Mitsis Rodos Village

Aufgrund der positiven Bewertungen haben wir uns relativ kurzfristig dazu entschieden zwei Urlaubswochen in diesem Hotel zu verbringen. Wir hatten einen Frühflug (05:50 Uhr) und sind nach 14:00 Uhr Ortszeit als letztes Hotel in der Transferkette angefahren worden. Als wir das Hotel sahen, waren wir zunächst froh, dass wir nicht schon vorher aussteigen mussten. Das Zimmer war n.n. bezugsfertig und die Rezeptionistin hat uns vorgeschlagen zunächst im Restaurant mit einem Mittagessen zu starten – guter Vorschlag. Dieses Mittagessen blieb allerdings eine Ausnahme, da wir unsere Nahrungsaufnahme auf grundsätzlich nur zwei Mahlzeiten (Frühstück / Abendessen) beschränken. Nach dem Mittagessen haben wir uns dann in den Schatten an der Bar zurückgezogen und konnten dabei einen ersten und guten Eindruck von dem Engagement und Qualität des dortigen Serviceteams gewinnen. Das Personal der Außen- und Strandbar haben wir über den gesamten Aufenthalt in bester Erinnerung, es war selbst in der dicksten Rushhour immer freundlich, super schnell, stressresistent und polyglott (englisch geht immer, deutsch geht meistens) – ein Gewinn für jeden Gast und das Hotel. Irgendwann am Nachmittag war es dann soweit dass wir unser Zimmer beziehen konnten. Dazu wurde unser großes Gepäck von einem höflichen Hotelangestellten aufgenommen, der uns dann durch die komplexe und verwinkelte Hotelanlage zu unserem Zimmer geleitete. Alles positiv bis hierher. Dann wurde unser Zimmer aufgeschlossen und wir mussten den ersten Eindruck von dieser absolut abgewohnten antiken Ödnis erst mal verarbeiten. Der Schock saß tief und hatte nichts mit der durchaus akzeptablen Größe, Raumaufteilung und Stauraum zu tun, sondern allein mit der Substanz von Gebäude, Möbel und Armaturen. In einer 4*-Anlage ist es respektlos zivilisierter Kundschaft so etwas für zwei Wochen Aufenthalt anzubieten und dafür in Summe 4.000 € zu verlangen! Das Zimmer (491) strotze vor uralter Patina, die wackeligen Möbel alle aus dem Leim, nur eine freie Steckdose und im Bad eklige, wacklige Armaturen und laienhaft verarbeitetes, mehrlagiges Silikon in vielen Fugen. Das Reinigungspersonal war durchaus bemüht, aufgrund der schlechten Substanz letztendlich aber doch chancenlos. U.a. war unter der Eingangstür ein großer Spalt, durch den permanent Staub, Haare, Tierfedern und Pflanzenteile ins Zimmer verweht wurden, die sich in einem Luftwirbel vor der Tür ansammelten. Dieser Türspalt und die defekte Balkontür wurden auch von einer Ameisenarmada als Einfallstor genutzt um sich über alles herzumachen, was sich organisch verwerten lässt – alle Nahrungsmittel, Chips, etc. kamen fortan nur noch in den Kühlschrank. Der funktionierte übrigens wie das Flatscreen-TV tadellos und wurde jeden zweiten Tag aufgefüllt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur eine Person aus dem Management des Hotels bereit wäre freiwillig und für den Preis in so eine Unterkunft zu ziehen. Um einzuschlafen sollte er jedenfalls rechtschaffen müde sein, sonst hätte er sicherlich Probleme mit den andauernd wummernden Klimakompressoren und periodisch anspringenden Lüftern aus dem Küchenbereich, welche die Umgebungsluft auch noch großzügig aromatisierten. Dabei war dieser Geruch noch erträglich im Gegensatz zu dem fauligen, gülleartigen Gestank, der sich immer frühmorgens in dem uns umgebenden Bereich ausgebreitet hat. Resümee für dieses Zimmer: unzumutbar, da hilft nur noch die Totalsanierung!! Auch wenn das Publikum kosmopolitisch gut durchmischt war, ist man im Kreise der Animateure offenbar der Meinung, dass das alles nur Franzosen sind. Uns haben jedenfalls die albernen und sehr lauten täglichen Vorstellungen auf französisch gereicht, die den Bereich der Außenbar von 19 – 20:00 Uhr dominierten. jeder, der vorhat mit Tablet oder Labtop vor Ort zu arbeiten, sollte vorbereitet sein dies mehr oder weniger offline zu erledigen. Ich habe mir neun Tage zusätzliches Wi-Fi für 35 € gekauft und mich jeden Tag davon über das grottenschlechte Internet geärgert – Intervention brachte übrigens keine Verbesserung, d.h. nicht empfehlenswert.

Absolut abgewohnt und renovierungsbedürftig! Größe und Schnitt von Zimmer und Bad waren okay; der Stauraum ausreichend, Kühlschrank und Airconditioning funktionierten; moderner Flatscreen mit vielen Programmen. Das Reinigungspersonal kämpfte tapfer gegen die antike Patina, war aber machtlos - hier hilft kein Putzmittel der Welt sondern nur noch der Boschhammer.

Aufgrund des etwas eintönigen Frühstücks und fast schon ungenießbaren Kaffees gibt es nur fünf von sechs Punkten. Es gab auch EINEN Kaffeeautomaten mit genießbaren Kaffee, vor dem bildeten sich allerdings sofort endlos lange Menschenschlangen. Das Abendessen war okay; es gab sicher immer für jeden etwas und zum individuellen Würzen war ausreichend Material vorrätig. Die alkoholischen Getränke und der Kaffee an den Bars waren gut. Die Softgetränke naja - süß halt. Nur lobend kann man Personal erwähnen; kompetent, freundlich und hilfsbereit - volle sechs Punkte (bis auf die Person welche die Zimmer vergibt: ab in die Hölle)!

Wer solch ein schlechtes Zimmer einem zivilisierten Kunden andreht, der agiert respektlos und hat eigentlich keinen Punkt verdient. Ich denke mal, dass jeder im Management genau weiß um was für ein Baudenkmal es sich beim Zimmer 491 handelt. Die drei Punkte gibt es, weil wir das Personal darüber hinaus eigentlich nur positiv wahrgenommen haben.

Relativ lange Anfahrt. Sehr heterogene Hotelanlage mit schönen Pools, eigenem Hotelstrand und inkludierten Liegen. Das Hotel ist in Hanglage gebaut und sicherlich eine Herausforderung für Menschen mit einer Behinderung.

Beliebte Aktivitäten

• Strand