- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Hotelanlage an sich war eigentlich gar nicht so schlecht. Da sie sehr weitläufig angelegt ist, hatten wir bei Ankunft erstmal Mühe, unseren Bungalow überhaupt zu finden. Grundsätzlich ist das Lillyland sehr gepflegt, dafür sorgen schon die armen Jungs, die die Anlage nahezu rund um die Uhr harken, fegen, Unkraut rupfen, bewässern usw. mussten. Hin und wieder muss man sich mit den Dämpfen der Insektenvernichtungsmittel abfinden, aber die Touris wollen ja schließlich kein Ungeziefer... Die Anlage ist übrigens nichts für höhere Absätze, da die "Hauptwege" mit groben Kopfsteinpflaster verlegt sind. Als Taucher suchten wir eine Bleibe zum Essen und Schlafen. Wir hatten uns als Vorausbucher bereits vorab unsere Tauchgänge im ca. 5 km entfernten "Jasmin-Diving-Center" gesichert und der von dort angebotene Shuttle-Service lief reibungslos! Daher: wenn Ihr taucht, können wir Euch diese Tauchbasis nur wärmstens empfehlen. Da wir das Lillyland-Essen irgendwann nicht mehr sehen konnten, sind wir häufiger nach Down-Town - Sekalla - gefahren. Hier empfehlen wir das "Sphinx" (in einer Seitenstraße gleich hinter MC) und natürlich Mc Donald's, wo man doch plötzlich irgendwie heimische Gefühle entwickelt...
Wir hatten einen Bungalow Typ B, Nr. 912. Dieser war riesengroß und erst der Kofferboy hat uns darauf hingewiesen, dass wir uns im "Gästezimmer" niedergelassen hatten; den noch größeren eigentlichen Schlaf- und Wohnraum hatten wir zunächst gar nicht gefunden, da diese Zimmertür sich nur schwer öffnen ließ und wir dachten, dieser Raum sei nicht für uns gedacht! Also Platz hatten wir wirklich genug! Es gab auch eine Küchenzeile - allerdings ist uns der Sinn nicht ganz klar geworden, denn in den Küchenschränken herrschte gähnende Leere: kein Glas, kein Teller, keine Gabel - nichts!!! Lediglich den Kühlschrank konnten wir davon benutzen. Auch das Bad bot reichlich Platz - zumindest hatte es ausreichend Quadratmeter! Für Handtücher bot sich allerdings auch nur eine Stange von 80 cm - daher holte ich mir zur Ablage von Handtüchern bzw. Wäsche einen Stuhl ins Badezimmer. Sämtliche Armaturen waren nur vorsichtig zu berühren, ansonsten lief man Gefahr, dass die Teile auseinander fielen. Das Klo kippelte und beim ersten Duschen setzte ich fast den ganzen Bungalow unter Wasser, da der Duschvorhang das Wasser nicht auffing und das vorbeilaufende Wasser nicht etwa in den Gulli, sondern das Wasser durch die ganze Wohnung floss. Leider schloss der Roomboy meistens die Badezimmertür, so dass uns abends erstmal ein widerlicher Gestank entgegenschlug. Übrigens hatten wir das Gefühl, dass der Service mehr nachließ, je höher unser Trinkgeld ausfiel. An einem Tag mussten wir sogar mit einer einzigen Klorolle auskommen, obwohl nahezu alle Gäste mit Montezumas Rache kämpfen mussten. An der Dekoration des Bettes mit unseren Kleidungsstücken hatte der Roomboy offensichlich großen Spaß - in dieser Hinsicht war er sehr einfallsreich...
Das Restaurant ist viel zu klein, wenn das Hotel ausgebucht ist. Wir mussten zum Teil Wartezeiten in Kauf nehmen, um überhaupt ins Restaurant zu gelangen. Das Personal ist zwar grundsätzlich sehr nett, aber wie in vielen Hotel wird einem auch hier mit einem grinsenden "finished?" ruckzuck der Teller weggezogen. Das Frühstück war sehr abwechslungsreich; die anderen Mahlzeiten hingen uns jedoch irgendwann einfach nur noch zum Halse raus. Ich hätte mir auch gewünscht, dass man den Gerichten durch Kärtchen Namen gegeben hätte, denn bei manchen Sachen ließ sich halt einfach nicht erkennen, was es überhaupt sein sollte. Unsere Zahnputzbecher im Bad waren ansprechender als die Gläser im Restaurant - diese waren nämlich richtige Whiskybecher aus Glas, während Cola und Säfte im Restaurant aus Plastikgläsern ausgeschenkt wurden. Ein nettes Anekdötchen möchte ich an dieser Stelle noch anbringen. An einem Abend war eine der Ersten am Buffet eine arabische Mutti, die die Gerichte erstmal mit den Servierlöffeln abschmeckte, bevor sie sich und ihre Familienangehörige bediente. Trotz lautstarker Beschwerden und Ekelbekundungen anderer Gäste zuckten Köche und Kellner lediglich die Schultern; die Löffel wurden nicht ausgetauscht und Mutti setzte ihre Geschmacksproben ungestört fort.
