Nordic C Hotel

Das Hotel liegt unmittelbar an einem Ausgang des Hauptbahnhofs und damit sehr zentral. Wir haben zuerst ein sehr lautes Zimmer in der 1. Etage unmittelbar zum Bahnhofsausgang bekommen. Dieses Zimmer konnte ich bei wenig begeisterten Mitarbeitern erfolgreich reklamieren; man sollte schon sehen, dass man oben wohnt. Die Zimmer sind klein wie Hamsterkäfige, das Mobiliar entsprechend (Schranktiefe ca. 15 cm). Es gibt keinen Balkon, von den Fenstern kann man nur eins öffnen und das Klimakontrollgerät löst keine nenneswerten Temperaturänderungen aus. Schlimmer: eins unserer Betten war nicht frisch bezogen. Als wir das abends bemerkten und reklamierten, teilte die Rezeption mit unübersehbaren Zweifeln im Blick lapidar mit, dass die Housekeeper bereits Feierabend hätten. Eine sehr nette Trainee hat sich dann noch vom Wahrheitsgehalt unserer Reklamation überezugt und zumindest frische Bettwäsche gebracht, beziehen durften wir das Bett dann selbst. Das, was wir als gelbgeflecktes Innenleben vorfanden, war wenig besser als das Äußere und entspricht in keinster Weise der vollmundigen Gute-Nacht-Garantie der Hotelinformation, zu lesen unter "Luxory for the modern traveler". Das Bad ist ebenfalls sehr klein, Badewanne mit Duschwand. Kein Schminkspiegel, Billigfön ohne Kaltstufe. Der Frühstücksraum hat den Charme einer Jugendherberge und so ist auch das Angebot - wenig Auswahl, alles Self Service. In Schweden dürfte gerne auch ein bißchen Fisch auf dem Buffet sein und man erwartet eigentlich auch jemanden, der Eier, Pancakes etc. brät. Außerdem vertrete ich die möglicherweise veraltete Auffassung, dass bei 4* die Heißgetränke am Tisch serviert werden und nicht von den Gästen aus dem Automaten gezogen werden müssen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch das Verhalten des Frühstückspersonals, das allerdings nur zum Abräumen da ist - eine trostlose Mischung aus schlechter Laune und Resignation. Für das Abendessen wir ein kleiner Teil der ungemütlichen Räumlichkeit abgehängt und eingedeckt. Das Hotel hat eine kleine Karte zum Abendessen, die Qualität ist ok. Indiskutabel ist das Preis-Leistungsverhältnis beim Ice-Menue - 849 Kronen p. P. sind für das, was dafür serviert wird, auch unter (teuren) schwedischen Gesichtspunkten eine Unverschämtheit. Vor dem "Speisesaal" ist der Barbereich. Problem: bedingt durch die Lage des Hotels suchen nicht nur Hausgäste und die Gäste der Ice-Bar, sondern auch vorbeilaufende "Bahnhofs-/Strassengäste" die unmittelbar neben der Bar liegenden Toiletten auf. Das Hotel hat daher die Türen mit Zugangscode versehen, was aber nur dazu führt, das die ganze Mannschaft durch den Barbereich trampelt, um von den Mitarbeitern die Zauberzahlen zu erfragen, die auch alle genannt bekommen. Unterhaltsam, aber störend. Schön wäre, von den Nicht-Hausgästen vielleicht einen kleinen Obolus zu fordern - damit könnte man dann jemand bezahlen, der zwischendurch mal putzt! Ice Bar - Nein Danke!! Das ist wirklich ein schlechter, aber teurer Gag. Ein kalter Raum mit ein paar Eisblöcken in Form einer Bar, eines Tischs und ein paar Stehtischen sowie einer Art Strandkorb aus Eis fürs obligatorische Foto. Dazu gibt es ein Getränk, in dem man den Alkohol nur vermuten kann. Wer schon mal richtig gute Eisskulpturen gesehen hat, lacht sich kaputt. Das mehrere deutsche Reiseführer die Ice Bar als eins von 12 Highlights Stockholms ausweisen und damit in eine Reihe stellen mit dem Stadshuset, dem Vasa-Museum und letztendlich auch Schloß Drottningholm etc. ist mehr als seltsam. Ob die Königsfamilie diese Einschätzung teilt?

Beliebte Aktivitäten

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