- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Dieses Hotel wurde wohl hauptsächlich als Konferenz-Hotel konzipiert, nicht nur durch seine zentrale Lage, sondern vor allem wegen zahlreicher Konferenzräume mit entsprechenden technischen Einrichtungen. Es ist gross, hat Hunderte von Zimmern und verfügt über ausreichend Platz, sowohl was die öffentlichen Räume als auch die Zimmer selbst angeht. Alles ist sauber und gepflegt; die Betten himmlisch, ein enormer Flachbild-Fernseher und, was ich besonders schätze, eine Kaffeemaschine mit, man höre und staune, sehr aromatischem Kaffee. Natürlich kann man im Hotel selbst frühstücken, aber gegenüber gibt es mehrere Restaurants mit amerikanischem Frühstück und anderem. Die Gästestruktur war international, alle Generationen waren vertreten, auch Babies. Hier nun eine Einschränkung: Das Leben in den öffentlichen Räumen lief grösstenteils im Halbdunkel ab, wahrscheinlich um Energie zu sparen. Insgesamt gesehen ist das Hotel für den, der eine Business-Atmosphäre liebt, sicher gut geeignet. Es ist komfortabel, praktisch, gut organisiert liegt zentral und hat für New Yorker Verhältnisse ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. New York selbst ist im allgemeinen im Sommer sehr heiss und im Winter sehr kalt, deshalb sind wohl eher Frühling und Herbst für einen Aufenthalt zu bevorzugen.
Mein Zimmer hatte etwa 25m2, eine regulierbare Klimaanlage, die man auch abstellen konnte, lag nach hinten und war sehr ruhig. Ausser dem pompösen, aber sehr komfortablen Bett gab es einen Fernsehsessel und einen Zweisitzer, alles neueren Datums und ebenfalls sehr bequem.. Es gab wohl eine Minibar, die jedoch nicht gefüllt war, dafür aber eine Kaffeemaschine, die ich weiter oben bereits gelobt habe. Insgesamt war das Zimmer sehr gepflegt und für Nichtraucher vorgesehen, worauf mehrmals kategorisch hingewiesen wurde. Auch ein Selbstwähl-Telefon mit allem möglichen Service und Computer-Anschluss waren vorhanden.
Es gibt mehrere Restaurants, darunter auch ein japanisches, die aber bis auf eines geschlossen waren. So habe ich dann eine Suppe und eine halbe, fettige Pizza gegessen, was rund 50,- USD (ohne Trinkgeld) kostete. Ich fand den Preis überhöht. Gestört hat mich ausserdem, dass sich die Toiletten gegenüber befanden, was sich allein durch den Geruch leicht ausmachen liess.
Hier setzt nun meine Kritik ein: Beim Einchecken habe ich eine Reservierungsbestätigung vorgelegt und wurde nach Hotelvouchers gefragt, die ich allerdings nicht greifbar hatte. Aus der Reservierungsbestätigung gingen jedoch alle notwendigen Daten hervor, die auch im Computer gespeichert waren; mein Hotelaufenthalt war übrigens bereits bezahlt. Die Angestellte konnte sich nicht entschliessen, mir ein Zimmer zuzuweisen und bestand auf Vouchers, möglicherweise hatte Sie auch ungenügende Deutschkenntnisse, obwohl ich ihr meine Hilfe angeboten hatte. Nachdem ich nach einem leitenden Angestellten gefragt hatte, hat dieser alles zur Zufriedenheit geregelt und um Entschuldigung gebeten. Dies war jedoch erst der Anfang. Für den Abend des 1. Mai hatte ich eine Aufführung der Metropolitan Opera geplant, die übrigens wundervoll war ("Carmen" mit Jonas Kaufmann als Don José). Auf dem Rückweg zum Hotel stellte sich heraus, dass der Times Square komplett abgeriegelt und ein Zugang zum Hotel unmöglich war. Eine Polizistin sagte mir dann, dass eine Bombe gefunden worden sei und alle Hotels, Restaurants etc. evakuiert wären. Nach dem ersten Schreck habe ich mich, zusammen mit einigen anderen Passanten, um Übernachtungsmöglichkeiten gekümmert, allerdings ohne Erfolg. Mittlerweile hatte das Marriott Marquis einen Service eingerichtet und auf telefonische Anfragen das Marriott-Hotel am Flughafen La Guardia empfohlen. Es war nun etwa 2 Uhr nachts geworden bei grosser Schwüle. Ein Taxi brachte uns dann zum La Guardia Marriott, wo wir gegen 3 Uhr eintrafen. Es hatte noch Vakanzen und meine Bekannten konnten einchecken. Ich selbst hatte keinen Pass dabei (er befand sich sicherheitshalber im Hotelsafe), wohl aber den Hotelschlüssel mit Marriott-Aufschrift. Dies war dem Rezeptionisten nicht genug und er berief sich auf seine Vorschriften. Auch mein Einwand, dass es sich hier um einen Sonderfall handele, immerhin um die Folgen eines versuchten Bombenattentats und das Hotel im übrigen auch bereits bezahlt sei und zum Marriott-Konzern gehöre, konnte ihn nicht beeindrucken. In der Rezeption selbst lief übrigens die ganze Zeit über eine CNN-Sendung mit Eindrücken vom Times Square und der Stellungnahme von Bürgermeister Bloomberg. Die Bombe war in der Zwischenzeit von einem Roboter unschädlich gemacht worden und das Auto, in dem sie sich befunden hatte, abtransportiert. Aber auch dies verfing den Rezeptionisten nicht dazu, sich konzilianter zu verhalten. Da beide Hotels, wie schon erwähnt, zu Marriott-Gruppe gehören, wäre es ein Einfaches gewesen, besagte Nach intern zur verrechnen und den Kunden so zufrieden zu stellen. Aber auch das wollte dem Rezeptionisten nicht einleuchten. So habe ich dann die bezahlte Hotelnacht auf einem Sessel in der Lobby verbracht. Wie sich später herausstellte, war besagter Rezeptionist der Hotelchef selbst. Gegen 8 Uhr morgens habe ich mich dann schliesslich erkundigt, ob man nun wieder Zugang zum Hotel am Times Square hätte, und ja, man hatte! Wäre es nicht Sache der Rezeption gewesen, sich zu erkundigen? Scheinbar hatte sich das La Guardia-Hotel beim Times Square Marriott nach der Richtigkeit meiner Angaben erkundigt und bot mir dann an, kostenlos zu frühstücken. Obwohl man sich hinterher durch die Blume entschuldigt hat, u.a. durch Bereitstellung einer Stretch-Limousine (what a laugh!), die wir allerdings bezahlen mussten, bin ich noch heute empört über ein derartiges Verhalten und werde Marriott-Hotels in Zukunft meiden.
Das Marriott Marquis liegt direkt am Times Square/Broadway, zum JFK-Flughafen sind es mit dem Wagen etwa 1 bis 1,5 Stunden, dasselbe gilt für die Fahrt zum La Guardia Flughafen. Rund um den Times Square, der vor Lichtreklame nur so strotzt, findet man alle möglichen Geschäfte und Restaurants, auch wird man mit Musicals berieselt, um die Besucherzahl zu steigern, und das rund um die Uhr. Wem's gefällt!?
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2010 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Gela |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 2 |