- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Die Hotelanlage ist gross, mit schönen zwei- oder dreistöckigen Häusern im südamerikanischen Landhausstil. Die Wege und die Grünanlagen sind sehr gepflegt, das Zimmer geräumig. Bei kleineren Problemen (Klimaanlage, Tür) kamen die Mechaniker allerdings schnell und brachten alles in Ordnung. Der Pool liegt schön (mit Poolbar im Wasser und Imbiss draussen), aber wer nur 200 Meter zum Meer hat, wer braucht da einen Pool, der zudem nur ein Schwimmerbecken (3m tief) in der Größe eines Plumpsklos hat. Es gibt neben dem Hauptrestaurant, das zu allen Tageszeiten geöffnet hat, noch einige Themenrestaurants (kubanisch, mexikanisch, italienisch, französisch, japanisch), für die man sich aber einen Tag im voraus anmelden muss. Es handelt sich bei diesem Melá-Hotel um ein All-inclusice-Hotel, das Publikum ist international, sehr viel Kanadier, Argentinier und Spanier, aber auch Engländer, Franzosen und Deutsche. Der Sandstrand ist wunderschön und auch für kleine Kinder geeignet, weil es im Meer lange flach bleibt. Liegestühle gibt es genug, Strandbars sind auch vorhanden. Am Strand gibt es zudem eine Wassersport-Angebot, das man teilweise kostenlos nutzen kann (u.a. Tretboot, Surfen). Nicht telefonieren, extrem teuer. Unbedingt Ausflüge machen. Mit dem Katamaran und mit Delphinen schwimmen - wunderschön! Und natürlich nach Havanna, am besten über Nacht. Nach Trinidad schafften wir es nicht, das soll aber auch ganz wunderschön sein. Und man kann es auch selbst organisieren, indem man sich ein Taxi mietet, denn die über Jahn zu buchenden Städtetouren sind straff durchorganisiert und lassen wenig Raum für eigene Wünsche. Vorsicht auch, wenn ihnen der Reiseleiter die VIP-Version des Buena vista social Clubs in Varadero verkaufen will. Angeblich soll man mit den berühmten kubanischen Oldtimern abgeholt werden und in einer Bar Gelegenheit haben, mit den Musikern zu sprechen und sich fotografieren zu lassen. Die Oldtimer kommen dann aber nicht, sondern nur ein Großtaxi und in der Bar bekommt man zwei Musiker kurz zu sehen, die - was verständlich ist - schnell wieder weiter zur Probe müssen.
Bad und Ankleidezimmer (als Schrankersatz) gut. Nervig war allein, dass es statt Schlüsseln Chipkarten für die Zimmertür gibt, die ständig nicht funktionieren und einen dazu zwingen, die ca. 2 Km zur Rezeption zu laufen, um sich die Karte neu programmieren zu lassen (Mein Vorschlag: wenn's mit der Technik hapert, sollte man vielleicht wieder Schlüssel einführen :) Sonst alles bestens!
Zu den Restaurants habe ich ja oben schon etwas gesagt. Man musste oft anstehen und lange warten (auf Eier morgens bis zu 20 Minuten), Aber bei so vielen Menschen ist das vielleicht normal. Das Essen war reichlich, landestypisch aber auch an den europäischen Geschmack angepaßt (Pizza, Nudeln). Manche Dinge gab es nur einen Tag und dann für die restlichen 10 Tage nicht mehr. Aber damit muss man in einem sozialistischen Land, wo die Bevölkerung ihre Grundnahrungsmittel rationiert bekommt, leben. Wirklich zu empfehlen ist es, sich Plätze in den Themenrestaurants zu sichern. Da muss man nicht anstehen und wird freundlich bedient.
