- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Es ist ein schönes Hotel, ein großes Hotel mit über 400 Zimmern, 5 Stockwerke, mit mehreren Außen- und Innenpools, mit Spa, Gym, Massage, mit zwei Bars, was man heute halt alles so hat. Das Hotel ist in Teilen (Eingangshalle) geschmackvoll renoviert. Vom Äußeren und vom ersten Eindruck her: ein geschmack- und stilvolles Haus.
Die Zimmer befinden sich in unterschiedlichem Renovierungszustand. Wir hatten in der ersten Nacht Zimmer 386 zum Garten/Pool, danach für 2 Wochen Nr. 576 mit Meerblick. Das Design (Säulen im Bad), die Farbgestaltung (weiß-blau-gold) und die Möblierung mit weiß lasierten antik angehauchten Möbeln ist gediegen. Und der ausziehbare Wäschetrocker auf dem Balkon ist ein praktisches Detail. Es könnte alles so schön sein, wenn, ja wenn das Pflegemanko nicht wäre. Am Zimmerspiegel ist nach einer Woche eine Einbauleuchte aus der Verkleidung gefallen und baumelte an zwei Strippen defekt so für sich hin. Ich bin davon ausgegangen, dass das Zimmermädchen diesen Schaden weitergibt. Dem war aber nicht so, sodass wir nach 2 Tagen das selbst gemeldet haben. Und den Rest unseres Urlaubs bis zum Abreisetag blickten wir auf die Monteur-Fingerabdrücke auf dem Spiegel. Beim Spiegel im Bad weiß man nicht, ob er blind oder nur nicht geputzt ist (beides trifft zu). Bei dem Badewannenboden weiß man nicht, ob er verdreckt oder nur die Emaille angeschlagen ist (beides trifft zu). Der Toilettendeckel ist falsch montiert, haben wir richten lassen. Der Duschschlauch hängt am seidenen Faden, haben wir richten lassen. Die Stuhlbespannung eines Terrassenstuhls ist seitlich ausgerissen. Nur nebenbei: Der fest installierte viereckige Kastenfön sollte aus Sicherheitsgründen ausgetauscht werden. Spätestens nach 10 Minuten Laufzeit verbrennt man sich die Finger. Und es wäre auch schön, wenn der Toilettenabflussknopf gerichtet würde. Ich persönlich habe das Zimmer notdürftig sauber gemacht, damit ich es überhaupt zwei Wochen aushalten kann. Außer Teppichboden (ich werde nie verstehen, warum ein Hotel solche Dreckschleudern verbaut) und Duschvorhang (ich hasse am Hintern festklebende Plastikvorhänge). Ich habe alle Glasplatten und damit die Getränkereste unserer Vorgänger abgewischt. Ich habe die Seifenschale von den Seifenresten unserer Vorbewohner befreit. Ich habe allerdings nur die Schubladen innen gesäubert, die wir benutzt haben. In den anderen habe ich die Reste, die Kuchenkrümel unserer Vorbewohner dringelassen. Ich kann verstehen, dass nach einer anstrengenden Saison mit Blick auf baldige Freizeit (das Hotel macht Ende Oktober komplett zu) die Motivation nachlässt, aber eine Erstreinigung für neue Gäste sollte in einem angeblichen 5-Sterne-Haus schon drin sein.
Es gibt im Hotel (wir hatte AI) vielfältige Möglichkeiten zum Speisen. Nach dem Frühstück sind mehrere Spezialitätenrestaurants neben dem allgemeinen Restaurantbüffet geöffnet. Zum abendlichen asiatischen und italienischen Spezialitätenrestaurant, wo a la carte serviert wird, muss man sich anmelden. Das Essen ist durchgängig gut. Für die Tischsitten der Gäste gilt das so nicht. In unserer zweiten Woche war eine sehr große russische Künstlergruppe, Tänzerinnen und Sängerinnen, einquartiert, zu der auch zahlreiche Kinder und pubertierende Jugendliche gehörten. Diese haben das Hotel ganz gewaltig aufgemischt. Ich kam mir vor wie in einer russischen Jugendherberge. Stimmung, Lautstärke und Büffetumgang in einem 4Sterne-Haus stelle ich mir anders vor. Ein absolutes Highlight sind die Cocktails, die an der Rezeptionsbar von einem äußerst freundlichen und kompetenten Personal gemixt werden. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viele und so ausgezeichnete Pina Colada getrunken. Mein Mann schwärmt von Bloody Mary.
