Mövenpick Resort & Spa El Gouna

Die Hotelanlage ist sehr weitläufig und gepflegt. Man hat den Eindruck, daß die Hotelführung viel daran setzt, daß sich die Gäste wohl fühlen. Dies gilt eigentlich in allen Belangen. Dennoch ist meine Empfehlung eher ein "Vielleicht" bzw. man muß sich die Frage stellen, wem man das Hotel empfiehlt. Für unseren Bekanntenkreis ist es nicht empfehlenswert. Wir pflegen in einem Hotel der gehobenen Klasse Urlaub zu machen und haben dafür auch einen entsprechend hohen Reisepreis gezahlt. Leider waren in den ersten 12 Tagen über die Hälfte der Gäste über Sonderangebote - wie ich erfuhr - an die Reise gekommen. Man wußte beim Abendessen nicht, wer deplaziert war: die Gäste in angemessener Abendgarderobe oder jene, die in abgeschnittenen Hosen, "muscle-shirts" oder Ripphemden und in Badelatschen zum Abendessen kamen. Das Verhalten war dann auch entsprechend. Auch ist es wenig erfreulich, wenn jenes Klientel sich dann mit nasser Badegarderobe auf die Polster des Lagoon-Restaurants setzt, so daß der nächste Gast eine durchnäßte Hose hat. Teilweise war das Niveau unter aller Würde und dem Eigenverständnis des Hauses nicht angemessen. Auch viele andere Gäste empfanden so wie wir.

Das Essen ist qualitativ nicht in Ordnung. Direkt an den ersten zwei Tagen erkrankte meine Ehefrau an einer Magen-Darminfektion, obwohl wir nur im Hotel gegessen haben. Frisches Obst wird kaum angeboten. Die Managerin kann in diesem Fall auch nicht damit gehört werden - wie sie es an anderer Stelle kommentierte -, daß dies Saison bedingt sei. In Hurghada lag überall frisches Obst zum Verkauf. Der zuständige Mitarbeiter für die Dessert ist ein "Meister": Er schafft es jeden Abend in vielen in Gläsern oder Schälchen Desserts aus einer buttercremeartigen Masse zu zaubern, die mit verschiedenen bunten, süßen Soßen garniert waren. Geschmacklich machte dies kaum einen Unterschied. Mein Bedarf an Buttercreme ist für die nächste Zeit gedeckt. Das Zeug liegt zudem schwer im Magen. Das übrige Essen entspricht nicht dem eines gehobenen Hotels. Der Speisesaal hat den Charme einer Bahnhofshalle und ist extrem laut. Hat man dann noch schreiende und unerzogene Kleinstkinder im Speisesaal herumtollen, für die niemand zuständig ist, gibt man das Abendessen besser auf. In der Außengastronomie sind die Plätze nämlich nicht ausreichend vorhanden, so daß es zu langen Wartezeiten kommt. Unerträglich war die Situation im Außenbereich beim Frühstück: In dem Abschnitt vor dem Eingang befindet sich ein Schrank mit Geschirr, der auch als Ablage für benutztes Geschirr benutzt wird. Deshalb ist immer jemand vom Personal dort anwesend. Dennoch hat sich kein einziger Mitarbeiter darum gekümmert, daß sich die großen krähenartigen Vögel und Spatzen sich an dem Frühstück der Gäste bedienen, wenn diese in den Speisesaal gingen. An den nicht besetzten Tischen tranken die Tiere aus den Milchkännchen auf den Tischen. Als ich einen Kellner darauf aufmerksam machte, zuckte er nur mit den Achseln und lachte. Dies war jeden Morgen zu beobachten. Einmal stibitzte eine Krähe von einem Gast, der sich Saft holen ging, einen kleinen amerikanischen Pfannkuchen, der dann auf dem Boden landete. Auch plünderten die Tiere die Tischabfallbehälter. Grundsätzlich habe ich für die Situation Verständnis, aber es obliegt dem Personal allein schon aus hygienischen Gründen hier tätig zu werden.

Der Transfer dauerte ca. 35 Minuten. Die Anlage ist nahe dem Zentrum von El Gouna und in direkter Strand- bzw. Lagunennähe. Mit dem "Tok-Tok" kann man alle Punkte in El Gouna schnell und für 1 Euro pro Person erreichen. Mit dem Taxi dauert eine Fahrt nach Hurghada ca. 30 Minuten. Es ist befremdlich, daß man im Hotel an der Rezeption zwingend ein Taxi bestellen muß, welches 300,-- EGP ( ca. 15,-- € ) kostet, man aber im gleichen Atemzug von der Gästebetreuerin darauf hingewiesen wird, daß man für die Rückfahrt mit einem Taxi nicht mehr als 180,-- bis 200,-- EGP zahlen soll, was dann auch stimmte. Ich fühlte mich daher vom Hotel übervorteilt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand