Mitsis Rodos Village

Obwohl die Hotelanlage mit fast 500 Zimmern relativ gross ist, fällt das nicht unangenehm auf. Die Anlage ist sehr weitläufig und grosszügig gestaltet, die verschiedenen Gebäude liegen aufgrund der Hanglage teilweise auf unterschiedlichen Ebenen, so dass man seinen Nachbarn nicht unbedingt auf den Balkon gucken kann. Das Hotel macht einen sehr neuen und top-gepflegten Eindruck, die Außenanlagen sind sehr schön begrünt. Permanent sorgen gute Geister für einen tadellosen Gsamteindruck. Das Preis-Leistungsverhältnis ist absolut stimmig, es werden vier Mahlzeiten angeboten. Außer Wasser sind sämtliche Tischgetränke im Preis inbegriffen. Über die Qualität der Cocktails kann ich nichts sagen, da ich nur Wein oder Bier getrunken habe. Während meines Aufenthaltes im Oktober war das Hotel wohl nicht ausgebucht, die Gäste setzten sich zu etwa 60% aus Briten, 30% Deutsche, einige Italiener, Schweitzer, Franzosen zusammen. Auch wenn ich aufgrund der vielen Briten erst etwas irritert war (schließlich hatte ich diese aus früheren Urlauben nicht gerade in bester Erinnerung), musste ich mein Urteil schnell revidieren: bei den Anwesenden handeltet es sich um sehr ruhige und angenehme Gäste. Die Altersstruktur lag deutlich über vierzig, es gab einige Familien mit kleinen Kindern, hauptsächlich jedoch Paare zwischen 45 und 60. Fazit: Wenn man einfach mal abschalten und ein paar Tage in netter Umgebung verbringen will, ist man hier in der Nebensaison auf jeden Fall richtig. Reisende, die Wert auf viel Unterhaltung legen, sind hier falsch. Familien mit Kleinkindern würde ich das Hotel aufgrund des Kiesstrandes auch nicht unbedingt empfehlen. Für mich war es genau das, was ich gesucht hatte. Ankommen, abschalten, erholen. Und wenn möglich da bleiben!

Die Einrichtung ist freundlich, die Größe der Zimmer angemessen. Alles machte einen sauberen, gut erhaltenen und frischen Eindruck. Eine individuell regulierbare Klimaanlage gehörte ebenso zur Ausstattung wie Fön und Kühlschrank. Das Bad war mit Wanne ausgestattet, außerdem verfügte das Zimmer über TV (ARD, ZDF, RTL). Gegen Gebühr (35 Euro für zwei Wochen) konnte man einen Safe mieten. Mein Zimmer hatte Meerblick, allerdings gab es auch Zimmer zur anderen Seite. Empfehlen könnte ich Zimmer im Bereich des oberen Pools, da man hier die Abendsonne noch auf dem Balkon hat (das hat mich immer etwas neidisch gemacht). Wenn ich mich richtig erinnere, sind das die Zimmer aus dem 500er-Block. Da ich allein gefahren bin, hatte ich bei der Buchung um ein höher gelegenes Zimmer gebeten, damit ich bedenkenlos bei offenem Fenster schlafen konnte. Das wurde berücksichtigt. Offenbar werden Wünsche also umgesetzt.

Das Hotel bietet neben dem großen Restaurant, in dem die drei Hauptmahlzeiten eingenommen werden, eine große und eine kleine Bar sowie diverse Poolbars. Zusätzlich gibt es ein italienisches Restaurant, in dem man nach Reservierung sein Essen einnehmen kann (was ich allerdings nicht in Anspruch genommen habe). Im Hauptrestaurant war ausreichend viel Servicepersonal vorhanden, freie Tische wurden unmittelbar abgeräumt (immer neues Tischtuch) und standen sofort wieder zur Verfügung. Alle Mahlzeiten werden in Buffetform angeboten. Grundsätzlich wurde immer sofort nachgelegt, wenn es einmal Lücken gab. Während meines Aufenthaltes kam es nie zu Staus am Buffet oder gar leergefressenen Schüsseln. Ganz im Gegenteil, alles sah auch zu später Stunde immer noch appetitlich aus. Das Frühstück bot für jeden etwas. Aufgrund der vielen britischen Gäste war selbstverständlich alles rund um Ham & Eggs dabei, außerdem Müsli in verschiedenen Varianten, Brot, Brötchen, Aufschnitt, Kuchen, Quark, Saft, Obst... Mit anderen Worten: ich habe nichts vermisst. Zum Lunch kann ich nicht viel sagen, da ich ihn im Hotel nie eingenommen habe. Am Strand gab es Sandwiches oder auch mal Pizza, außerdem Eis und selbstverständlich Getränke. Kaffee und Kuchen gab es wohl auch, aber ich wollte ja schließlich auch noch nach dem Urlaub in meinen Bikin passen. Das Abendessen war für ein Hotel der Größenordnung einwandfrei. Sicherlich ist es etwas anderes, wenn man a la carte isst, aber hier war wirkich für jeden etwas dabei. Und während zwei Wochen Urlaub habe ich nicht einmal Pommes gesehen! Dafür gab es ein Salatbuffet, Suppe, Gemüse in verschiedenen Variationen, Gegrilltes, Fisch, Pasta, Kartoffeln, Reis... Und dann das Desert! Offenbar hat das Hotel einen eigenen Konditor, denn jeden Abend gab es Unmengen von Torte. Und obwohl ich in der Hinsicht wirklich pingelig bin, habe ich hier fast jeden Abend hemmungslos zugeschlagen. Lecker! Im Vergleich zu anderen Griechenlandaufenthalten muss ich sagen, dass das Essen hier mit Abstand am besten und am abwechslungsreichsten war. Natürlich wiederholt sich alles irgendwann, aber schließlich muss man ja den Geschmack von fast 1.000 Leuten treffen, was sicher nicht einfach ist.