Der Service an der Rezeption war mit Verlaub unter aller Sau. Wir haben bei unserer abendlichen Anreise nicht unser gebuchtes Zimmer mit Meerblick erhalten, weil alles besetzt war. Wir haben ein anderes bekommen mit dem Versprechen, dass morgen früh nach dem Frühstück alles geregelt würde. Wir müssten uns morgen früh um nichts kümmern. Unser Gepäck würde vom Hotelpersonal in unser neues Zimmer transportiert. Und selbstverständlich bekämen wir eine Wiedergutmachung in Form eines kostenlosen Safeschlüssels und kostenlosem WLAN überall im Hotel. Danke für ihr Verständnis. Das hatte ich zwar nur begrenzt, aber was sollten wir auch tun? Ich habe natürlich außer der „Kultur“ weiter nichts ausgepackt, warum auch. Am nächsten Morgen ca. 8 Uhr war unser erster Gang noch vor dem Frühstück zur Rezeption, um nach dem konkreten Procedere zu fragen. Antwort: Was wir eigentlich hier wollten, check in sei nicht vor 14 Uhr. Vorher sei an ein anderes Zimmer nicht zu denken. Geben Sie jetzt den Schlüssel ab und kommen sie um 14 Uhr wieder. Der unangemessene Inhalt dieser Antwort ist das eine, der unverschämte Kommandoton der Rezeptionistin ist das andere. Ich habe laut protestiert. Wir wurden abgewiegelt mit „kommen Sie um 11 Uhr wieder“. Wir sind gegangen, weil ich mich erst einmal beruhigen musste; ich hätte sonst meine Contenance verloren. Um 10.15 Uhr waren wir wieder da. Es hieß, dass wir um 12 Uhr ein sehr schönes Zimmer im 5. Stock bekämen und dass das Hotelpersonal unsere Sachen umziehen würden. Wir haben also die Kulturtasche gepackt, neben die geöffneten Koffer gestellt, den Schlüssel abgegeben und sind spazieren gegangen. Um 12.10 Uhr an der Rezeption sind wir zusammengefaltet worden, wieso wir denn unsere Koffer nicht fertig eingepackt hätten. So könne das Hotel doch nichts transportieren. Da hatte ich dann die Schnauze voll. Ich habe mir unseren „alten“ Schlüssel geben lassen, habe die paar Sachen innerhalb von 2 Minuten in unsere beiden Koffer verpackt, bin mit beiden Koffern zur Rezeption, habe den alten Schlüssel auf den Desk geknallt und den neuen verlangt. Das darauf erfolgende Angebot, das Personal sei mir gerne beim Gepäcktransport in das neue Zimmer behilflich, habe ich als Verarschung empfunden und dankend abgelehnt. Natürlich kann es passieren, dass ein Zimmer nicht sofort zur Verfügung steht. Aber ein solcher Hickhack ist unzumutbar und klar ein Managementfehler. Ich muss mich als Gast nicht anpfeifen lassen. Kundenorientierung geht anders, ganz anders. Da helfen dann irgendwann auch die Flasche Prosecco aufs Zimmer, der Früchteteller oder ähnliche Entschuldigungsgesten nicht mehr weiter. Selbstverständlich haben wir dieses Vorkommnis auch der Repräsentantin unseres Reiseveranstalters TUI, der ja der Vertragspartner des Hotels ist, mitgeteilt. Wenn die Beziehung erst einmal gestört ist, wird natürlich jede Kleinigkeit negativ auf die Goldwaae gelegt: Dazu passt, dass wir keinen Vorleger für die Badewanne hatten, und keinen Bademantel. Dazu passt dann natürlich auch die eigentlich völlig unwichtige Tatsache, dass die Poolhandtücher, die zwischen 16 und 18 Uhr gegen 20 € Pfand ausgegeben werden, um 16 Uhr nicht vorhanden waren, „erst in ca. 20 Minuten“. Um 17.15 Uhr waren die Handtücher dann da.
Das Hotel liegt direkt am Meer, nur durch eine laute und vielbefahrene Uferstraße getrennt. Ein Zimmer mit Meerblick ist laut, nicht nur durch die Straße, auch durch den hauseigenen Parkplatz, der durch PKWs, Busse und die unzähligen Vespas/Mopeds/Motorräder/Quads stark frequentiert ist. Bei starkem Wind übertönen Meer und Bäume den Straßenlärm, aber nur dann. Das sollte man vor Buchung wissen. Das Hotel liegt in Rhodos-Stadt, ist somit ein guter Ausgangspunkt für Spaziergänge an der weitläufigen Uferpromenade, in die Geschäfte der Neustadt, für die Erkundigungen der mittelalterlichen Altstadt, auch für Fahrten zu anderen Inselorten. Die Busbahnhöfe (man kann viele Orte/Sehenswürdigkeiten sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen) sind in 15 Minuten zu Fuß zu erreichen. Einige Buslinien halten direkt vor dem Hotel. Die Lage (Stadt, Zimmer mit Meerblickbalkon) war für mich das entscheidende Auswahlkriterium.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christa |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 50 |
Sehr geehrte Frau Christa, Wir bedanken uns um Ihre Zeit, die Sie sich genommen haben, um Ihre Eindrücke zu beschreiben. Wir haben uns intern verschiedene Gedanken gemacht und schließlich einiges geändert. Wir hoffen uns nun, fals Sie uns nochmal besuchen, Sie positiv zu überraschen. Hochachtungsvoll, Dimitrios Guest Relations MGR