- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Eine kleine, wirklich schöne Anlage mit üppigem Garten direkt an einer kleinen Bucht eines ellenlangen puderweißen Strandes. Landestypische Bungalows mit großer Terrasse und Himmelbett. 3 kleine Pools, ein Spa. Das Restaurant thront etwas erhöht über der Bucht und bietet einen Ausblick auf das Treiben am Strand.
Groß und geräumig, allerdings schon etwas abgewohnt. Die Zimmerdamen dekorieren äußerst liebevoll das Bett, aber in Anbetracht des hohen Preises würde man mehr erwarten.
Man peilt die haute cuisine an, was allerdings nur zum Teil gelingt, denn es scheint einen guten und auch einen weniger guten Koch zu geben. Abgesehen davon, ist auch dies irgendwie unpassend eingedenk der Zustände um das Hotel herum. Die Preise sind europäisch, d.h. deutlich zu hoch. Für HP haben wir als Vielreisende so viel bezahlt wie noch nie, und daher war Einiges regelrecht ärgerlich. Abends gibt es für HP-Gäste ein Menu, bei dem man jeweils 2 Varianten von Vorspeise, Suppe, Hauptgericht (frischer Fisch war immer sehr gut!) und Dessert wählen kann, wobei die Speisen häufig als die besten in Zanzibar bzw. sogar ganz Afrika angepriesen werden. Die Portionen allerdings sind minimalistisch, so dass man tatsächlich alle Gänge bestellen sollte, um satt zu werden, was sogar wir als kleine Esser sagen müssen. Ein großer Magen hingegen wird selten voll. Das Stückchen Kuchen war grundsätzlich ein Mini-Würfelchen. Feste Menus erscheinen zudem in Zeiten der üppigen Buffets und auch der Wichtigkeit von Individualisierung nicht zeitgemäß - viel Spielraum bleibt einem da leider nicht. Dies störte beim Frühstück noch viel mehr: es gab, außer bei den Eiern, die man haben konnte, wie man wollte, absolut keine Variation. Immer einen frischen Saft, 3 Scheiben Toast (für 2 Leute??), 2 Mini-Croissants, 2 Minimini-Danish Pastry, ein Kleckschen Butter (reichte nicht einmal für ein Toast), Nutella und Marmelade und einen Obstteller mit mikroskopischen Stückchen, die man kaum hätte kleiner schneiden können. Käse (eine Sorte) nur auf Anfrage, häufig aber auch "alle", von Aufschnitt keine Spur. Da drängt sich der Eindruck von großem Geiz ganz von allein auf. Einmal wollte ich beim Abendessen mehr Kokossauce und bekam tatsächlich ein Teelöffelchen Aufschlag! Ein anderes Mal wollte ich einen Extra-Saft zum Frühstück und bekam zur Antwort, dass andere Gäste leider auch noch welchen wollen... Und...ja... in Afrika hat man ein anderes Verständnis von Zeit... aber es nervte gewaltig, wie lang sich das Essen immer hinzog. Manchmal warteten wir über eine Stunde, bis die Vorspeise auf dem Tisch stand. Die Pausen zwischen den Gängen zogen sich ewig hin, so dass man von ganz allein satt wurde. Kalkül? Ein Abendessen dauerte somit häufig über 2 Stunden... Wahrscheinlich war das als Beschäftigungstherapie inkludiert, denn es gab ja sonst nix zu tun. Man ist nicht einmal in der Lage, leise afrikanische Musik im Hintergrund zu spielen. Schade! Fazit: oft feine, aber reichlich schmale Kost - fast schon Diät für sehr viel Geld. Das macht wenig Spaß.
Ale waren wirklich freundlich und bemüht. In Afrika ist eben nicht alles einfach und/ oder dauert halt seine Zeit. Der deutsche Manager ist nur selten vor Ort, und wenn, zeigt er sich selten, was in so einer kleinen Anlage nicht von Vorteil ist. Häufig hat er seine Versprechen/ Zusagen leider nicht eingehalten und so hat man den Eindruck, dass er wenig interessiert oder aber überfordert ist.