Jo, der Service... Wir bestellten am ersten Abend zum Essen zwei Rotwein und zwei Wasser. Das mit dem Rotwein hat der Gutste leider gar nicht verstanden, stattdessen bekamen wir zwei 1,5 l Flaschen zum Abendessen. Nun gut... Wenn man Wasser bestellt, bekommt man also i m m e r eine ganze Flasche. Im All inclusive sind als alkoholische Getränke ausschließlich Bier und Wein enthalten (steht so ja auch im Prospekt!). Bestellt man z.B. einen Cola-Rum, wird der Rum in einem Flaschendeckel abgemessen - was somit keinerlei cl-Abmessungen entspricht. Das ganze kostet dann 15 Ägypt. Pfund. Bestellt man dagegen nur Rum (die Cola ist ja schließlich im All inclusive enthalten), kostet er nur 9 Ägypt. Pfund! Außer im Restaurant muss man sich die Getränke immer selbst holen - zudem werden die Weingläser zumeist auch nur halbvoll ausgegeben; der Service umfasst lediglich das Abräumen! Außerdem muss jedes Getränk quittiert werden. Wir haben eine Shorts reinigen lassen - nachdem wir ab dem 3. Tag immer wieder nachgefragt haben, bekamen wir sie am 5. Tag dann doch endlich (dafür immerhin sauber und mit Bügelfalte) zurück! Dafür wurde sie uns aber nicht in Rechnung gestellt. Die Deutsch- bzw. Englisch-Sprachkenntnisse der Mitarbeiter sind eine Katastrophe. Wir erwarten bestimmt keine Wunder, aber die Sprachen, die sie uns anbieten, sollten sie dann doch annähernd verstehen, so dass man auch die Möglichkeit hat, anfallende Fragen irgendwie zu klären. Störend empfanden wir auch, dass die Bars an der Rezeption bzw. die "Disco-Bar" strikt angehalten wurden, vor 10.00 Uhr keine Getränke auszugeben. Noch 5 Min. vor 10 Uhr hat man uns nur nach besten Überredungskünsten unter größter Geheimhaltung zwei Flaschen Wasser am Tresen vorbeigeschleust. An dieser Stelle großer Dank an die beiden Mitarbeiter, die vermutlich für uns ihren Job aufs Spiel gesetzt haben!!!
Die Lage ist auch okay. Vom Flughafen ist es nur ein Katzensprung und dementsprechend ist eine Fahrt nach Hurghada Down-Town (Sekalla) für 50 Ägypt. Pfund auch erschwinglich. Das Taxi wird über den vom Hotel angebotenen Limousinenservice bestellt und der Preis versteht sich für Hin- und Rücktour. Die günstigere aber auch abenteuerlichere Variante ist die Fahrt mit dem Großraumtaxi, welches einen jederzeit direkt an der Straße aufsammelt. Für Jogger empfiehlt sich, am Strand "nach rechts" zu laufen, da man links nicht weit kommt, denn der Strand ist am "Golden Five" abgeriegelt. Auf der rechten Seite kommt man da schon etwas weiter, der "Wachmann" am "Melia Pharao" hat uns freundlich-nickend passieren lassen. Der Strand ist aber teils sehr holprig, wer ebene Wege sucht, kann auch problemlos direkt an der Straße laufen. Der hoteleigene Strand ist ansonsten ganz schön, bei entsprechender Windrichtung muss man jedoch u.U. den Geruch von Pferd bzw. Kamel in Kauf nehmen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Entsprechend dem Reisprospekt wurde ein umfangreiches Sport- und Unterhaltungsprogramm geboten. Wir sind jedoch Taucher und somit tagsüber kaum im Hotel gewesen. Einzig den Abreisetag verbrachten wir am Pool und waren erstaunt, mit welcher Begeisterung die Gäste das Animationsprogramm (Spiele und Tänze) aufgenommen haben. Abends gibt es immer Programm im sog. "Anfi-Theater", aber auch dieses haben wir uns nie angeschaut. Wir sind kein Freund von Animation und konnten dem auch problemlos entgehen, was wir als sehr angenehm empfanden. Wenn überhaupt können wir hierzu lediglich bemängeln, dass die Handtuchausgabe erst um 8.00 Uhr begann, unser Shuttle-Service zur Tauchschule jedoch bereits um 7.45 Uhr auf uns wartete.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Veronika und Torsten |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |