Menaville Safaga

Die Anlage des Hotels ist grundsätzlich ganz nett. Es liegt mitten im nirgendwo, wir sind zum tauchen dorthin gefahren, wegen dem Menadive, die Lage war für uns also nicht wichtig. Hier hören die positiven Punkte dann schon auf... 8 Tage Menaville mit Flug für 900 Euro pro Person plus sonstige Ausgaben, mir wird jetzt noch schlecht was wir als Gegenleistung dafür erhalten haben. Wenn ich mir die begeisterten Bewertungen hier zu diesem Hotel durchlese, muss ich im nachhinein sagen, entweder sind die gefälscht, die Leute waren in einem anderen Hotel oder unsere Ansprüche unterscheiden sich erheblich. Wenn man einmal in einem vernünftigen Hotel war, frage ich mich, wie man dieses hier noch als gut empfinden kann? Der Strandabschnitt wird fast jeden Abend mit Insektenmitteln eingenebelt. Sinnvoller wäre es sicherlich den Strand ab und zu von Kippen und Steinen und säubern. Bewässerung der Anlage erfolgt mit stinkendem Wasser, nicht besonders angenehm. Das Hotel wird von gefühlten 80% Russen bevölkert, die in großen Gruppen, Strand- und Essen und Getränkeausgabe dominieren. Menaville als Taucher meiden und lieber für 30 Euro das Doppelzimmer (nein, nicht pro Person!) inkl. HP und Frühstück in das dahinter gelegene Ali Baba einchecken um mit Menadive zu tauchen. Dieses Hotel vermittelt absolute Wohlfühlatmosphäre, ist extrem sauber und man kann Abends auf der Dachterrasse nach Karte essen mit Blick auf das Meer. Als Nichttaucher: Überhaupt nicht in die Ecke fahren... ;-)

Im Zimmer waren die Fliegengitter löchrig und undicht, das ganze Deluxe Zimmer mit Blick zum Strand machte einen extrem lieblosen und ungemütlichen Eindruck. Obwohl prinzipiell sauber empfanden wir es als eklig unsere Sachen in die Schränke zu legen. Es macht einen ziemlich abgelebten Eindruck. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass die Zimmer mehr Flair versprühten, als sie neu waren. Irgendeine Möglichkeit Handtücher auf der Terrasse aufzuhängen, Fehlanzeige. Ein paar einfache Haken an der Wand um mal was hinzuhängen? Nein, wozu denn!? Es gibt insgesamt 3 (DREI) Steckdosen. Zwei davon werden von Fernseher und Kühlschrank belegt, bleibt eine im Bad! Wenn man Handy, MP3 Player, Tauchlampe Kameraakku aufladen will. So etwas habe ich noch nie erlebt. Zwei Einzelbetten, welche sich durch zusammenschieben zu einem Pseudoppelbett kombinieren kann, mit furchbaren Matratzen. Schlauerweise sind die Lichtschalter dann genau am Kopf, d.h. man macht Nachts gerne mal versehentlich das Licht an. Warum der Innenarchitekt für die Zimmergestaltung nicht verklagt wurde, ist ein weiteres Rätsel, welches dieses Hotel aufgibt. Hätte der Urlaub pro Nase 500 Euro gekostet, lebt man damit für den Preis. Für fast das Doppelte sind diese Zimmer eine Zumutung. Diese dann noch als Deluxe Zimmer zu verkaufen ist eine Unverschämtheit!