Mit Ausnahme der Rezeption, an der die Damen manchmal etwas weniger gut gelaunt schienen, war das Personal unglaublich freundlich und zuvorkommend. Ich habe mich auf Englisch jederzeit problemlos verständigen können, viele Mitarbeiter sprachen aber auch Deutsch. Geärgert habe ich mich nur beim Auschecken, da ich relativ viel für Telefongespräche bezahlen musste. Dabei hatte ich vor meiner Abreise in Deutschland extra eine Calling-Card gekauft, die allerdings im Hotel nicht funktionierte. So habe ich alle Gespräche doppelt bezahlt - per Karte und noch mal ans Hotel. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich vorher auch nicht nachgefragt hatte, selber Schuld! Die Zimmerreinigung funktionierte einwandfrei, die Damen waren sehr nett. Als ich einmal ein kleines Problem mit Ameisen hatte, wurde dieses innerhalb einer halben Stunde erledigt. Auch im Restaurant wurde ich immer freundlich und zuvorkommend bedient. Wie mittlerweile auch in vielen deutschen Restaurants üblich wurden die Tische vom Oberkellner zugewiesen, je nach Wunsch innen oder auf der großen Terrasse. Auch Mitte Oktober war es übrigens noch warm genug, um abends draußen zu essen.

Die Anlage liegt etwas oberhalb einer Bucht und ist am Hang entlang gebaut. Über eine kleine Brücke überquert man die Hauptstraße (keinerlei Lärmbelästigung!)und erreicht in 5 Minuten den Kiesstrand. Liegen und Sonnenschirme stehen hier ausreichend und kostenlos zur Verfügung, außerdem kann man Handtücher leihen. Ein Wassersportzentrum bietet hier außerdem jegliche Art von Wassersport an, über die Preise kann ich allerdings nichts sagen. In der näheren Umgebung befinden sich das Schwesternhotel Rhodos Maris (mit Internet-Cafe) und das Rhodos Princess. Von der Lage und der Architektur hat mir das Rhodos Village mit Abstand am besten gefallen. Abgesehen von den Hotels gibt es noch eine Hand voll kleiner Supermärkte und Souveniershops. Wer abends gerne bummelt, ist hier definitiv falsch oder muss nach Lindos oder Rhodos Stadt fahren. Lindos erreicht man bequem mit dem Linienbus in einer knappen halben Stunde. Nach Rhodos kommt man auch per Bus oder aber mit dem Mietwagen. Mit dem Auto habe ich für die 60km eine knappe Stunde benötigt, die Fahrt lohnt sich auf jeden Fall. Selbstverständlich bieten alle Reiseveranstalter die üblichen Touren an. Ich habe mir stattdessen für drei Tage einen Wagen gemietet. Die Preise sind relativ vergleichbar, für drei Tage in der einfachsten Kategorie kann man etwa 90 Euro rechnen. Eine Fahrt über die Insel lohnt auf jeden Fall, da sie landschaftlich wirklich viel zu bieten hat. Rhodos Stadt muss man gesehen haben, Lindos ist auch sehr schön. Während die meisten Reiseführer vorschlagen, relativ zeitig in Lidos zu sein, habe ich die Erfahrung gemacht, dass diesen Tipp wohl alle beherzigen. Im Hochsommer ist es sicherlich sinnvoll, denn bei großer Hitze macht die Besichtigung der Akropolis bestimmt keinen Spaß. Im Herbst ist es wohl besser, am späten Nachmittag zu kommen, wenn die Busladungen am anderen Ende der Insel angekommen sind. Donnerstags scheinen außerdem einige Kreuzfahrtschiffe Rhodos als Ziel zu haben. Ich sah mich auf der Akropolis inmitten von Amerikanern ("Oh, isn't that beautiful!"), Japanern (klick) und Italienern ("Bellissimo!"). Durchaus auch ein Höhepunkt der Reise. Wer sich noch einmal vor Augen führen will, wie schön man es mit dem eigenen Hotel getroffen hat, macht einen Abstecher nach Faliraki und schaut entsetzt auf die Hotelbunker dort.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab eine sehr unaufdringliche Animation, zu der ich allerdings nichts sagen kann, da ich sie nicht in Anspruch genommen habe. Die Poolbereiche waren sehr schön gestaltet, allerdings werde ich nie verstehen, warum man sich an den Pool legt, wenn man das Mittelmeer vor der Nase hat.