Wir haben uns viele Wochen vorher auf die Kapverden gefreut. Die Bewertungen im Internet hörten sich positiv an, insbesondere, was die Verpflegung betraf. Wir suchten Ruhe und Entspannung. Uns hat deshalb die Abgeschiedenheit nichts ausgemacht. Die Strände - und hier insbesondere der Hotelstrand - sind wirklich wunderschön. Auch deshalb weil nicht solche Massen an Touristen unterwegs sind. Die Hotelanlage ist architektonisch schön in die Landschaft integriert. Alles zweistöckige Bungalows, die meisten mit Blick aufs Meer. Unser Zimmer war groß, sauber, wenn auch spärlich eingerichtet (sehr kleiner Kleiderschrank). Für den Safe mußte man bezahlen (2 EUR/Tag). Er befand sich im untersten Teil des Schrankes, so dass man sich fast auf den Boden legen muß, um ihn zu öffen oder zu schließen. Das Personal spricht kein deutsch, versteht englisch nur sehr wenig. Mit französisch bzw. portugiesisch ist man besser dran (betrifft insbesondere auch die Animation). Durch Internetkritiken gewarnt, haben wir uns jeder eine Luftmatratze mitgebracht und diese als Auflage für die Liegen benutzt, denn keine der Liegen hat eine Auflage. Am großen Pool sind die Liegen ok, am kleinen erinnern sie an Gefängnispritschen. Keine Ahnung, wie man darauf den ganzen Tag liegen soll. Viel unternehmen kann man auf Boa Vista nicht, empfohlen seien aber hier die Baobab-Touren mit Ralph (werden am Flufhafen angeboten bzw. fragen Sie nach der Telefonnummer im Hotel oder googeln Sie daheim schon danach). Die Liegen am Strand sind größtenteils demoliert und man hat Glück, wenn man eine "ordentliche" erwischt. Dem Hotel bzw. der Reiseleitung ist das bekannt, geändert wird es allerdings nicht. Noch nie sind wir in einem Urlaub so schlecht verpflegt worden wie im Decameron. Für das viele Geld, das wir bezahlt haben, war die spärliche Verpflegung einfach eine Frechheit. Zwei Wochen lang jeden Morgen Weißbrot und aus dem selben Teig die Brötchen und das Kleingebäck, Preßschinken und eine Sorte Käse. Lediglich an zwei Tagen gab es mal etwas Salami. Der Joghurt sah nach angerührtem Tapetenkleister aus und hat auch so geschmeckt. Die Büffets am Mittag und abends waren eintönig - immer dasselbe - und das noch in mieser Qualität. Der Gipfel sind Dosenananas und -pfirsische. Der Fisch zu Tode gegrillt, bis er ungenießbar ist. Macht aber nix, am nächsten Tag findet man ihn wieder im Fischsalat oder in Brötchen eingebacken. Wer gern lauwarme Pizza ißt und jeden Tag Nudeln mit Tomatensoße, der ist dort allerdings gut aufgehoben. Und dazwischen überall die Katzen, die von einigen Gästen auch noch gefüttert werden. Im A-la-Carte-Restaurant ist die Qualität auch nicht besser und für den Wein lassen sie sich richt gut bezahlen. Ganz ehrlich: wir hatten uns was anderes vom Hotel versprochen (eben weil der Preis so hoch war) und waren noch nie so froh wieder zu Hause zu sein. Wenn man den Leuten so viel Geld für einen Urlaub abknöpft, sollte man sich bemühen etwas mehr zu bieten. Das Hotel hat unseres Erachtens höchsten zwei Sterne verdient. Unser Reiseveranstalter hat es mit vier Sternen angeboten, andere jedoch nur mit drei. Das haben wir aber erst gemerkt, als das Kind schon in den Brunnen gefallen war. Nachbarhotels bieten den selben schönen Strand, weitaus bessere Verpflegung und sind auch noch preiswerter.

Zimmer

Eher gut