waren mit der Instandhaltung beschäftigt. Zum Strand existiert nur ein Zugang über eine etwas morsche Brücke, die zu einem Durchgang durch einen kleinen "Wald" führt. In diesem Bereich gäbe es noch Potential für Verbesserungen. Nicht nur die Brücke, auch die Strandbar und der Wald machen keinen gepflegten Eindruck. Ein früher wohl existenter zweiter Strandzugang wurde provosorisch verschlossen und mit einem Schild versehen, man solle den anderen Zugang nutzen. Äußerlich machte das Hotel für mich einen ordentlichen Eindruck. Unser Zimmer wies neben keineren Macken und Schmutzeckchen keine gravierenden Mängel auf. Die in vielen Rezensionen geschmähten pöbelnden Kanadier waren in unserer Reisezeit nicht zu entdecken. Ein einzelner Störenfried flog vor unseren Augen an unserem Abreisetag aus dem Hotel. In unserer Reisezeit im Juli hat es nur an zwei Tagen kurz geregnet. Es war sehr warm, das Wasser perfekt. Geldwechsel jederzeit im Hotel oder in Varadero möglich. SMS kosteten bei uns nur 39 Cent. Fitnessstudio im Hotel in sehr schlechtem Zustand- also besser nicht auf die Nutzung einstellen. Eine Sauna ist auch vorhanden- war aber nie an.
Das Zimmer war funktional und ordentlich. Kaum fassen konnte ich, dass hier nach meiner Erinnerung nur ein Urlauber mal erwähnt hat, dass es auf keinem Zimmer eine Klobürste gibt. Um mich mal ganz klar auszudrücken: Um die Toilette zu reinigen muss man tatsächlich mit Papier ins Klo greifen oder die Scheiße eben drinlassen. Bei der Putzfrau erhält man nur den Kommentar: Ich mach das doch...Diese Denkart konnten wir nicht wirklich teilen. Liebe Hotelleitung: Eure Bäder haben einen Telefonanschluss, den kein Mensch braucht. Aber zivilisierte Menschen brauchen eine Klobürste um ihre Scheiße aus der Schüssel zu wischen! Bei einem erneuten Aufenthalt würde ich ehrlich überlegen eine Klobürste mitzunehmen. Der Zustand der Möbel war ok, die Matratze recht neu und mit Schoner. Warum ein Flachbildfernsehen nötig war statt andere Renovierungen vorzunehmen erschließt sich mir nicht. Safe ist vorhanden und kostenlos. Bügeleisen und Bügelbrett vorhanden. Genug Stauraum und Kleiderhölzer im Schrank. Dusche funktionierte und Duschvorhand war recht neu. Balkonmöbel dreckig und alt. Klimaanlage dreistufig und funktionierte sehr gut- auch wenn man nicht im Zimmer ist. Kaffeemaschine im Zimmer, aber kein Kaffee.
Vom Essen war ich nach den unzähligen positiven Berichten hier doch etwas geschockt. Zwar gibt es täglich schon eine Auswahl von Fleisch- und Fischsorten und es wird auch immer gegrillt und frisch gekocht. Uns hat es aber leider fast nie geschmeckt. Das Essen war- egal ob direkt nach Eröffnung der Essenszeit oder später- immer fast kalt und war generell ungewürzt und untersalzen. Ich verstehe auch Diejenigen schlecht die sagen es stünde ja Pfeffer und Salz auf dem Tisch: Wenn man sich im Restaurant umschaute war die typische Bewegung an jedem Tisch das Schwingen des Salzstreuers. Das hat mit Kochen für den Massengeschmack nichts mehr zu tun. Es ist bezeichnend für eine Küche, dass das Angebot an Dressings für Salate fast ausschließlich aus Fertigsoßen einen bekannten deutschen Marke besteht. Die Sauberkeit lasst an vielen Stellen zu Wünschen übrig: Das hat nichts zu tun mit Cuba, wie viele schreiben, sondern mit der Führung im Hotel. Das könnte man mit den gegebenen Mitteln besser machen. Ich finde zum Beispiel Vögel auf den Nudeln nicht lecker. Nicht lecker sind auch Köche die auf dem Weg zur Grillstation neben den Tischen der Gäste mal schnell die Nase hochziehen und ins Gebüsch spucken. Nicht lecker sieht auch der Grill aus, der seit Monaten nicht richtig von Fett und Ruß befreit worden ist. Das sind Dinge die man leicht abstellen könnte. Die Themenrestaurants waren in Ordnung- aber kein Highlight. Beim Italiener haben wir fast eine Stunde auf unser Essen gewartet. Das Angebot an Getränken an den Bars fanden wir vorbildich und üppig. Der Kaffee war dort wirklich gut, das Bier fisch gezapft, auch die cubanischen Softdrinks trinkbar. Cocktails immer gut, Mojito wie schon vielfach beschrieben nur verfügbar, wenn Minze da ist (bei uns 3 oder 4 Mal nicht vorhanden). Ansonsten bekommt man alles- auch mal eine Flasche Wasser zum mitnehmen auf die Stadttour. Gut fanden wir, dass die Reservierungszeiten für die 3 Restaurants auf 12:30 bis 16:30 verlegt wurden und man auch für Folgetage reservieren konnte. Wir haben immer den gewünschten Platz bekommen. Schlecht war, dass das Fischrestaurant an bestimmten Tagen in den Räumen des Italieners "veranstaltet" wird- darüber hatte uns aber leider niemand informiert- wir standen entsprechend vor dem leeren Restaurant und mussten aufs Buffet ausweichen.
