- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Ein mittelmäßiges Hotel in einer netten Umgebung - das ist das Orea Resort Sklář. Vor allem das Foyer atmet 70er-Jahre-Flair. Die Zimmer sind ganz okay, das Essen langweilig und billig, und den Wellnessbereich kann man komplett vergessen. Wem allerdings die Unterkunft nicht so wichtig ist, der kann hier einen schönen - und vor allem billigen - Urlaub verbringen.
Die Zimmer sind klein, aber zweckmäßig. Es gibt einen winzigen Balkon mit zwei Plastikstühlen, einen kleinen Tisch mit einem Stuhl und einen winzigen Flachbild-Fernseher mit drei deutschen Kanälen (ZDF, der vierte Sender, ist gerade ausgefallen). Die Betten sind gut. Schön ist es, dass es einen recht großen Safe gibt, in dem man seine Wertsachen verstauen kann, wenn man Wandern oder Biken ist.
Das Essen - wir hatten Halbpension gebucht - ist einfach, mit billigen Zutaten zubereitet und lieblos angerichtet. Sicher findet auch dabei jeder etwas, was ihm schmeckt (auch, wenn es dann meist schon kalt ist). Niemand muss hier verhungern, aber die Werbung auf der Website ("exzellente Speisen und Getränke") erscheint einem fast schon wie Zynismus, wenn man das brettharte Fleisch, die künstlich schmeckenden Desserts oder den trockenen Fisch probiert. Die Auswahl ist leider auch nicht sonderlich groß. Besonders zum Frühstück gibt es jeden Tag dasselbe. Die (Aushilfs-)Kellner kümmern sich vor allem darum, den Gästen die benutzten Teller unter der Gabel wegzuziehen. Auf seine Bierbestellung - es gibt mit Pilsener Urquell und Kozel exakt zwei Sorten - wartet man hingegen eine ganze Weile. In diesem Hotel sind - zumindest während wir im Juli dort waren - vor allem Familien zu Gast. Mutti und Vati kommen gern in Jogginghose und Badeschlappen zu den Mahlzeiten. Das mag gemütlich sein, aber beim Essen turnt es echt ab.
Schon die Begrüßung war der Klassiker: Man wartet ewig an der Rezeption, ehe die Leute vor einem abgefertigt sind, um dann einen epischen Fragebogen auszufüllen - was man natürlich schon während der Wartezeit hätte erledigen können. Aber warum sollte einen die gelangweilte Auszubildende, die Löcher in die Luft starrt, darauf hinweisen? Ansonsten versäumt das Personal leider, einen auf Angebote des Hotels hinzuweisen - eine Infomappe auf den Zimmern fehlt.
Das Hotel liegt ruhig etwas oberhalb des Ortes, den man über einen kleinen Weg innerhalb von wenigen Minuten erreicht. In etwa eineinhalb Stunden fährt man nach Pec, von wo aus man zur Schneekoppe wandern oder mit der Seilbahn fahren kann. Gut zwei Stunden braucht man in die tolle polnische Stadt Breslau. Eine halbe Stunde ist es nach Jelenia Gora und etwas mehr nach Vrchlabi - auch eine Empfehlung zum Angucken und Bummeln. Rund um das Hotel gibt es einige Wanderstrecken. Vor allem das Mummeltal mit dem Mummel-Wasserfall ist zu empfehlen. Auch mit dem Fahrrad (selber mitgebracht oder ausgeliehen) lohnt es sich, die Gegend zu erkunden. Allerdings sind im Nationalpark viele Strecken für Biker gesperrt - bis zur Schneekoppe kommt man definitiv nicht (auch nicht von der polnischen Seite).
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Bitter: Das Hotel prahlt auf der Webseite mit einem "eigenen Wellness-Center". Dabei handelt es sich um eine Sauna, eine Dampfsauna und ein kleines Schwimmbad, in dem entweder kleine Kinder - von der hauseigenen Animationstruppe angefeuert - um die Wette schwimmen oder Rentner ihre Bahnen ziehen. Das Ganze hat mit Wellness-Center so viel zu tun wie Verona Pooth mit richtigem Deutsch.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ingo |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 12 |