Mit dem Service ist das so eine Sache. Als Tourist aus Europa hat man in einem vier Sterne Hotel natürlich auch beim Service hohe Erwartungen, die nicht immer eingelöst werden. Die Kubaner sind - zu Recht - ein stolzes Völkchen, aber die Bedienungen wirkten oft unfreundlich, lustlos und unaufmerksam. Das kann man verstehen, wenn man weiß, was eine Kellnerin verdient und was ein Tourist ausgibt. Aber ich kann ja nichts dafür, dass die Kubaner unzufrieden sind. Das müssen sie mit den Castros und der kubanischen Regierung ausmachen. Jedenfalls wird man beim Essen und an den Bars zu oft schlecht bedient. Man muss lange warten bis jemand kommt, und wenn man sich an der Bar selbst anstellt, geht es auch nicht schneller, weil die extrem unfreundliche Chefin der Bar ihre Bestellung so langsam wie möglich ausführt. Die Cocktails, für die Kuba ja berühmt ist, schmecken furchtbar. Vielleicht ist das ja Strategie der Hotel-Leitung, damit die Gäste nicht so viel konsumieren. Aber auch dann könnten die Bedienungen freundlich sein. Das gilt übrigens nicht nur für die Bar, sondern auch für das Restaurant, einzig in den Themenrestaurants war die Bedienung sehr freundlich - und natürlich gab es auch unter den Kellnern einige sehr nette. Aber das war eher selten und bei weitem nicht die Regel. Meine Kritik richtet sich auch nicht gegen die lässigere Einstellung im Service, die in südlichen Länden ja so ist und ihren Charme hat, sondern gegen eine Art sozialistischen Arbeitsverweigerungsstrategie, die arrogant daherkommt. Mit südlicher Lebensfreude hat das nichts mehr zu tun! Das man in 12 Tagen Aufenthalt viel Trinkgeld los wird (und auch sollte) ist nicht ungewöhnlich und man macht es gern, aber ich gebe eben lieber, wenn ich freundlich behandelt werde und nicht im voraus, um dann freundlich bedient zu werden. Allerdings scheint die Leitung des Hotels auch nicht die Beste zu sein. Jedenfalls gab es in 12 Tagen für uns nur einmal Strandtücher zum wechseln (sonst waren keine da, angeblich Lieferschwierigkeiten, aber in Hotels des Umgebung lief es mit dem Service besser!) und auch die Badezimmer Handtücher wurden in der letzten Woche überhaupt nicht mehr gewechselt. Das ist für ein 4-Sterne-Hotel ein no-go und man sollte einmal überlegen, ob die jetzige Leitung in einem Hotel mit 700 Gästen der Aufgabe gewachsen ist. Sorry! Beschwerden wurden an der Rezeption auch nur gelegentlich ernst genommen. Vor unserer Reise nach Havanna war es im ganzen Hotel nicht möglich, eine Wasserflasche zu erhalten. Mieser Service! Die Mechaniker kamen bei Problemen schnell, die Animation kann ich nicht beurteilen, die Zimmerreinigung war nicht zu beanstanden.
Was soll man dazu sagen. Jeder weiß, dass Varadero ein Touristen-Bezirk ist, in dem sich eine Hotel-Anlage an die andere reiht und in den "normale" Kubaner, wenn sie dort nicht arbeiten müssen oder eine Lizens haben, gar nicht hineinkommen. Das "richtige" Kuba ist also woanders. Aber natürlich liegen die Prioritäten bei einem Badeurlaub mit Familie bei Meer, Sand, Palmen, azurblauem Wasser und strahlendem Sonnenhimmel - und das gibt es dort in Hülle und Fülle. Die Hotels der Umgebung kann man bei einer Strandwanderung inspizieren, sie sind sehr unterschiedlich, aber zum Glück sind Hotelbetonbunker dort seltener als in Spanien oder Italien. Das Städtchen Varadero hat auch viele Geschäfte zu bieten und ein Veranstaltungsprogramm - etwa einen Abend mit Konzert mit Musikern des legendären Bueno vista social Club (sehr zu empfehlen - überhaupt sind die Kubaner/innen fast alle ganz wunderbarer Musiker/innen, Sänger/innen und Tänzer/innen sowieso!) Aber wie gesagt, in Havanna, Trinidad und den anderen Städten der Insel lernt man erst das richtige Kuba kennen - zumindest ansatzweise, weil man als Tourist natürlich sehr priviligiert ist.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im April 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Joachim |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 3 |