Der überwiegende Teil des Personals war sehr nett. Die Freundlichkeit einiger weniger war aber erkennbar an die Trinkgeldgabe gekoppelt. Andere waren immer freundlich obwohl sie fast nie etwas bekamen. Negativ aufgefallen ist uns der mürrische Mensch an der Beach-Bar. Trotz spanischer Bestellung mit Bitte und Danke und netter Ansprache war dieser immer einsilbig und wirkte extrem lustlos. Fast alle können akzeptabeles Verkehrsenglisch. Deutsch nur einige Floskeln. Die Zimmerreinigung war gründlich und bei Trinkgeldgabe auch vollständig (Auffüllung der Minibar...). Negativ aufgefallen ist uns ein Gärtner: Während in der ersten Woche unseres Urlaubs ein jüngerer Gärtner kostenlos frische Kokosnüsse an der Brücke zum Strand verteilte, übernahm diesen Job in der zweiten Woche ein anderer Gärtner, über den sich hier schon einige beschwerten. Dieser verlangte dreist einen CuC pro Nuss, als wäre das der festgelegte Preis. Hier muss die Hotelleistung unbedingt eingreifen: Entweder die Nuss kostet etwas und das wird klar kommuniziert (was ich in Ordnung fände) oder sie kostet eben nichts und man muss diesem frechen Kerl auf die Finger klopfen. Ich habe in der ersten Woche dem Gärtner gerne Trinkgeld gegeben, weil ich finde sowas ist nicht unbedingt Teil des AI-Angebots- aber die Masche in der zweiten Woche fand ich unverschämt.
Der Strand ist von allen Ecken des Hotels in wenigen Minuten zu erreichen und wird täglich gepflegt. Es finden sich dennoch immer wieder Müllreste rücksichtsloser Urlauber unter den Sonnenschirmen- vor allem Kippen. Zum Varadero-Beach-Bus sind es 5 Minuten. Dieser fährt für 5 Cuc den ganzen Tag alle 30 Minuten eine Schleife über die Halbhinsel. Direkt an der Straße vor dem Hotel ist ein kleiner Tabakladen in dem man zu kaum teureren Preisen als in Varadero einkaufen kann. Ausflüge werden im Hotel vielfach von verschiedenen Anbietern angeboten. Die Preise dafür bewegen sich nach meinem Eindruck nicht gerade auf günstigem Niveau. Nachdem ich vorhergehende Rezensionen gelesen hatte, fürchtete ich keine schönen Souveniers zu finden, weil das Angebot angeblich so gering sei. Das entspricht nicht meinem Eindruck. Sowohl in Varadero als auch in Havanna gab es viel chinesichen Einheitsmist, aber auch viele nette authentische Kleinigkeiten zu kaufen. Das Paradies ist Cuba dafür sicher nicht, aber so schlimm wie vielfach beschrieben fand ich es auch nicht. Unterhaltung gibt es abends in Varadero bestimmt, jedoch muss man dafür mit dem recht teuren Taxi hinfahren (Bus bis 21 Uhr), das pro KM ca. 1 Cuc kostet. Direkt vor dem Hotel wird momentan eine Straße gebaut, sodass das am Hotel befindliche Definarium auf unbestimmte Zeit geschlossen ist. Trotz Zimmer Richtung Baustelle haben wir keinen störenden Lärm empfunden- vielleicht auch weil wir fast nie im Zimmer waren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Den Pool haben wir nur einmal genutzt- sah ganz nett aus, ist aber nicht sehr groß und fällt von Köcheltiefe auf max. 1,40 ab. Animation gab es, haben wir aber nicht genutzt. Disco gab es in unserem Urlaub nicht, weil zu wenige Leute da waren. Man kann am Strand kostenlos Tretbot und Kajak fahren. Das geht problemlos täglich für 30 Minuten. Liegestühle am Pool und Strand gab es zu jeder Tageszeit. Natürlich waren aber auch viele Liegen reserviert. Teilweise war zu beobachten, dass die besten Plätze von den Strandboys reserviert werden und dann gegen Trinkgeld "verkauft" werden. Leider ist die Qualität vieler Liegen am Strand nicht mehr akzeptabel. Viele blaue Liegen sind vollkommen durchgelegen und müssten dringend ersetzt werden. An einigen Tagen mussten wir uns mit diesem Schrott abfinden und die Rückenschmerzen in Kauf nehmen. Hier muss das Hotel unbedingt handeln und die meisten Liegen ersetzen. Etwas nervig ist, dass es vom Strand zur Dusche ein gutes Stück zu laufen ist. Eine Dusche in Strandnähe sollte schon möglich sein. Die Beachbar ist auch ein wenig entfernt, sodass wir uns oft lieber Getränke aus der Minibar mitgenommen haben als ständig zu laufen. Das ist bei vielen Nachbarhotels besser gelöst.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jan |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 17 |