- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
- Zustand des HotelsSehr gut
- Allgemeine SauberkeitGut
Was ist Grafenast noch gleich? Ein Naturhotel? Gut! Natur macht in diesem Rahmen für sich alleine stehend wohl noch keinen Sinn, aber die Bezeichnung Hotel fällt nach meinem vierten Besuch nun entgültig weg. Es zerstört den Rahmen, den dieser Ort zu bieten hat. Vielleicht braucht es die langsame Annäherung an diesen durch Familienhand geführten Betrieb, einen zweiten, dritten Besuch, um das Sorgsame und Aufrichtige zu erspüren, um einen warmen und direkten Kontakt zu erfahren. Uns jedenfalls wurde es warm. Den Koffer hat uns der langjährige Hausgeist, liebenswerte Weinkenner, norddeutscher Schiffsarzt, Künstler, Philosoph und schwer mit Humor beladene Literat förmlich aus der Hand gerissen und uns vor das schönste aller Zimmer gezerrt - einen Ausblick mit 100% Erstaunen-Garantie, sei es von Balkon, Sofa, Bett oder Sprudelwanne. Ein ausladender Blick trifft auf die Berge, die aufgereit in ausgedehnter U-Form den Haupdarsteller dieser Abgeschiedenheit wiedergeben. Der Blick fällt zurück und schüttelt die Gefühlswelt. So fühlte es sich für uns an, als wir auf 1330 Meter Höhe, am Ende einer Sackgasse versteckt, jegliche Form von Durchgangsverkehr meilenweit hinter uns lassend, die Augen in der alles umgebenden Gebirgswelt ruhen lassen durften. Nachts half Innsbruck mit einem Strahlenmeer aus tausend kleinster Lichter um ein Vielfaches nach ... fast zu schade, um auch nur ein Auge zu schliessen. Eine weitere Quelle des Glücks sind die vielen stillen Orte, die - ohne aufzuschreien - sich auf ein Aufsuchen freuen, Verstecke, die ein Alleinsein garantieren und die Unordnung der Natur in sich aufnehmen, ein Lebensglück, das es nur noch selten gibt und alles andere als von Norm und Klassifizierung spricht. In Grafenast scheint dieses Gesetzt aufgehoben. Klassifizieren lässt sich die Natur nicht - und dazu passt das Haus, die ehemalige Rodlerhütte, deren einstigen Umrandungen innerhalb des Sehnsucht-Palastes eingebettet sind, deren neuere Umbauungen ebenso haltlos mit dem Gesamten eingestimmt sind, dass der Weg zur Jurtensauna, der über einen kurzen Steg inmitten des Waldes führt, einen weniger erstaunt, als dass er zur Erwartung zu werden droht. Da bleibt die Bemerkung, dass hier kein einziger Nagel verarbeitet wurde, dass hier Holz und Lehm einen Seelenort wiedergeben, der tiefste Ruhe verspricht, nur ein weiterer Zauberstab im Reich der Sinne. Die Sauna, ja, das muss man wissen, ist nicht immer - und auch nicht immer obwohl angekündigt -, in Betrieb. Aber ich traue mich zu sagen, dass das zum Hause passt, zu den guten Geistern, zu der Chefin, die mit offenen, unverblümten Tiroler Worten den Gast in seinem Herzen trifft, sofern, ja, sofern man sich auch treffen lassen möchte, sofern man das Wohlwollen, das dahinter steht versteht. Dann, aber nur dann, ist eine Umarmung zur Verabschiedung unumgänglich und es führt einen unweigerlich wieder dorthin, wo der Ausblick einem fast schon den Verstand zu rauben scheint, in die Grafenast-Natur-Welt.
- ZimmergrößeSehr gut
- SauberkeitSehr gut
- Atmosphäre & EinrichtungSehr gut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischSehr gut
- EssensauswahlSehr gut
- GeschmackGut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Sehr gut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftSehr gut
- Rezeption, Check-in & Check-outSehr gut
- FreizeitangebotSehr gut
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
- Lage für SehenswürdigkeitenSehr gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2014 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marc |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 2 |