- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Es handelt sich beim Palma Bay nicht um EIN Hotel, sondern um einen Komplex aus insgesamt sieben bis zu 7 Stockwerken hohen Gebäuden, von denen lediglich drei um das Clubareal gruppiert sind. Dort befinden sich mehrere Pools und Sportmöglichkeiten, Kinderbelustigung und eine regelrechte Showbühne. Zumindest das Haupthaus mit dem Restaurant, in dem ich untergebracht war, ist stark renovierungsbedürftig. Alles macht einen irgendwie leicht angestaubten Eindruck. Die Gäste in der Nachsaison sind überwiegend Deutsche und Engländer. Die anderen Gebäude liegen im Umkreis von bis zu etwa 150 Meter in Nebenstraßen und einer Ortsdurchgangsstraße. Das Hotel ist eines der wenigen in Arenal, die noch im November geöffnet haben und ausgesprochen billig. Wer es Nachsaison-typisch lieber ruhig hat, einigermaßen ordentlich essen möchte und Wert auf ein Minimum an Sauberkeit legt, sollte die Anlage tunlichst meiden.
Mein Zimmer waar identisch mit dem auf den Fotos der Hotelbeschreibung: Mittelgroß mit zwei kurzen Betten und einem Sofa. Die Möblierung war alt, das Bad mit Wanne in teilweise erbärmlichen Zustand. Wenn die Beschallung von außen eingestellt war, hörte man das Schnarchen aus dem Nachbarzimmer. Was mich am meisten störte, war die Unsauberkeit. Den klebrigen Schrankgriff konnten man nur mit Widerwillen anfassen. Aus den Ecken wirbelte der Staub hoch, auf dem Boden lagen Flusen. Das Bad wurde einen Tag vor meiner Abfahrt zum ersten mal richtig geputzt. Eine schmierig anzufassende Fernbedienung für den kleinen leicht defekten Uralt-Fernseher gab es nur auf Kaution, deutsche Programme sehr überschaubar (ARD und drei Privatsender, kein ZDF).
Ich habe in 40 Jahren Büffeterfahrung noch nie so schlecht gegessen wie im Palma Bay. Die Auswahlmöglichkeiten waren sehr übersichtlich. Alles machte einen billigen Kantineneindruck. Selbst das Frühstück war eine einzige große Enttäuschung. Das Schnittbrot war bröckelig und trocken, der Toast pampig, das Omelett breiig, der Marmeladenersatz eine schmierige süßliche Flüssigkeit. Dafür musste man je nach Essenszeit auch noch lange anstehen, sich den Tisch selbst decken und saß entweder stickig oder durch eine aggressiv eingestellte Klimaanlage voll im Zug.
Die Reinigungsfrauen sind sehr freundlich. Das Personal im Restaurant ist hektisch und scheint überfordert. An der Rezeption spricht man deutsch, muss aber oft lange anstehen. Handtücher gibt es ausreichend, ebenso Seife und Duschgel. WLAN kostet für eine Woche 15 Euro, Verbindung und Tempo sind sehr gut. Wenn man am Abreisetag länger als 11 Uhr sein Zimmer nutzen möchte, kostet das 20 Euro.
In den Ort sind es nur ein paar Schritte, zum Meer etwa 350 Meter. Der Komplex liegt auf einer leichten Anhöhe, so dass ich von meinem Balkon im 6. Stock das Meer sehen konnte. Die meisten Gäste sehen von ihrem Zimmer aus aber auf gegenüberliegende Gebäude in engen Straßen oder auf das Clubgelände. Hier wie dort geht es EXTREM laut zu. Ich konnte auf meinem Balkon noch nicht einmal den voll aufgedrehten Laptoplautsprecher verstehen. Bei den bis zeitweise kurz vor Mitternacht andauernden Beschallungen von der Showbühne ist an Bettruhe selbst bei geschlossener Balkontür nicht zu denken.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Für Familien mit Kindern und Leute mit Hang zu Remmidemmi ist die Anlage in der Hauptsaison vermutlich bestens geeignet. Dafür 6 Sterne. Die Gäste in der kühleren Nachsaison haben leider nichts davon. Außer dem ohrenbetäubendem Lärm von Außenbühne. Dafür 2 Sterne.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im November 2012 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Michael |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 1 |