Das Restaurant ist zur Essenszeit bis 20 Uhr überfüllt, man bekommt keinen Tisch wenn man nicht mindestens eine Viertelstunde vorher da ist - oder eben erst um 20:30 zum Essen geht. Während des Essen finden verschiedene Animationen statt. Eine schreckliche Kinderanimation (gut, den Kindern hat es gefallen, wir konnten Jucky Jucky irgendwann nicht mehr hören). Im Anschluss kam dann ein furchtbarer Sänger der sich aber auch immer an extrem schwierig zu singenden Liedern versuchte und man nicht wusste ob man darüber lachen oder weinen soll. Während des gesamten Essens und Frühstücks, gab es zudem noch eine Spezialanimation. Nämlich die einzig saubere Tasse oder Teller im Stapel zu finden. Bei dieser Animation machten jedoch nur wir Deutschen mit, die Russen nahmen sich den nächstbesten. Da muss man sich nicht wundern, dass das Geschirr nicht ordentlich gewaschen wird, wenn ein Großteil der Gäste seine Prioritäten offensichtlich anders legt. Vielleicht ist aber auch deren Strategie einfach anders. Endlich habe ich verstanden, warum sich diese die Teller derartig voll stapeln und dann die Hälfte liegen lassen.. Die untere Schicht dient einfach nur als Trennschicht zwischen dreckigem Geschirr und dem Essen, welches man zu sich führen möchte! ;-) Ich rätsel nur noch, wie das wohl bei Getränken funktioniert! Der Oberkellner war ständig bemüht die Verfehlungen seiner Mannschaft zu korrigieren. Als wir um 21:45 (offen bis 22 Uhr) Wasser zum mitnehmen aufs Zimmer bestellten, lachte uns der Keller aus: "No, it is already close." Erst nachdem ihn der Oberkellner auf unsere Beschwerde hin die Leviten lass, erhielten wir unser gewünschtes Wasser. Es gibt jeden Tag so ziemlich das gleiche Buffet, mal mehr mal weniger verkocht. Möglicherweise hat man die Küche auf russische Ansprüche angepasst. Weder beim Frühstück noch beim Abendessen haben wir wirklich etwas gefunden, was uns besonders gefallen hätte. So gab es bei uns jeden Morgen Rührei und Pfannkuchen, welche frisch zubereitet wurden. Beim Abendessen drehte ich erstmal eine Runde und nahm von allem etwas mit, um zu testen was am heutigen Abend wohl geniesbar sein würde. Die Sisha Bar neben dem Restaurant ist ganz nett, wenn man nicht ständig darauf hingewiesen würde "But its not Clusive". Wir waren mehrmals kurz davor den peinlichen rosa Armreif abzureissen...

Bis auf die Oberkellner waren die meissten Angestellten des Hotels sehr unmotiviert, teilweise sogar unverschämt. Auf gar keinen Fall All Inclusive buchen. Eigentlich sollte man annehmen, das wäre die Königsklasse des Hotels. Man wird jedoch leider behandelt wie der letzte Dreck. Was waren die Kellner überrascht, als wir anfingen Sachen zu bestellen, die nicht AI waren, weil wir den schäbigen Wein, das schale Bier und die Urinbechergroßen Säfte in Plastikbechern 0,1l satt hatten. "But its not inclusive". Zimmerreinigung war überwiegend damit beschäftigt aus Handtüchern und Klamotten lustige Figuren auf dem Bett zu erschaffen. Ganz witzig, lieber wäre uns jedoch gewesen, man hätte sich um den stinkenden Abfluss im Bad und von vorneherein für warmes Wasser gesorgt. Die Jungs waren so ganz freundlich. Die wenigsten Angestellten sprechen Deutsch oder Englisch, mit Russisch würde man wahrscheinlich besser voran kommen.

Man fährt etwa eine Stunde vom Flughafen. Der Sammelservice sollte man vermeiden, normal sollte man ein Taxi für unter 25 Euro bekommen können. Wir standen nach dem Flug und den Anstrengungen der Anreise Abends fast ne Stunde rum um noch auf andere zu warten, die dann nicht kamen. ETS Travel über LMX, beides werden wir zukünftig sicherlich vermeiden. Vor der Haustüre gibt es einige sehr nervige Händler. Hier wird einem gerne gefälschter Safran zu exorbitanten Preisen unterjubelt. Außer dem "handg'malt" T-Shirt Shop, der Apotheke und dem Supermarkt ist kann man hier leider nichts empfehlen. Ausflüge haben wir keine gebucht, wir waren zum tauchen dort. Besonders spannend kann ich mir jedoch Quadausfahrten zu Beduinendörfer nicht vorstellen.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Teile des Animationsprogramms habe ich ja bereits unter Gastronomie aufgeführt. Vom restlichen Programm haben wir glücklicherweise nicht viel mitbekommen, da wir meisstens Tauchen waren. Internetzugang gibt es, man kann sich sogar für vorher zu bestimmtende Zeitfenster ins WLAN einbuchen, wenn man 5 Stunden auf einmal kauft. WLAN ist im Bereich des Hauptgebäudes vorhanden, in den Zimmern nicht. Der Sicht und Windschutz am Strand samt der festen Holzschirme sind ganz ok. Man hat seine eigene Ecke, wenn man eine freie ergattern kann, denn der Ostblock ist schon sehr zeitig unterwegs um große Teile des Strandabschnitts zu belagern. Highlight, weshab wir auch hingefahren sind, ist die Tauchbasis Menadive. Diese hat offenbar zwar auch schon bessere Zeiten gesehen, insgesamt war es jedoch ein zufriedenstellender Aufenthalt. Es gibt noch eine Kite und Surfschule, die wir jedoch nicht näher untersucht haben. Im Spa gab es gute Massagen. Das Spa ist auch eines der wenigen Gebäude in dem man ein gewissen Flair verspürt im Urlaub zu sein. Gegen Gebühr gibt es ein gut ausgestattetes Fitnessstudio, aber wer fährt schon in den Urlaub um mit Geräten zu trainieren?