Größtes Manko: liegt eigentlich paradiesisch, ABER: das Hotel liegt weitab jeglicher Zivilisation, ist nur im Schritttempo über einer löchrige Sandpiste zu erreichen und direkt in einem Dorf der 4. Welt. Die Zustände vor dem Tor sind selbst für Weitgereiste erschütternd. Die Einheimischen hausen in zumeist zusammengezimmerten, winzigen, halb zerfallenen Hütten mitten in ihrem eigenen Müll. In der direkten Umgebung sind noch ein paar wenige kleinere Hotels, sonst nichts außer Natur - kein Laden, kein Restaurant, kein Café ----- nix! D.h., die Möglichkeiten für Aktivitäten, Ausflüge etc. sind gleich null - selbt ein Bier/ Wein außerhalb trinken ist damitt kaum möglich. Für's Taxi, Boot, Moped werden horrende Preise aufgerufen, die selbst nach gnadenlosem Handeln weitab des Realistischen liegen. Wenn man nicht gerade ein passionierter Taucher ist, muss man schon ein paar spannende Bücher mithaben. Das Riff ist leider auch absolut nicht sehenswert. Außer Unmengen von Seeigeln gibt's da nichts zu sehen! Man kann sich den mühsamen Weg also sparen. Stonetown (Taxi 1,5 Stunden) allerdings sollte man sehen, bevor es ganz verfallen ist und sämtliche der berühmten Türen geklaut wurden. Der Strand - in der Tat absolut naturbelassen (Unmengen von Seegras, angeschwemmtem Müll und noch viel mehr, was man gar nicht wissen will) ist Lebensraum des Dorfes, und damit eben leider nicht kompatibel mit den Bedürfnissen/ Erwartungen der Touris. Mal Arbeitsraum für Fischer, die den Fang über den Sand schleppen, mal große Spielwiese für tobende Kinder, mal Fußballfeld, aber zu unserem größten Entsetzen mangels Kanalisation und fließend Wasser im Dorf auch ganz großes Gemeinschaftsklo. Kinder kacken mitten rauf, Erwachsene eher in die Felsen, die direkt an der Welle stehen. Abends benötigt man dringend eine Taschenlampe, um all diesen Tretminen ausweichen zu können. Und es sind leider keine Einzelfälle - der Strand ist einfach mal derart vollgeschissen, dass es auch stinkt. Besonders fies wird es, wenn die Hinterlassenschaften etwas zugegraben werden, denn dann latscht man unweigerlich rein. Wir hatten 2x beim Joggen das Vergnügen. Eines Morgens sah ich, wie eine Horde Kinder eine tote Ziege über den Strand schleiften und sie direkt vor dem Hotel am Wasser ablegten. Die wäre uns mit der nächsten Flut mit den Hufen voran um die Ohren geflogen. Daher bat ich einen Massai, den Kadaver zu beseitigen. Er nahm eine Schaufel und vergrub ihn kurzerhand (und recht oberflächlich) ein paar Meter weiter. Auch kein Einzelfall, denn später entdeckte ich ein halb verwestes Kälbchen, das eine Welle wieder ausgewaschen hatte. Da vergeht einem wirklich alles, auch wenn man nicht empfindlich ist. Fazit: man kann eben nicht einfach ein schönes Hotel irgendwohin stellen und zu den Gästen sagen: "So, nun amüsiert euch auch schön!" Zwischen Innen und außen liegen mehr als Welten - schwer zu ertragen. Google earth nützt da auch nichts. denn darauf sieht man eine Ortschaft und erwartet wenigstens den Ansatz einer entsprechenden, üblichen Infrastruktur.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wie gesagt: gleich null, sofern man nicht taucht. Schnorcheln vor dem Riff bzw. Riff-walk kann man vergessen. Außer spazieren und joggen (Vorsicht: viele "Tretminen"!!) bleibt nicht viel übrig. Sogar das Schwimmen gestaltet sich schwierig: viel Seegras, Unmengen von Seeigeln. Für großes Geld kann man Moped, Boot oder Taxi mieten. Stonetown (1,5 h per Taxi) loht jedoch allemal einen Besuch. Ein Ziel für max. 1 Woche...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im August 2017 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Joanna |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 15 |