Palladium Hotel

Schon der erste Eindruck vom Hotel war sehr gut. Es wirkte im Vergleich zu allen Anderen, die wir auf Kos gesehen haben angenehm überschaubar, authentisch und sehr gepflegt. Es gibt ein Haupthaus mit Rezeption, Lobby und Restaurant sowie diverse einstöckige Gebäude mit den Gästezimmern, die mit charmantem Dorfcharakter um den Poolbereich und auf dem Hotelgelände angeordnet sind. Der Garten bzw. die Beete, Blumen, Pflanzen und Bäume, die die Wege und "Vorgärten" säumen sind liebevoll angelegt, gestaltet und die gepflegtesten, die wir je in einem Hotel gesehen haben. Hier machen sogar die Hühner der benachbarten Höfe Urlaub und laufen mitunter umher. Wir haben noch nie ein Hotel mit so vielen zufriedenen (überwiegend deutschen) Stammgästen erlebt und kamen uns anfangs seltsam vor, da wir scheinbar die Einzigen waren, die (noch) nicht mit Umarmung und Küsschen oder per "Du" begrüßt wurden. Hier gab es auch keine unangenehmen Hotelgäste oder reservierten Liegen am Pool. Für Jeden war immer ein ruhiges schattiges oder sonniges Plätzchen zu kriegen. Hier wird viel Wert auf Authentizität gelegt und bewusst darauf verzichtet, um jeden Preis hip oder modern zu sein, was sich auch in der zufriedenen langjährig aufeinander eingespielten Belegschaft widerspiegelt. Die Atmosphäre ist tatsächlich äußerst herzlich und familiär und man wünscht sich schnell, auch zur Familie zu gehören.

Das Zimmer war wie abgebildet eher einfach und zweckmäßig, aber völlig ausreichend. Alles funktionierte, war heil, gepflegt und sauber. Besonders hilfreich waren die festinstallierten Moskitofenster. Man sollte nur rechtzeitig bei Buchung darauf achten bzw. lieber persönlich nachfragen, ob man 2 zusammenstehende Einzelbetten, ein Doppelbett (140cm) und / oder ein zusätzliches Einzelbett hat. Es gibt nämlich alle Varianten und die Betten sind fest installiert und nicht verschiebbar.

Das Restaurant befindet sich im ersten Stock des Haupthauses über der Lobby und hat einen großen Raum mit Buffet und eine große, traumhafte und beliebte Terrasse mit Blick auf den Pool und den umliegenden Großteil der Garten- und Dorfanlage. Nirgends startet man den Tag schöner als dort in der Morgensonne sein Frühstück mit viel frisch aufgeschnittenem Obst und regelmäßig nachgeschenktem Kaffee zu genießen. Hier schmeckt sogar der Nutella-Ersatz. Beim Abendessen hofft ebenfalls fast Jeder auf einen der begehrten Terrassenplätze an der Balustrade. Hier wird zu recht darauf geachtet, dass die Tischanordnung nicht eigenmächtig verändert wird und einzelne Paare nicht Vierertische blockieren, da sich hier tatsächlich diverse Urlaubsbekanntschaften bilden oder einfach Familien den Platz benötigen. Die Speisen werden ständig kontrolliert, nachgelegt und neu / frisch arrangiert. Das Essen war köstlich, abwechslungsreich und authentisch, es gab griechische Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen, bei denen für Jeden etwas dabei war. Wir konnten uns nicht vorstellen, in einer externen Taverne eine bessere Atmosphäre oder eine bessere Speisenauswahl zu finden.

Ausnahmslos alle Mitarbeiter des Hotels (Rezeption, Restaurant, Bar, Bistro, Zimmermädchen, Gärtner etc.) waren immer sehr nett und freundlich bis herzlich. Hier muss man überhaupt kein Griechisch oder Englisch können, schämt sich aber bei so viel Gastfreundschaft regelrecht, wenn man nicht mal versucht, ein bißchen Griechisch zu lernen. In allen Belangen würden wir uns als erstes an die Rezeption wenden, die sach- und fachkundig viel aus Erfahrung zu berichten und empfehlen weiß. Man genauso gut und günstig und vor allem viel bequemer direkt im Hotel Fahrräder oder Autos mieten wie in den nahegelegenen Vermietungen. Es gibt eine Wochen-Wetter-Vorschau für die Strand- und Ausflugsplanung und 5 Tage in der Woche Preisvergünstigungen bei ausgewählten Snacks des Bistrots.

Die Fahrt vom Flughafen dauerte (mit Stopps an 6 anderen Hotels) 30 Min. Die Lage des Hotels war für uns fast ideal, da an einer ruhigen Straße gelegen, deren eines Ende direkt weiter zum Strand führt und an deren anderem Ende genau an der Kreuzung die Bushaltestelle nach Kos-Stadt ist. Die Hotelanlage ist - wie wir am ersten Morgen angenehm überrascht feststellten - sozusagen eingebettet in Bauernhöfe und Weideland, hier kann man sich wirklich von den Hähnen wecken lassen. Außerdem gibt es natürlich jede Menge Hühner, Kühe, ein paar Schafe und schöne Tauben. Ein paar unscheinbare Hotels und heimelig anmutende Tavernen säumen den Weg vom und zum Strand, die wir trotz aller Empfehlungen aber nie genutzt haben, weil wir in unserem Hotel schon bestens versorgt waren. Der Weg zum Strand ist wirklich nicht weit und sehr schön, weil man das längste Stück wie eine Allee an den Pinien entlang an den Weiden vorbeiläuft. Es kam uns nicht wie 800 Meter vor. Der Strand selbst war schöner als erwartet, beschrieben und abgebildet. Feiner Sand, schier endlos breit in beide Richtungen, z.T. gibt es sogar kleine Dünen / Anhöhen im Rücken. Das Meer ist glasklar und sauber. Wir konnten bedenkenlos ins Wasser rennen ohne Angst vor Steinen, Seeigeln etc. Es waren nur ganz winzige Fischilein da, die manchmal, wenn man zu lange reglos im Wasser stand neugierig ankamen und einem an den Zehen knabberten. Am Horizont sieht man von links nach rechts die nächsten gegenüberliegenden Inseln von Kalymnos bis Bodrum (Türkei). Man kann für kleines Geld Schirme und Liegen den ganzen Tag mieten und von denen für uns im September immer welche frei waren. Gelegentlich kommt ein dezentes Massagemännchen oder -weibchen sowie ein Donutboy vorbei. Zu weiteren Freizeitangeboten siehe "Freizeitangebote" ; )

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir brauchten in diesem Urlaub dringend Ruhe und Entspannung, die uns ein Jahr lang trotz diverser Urlaube komplett verwehrt blieb und die wir hier 100%ig gefunden und genossen haben. Uns hat sehr gefallen, dass das Hotel bewusst auf Extrawürste wie Tagesanimation, Spa und Wellness etc. verzichtet. Wir wollten einfach nur am Strand sein. Da es uns dort aber oft im Tagesverlauf zu windig wurde, haben wir uns zur "Familie" an den Pool zurückgezogen und waren damit sehr glücklich. Hier gab es zu jeder Zeit ausreichend freie Liegen. Man kann sich dafür Handtücher gegen eine Gebühr ausleihen und alle 2 Tage auswechseln. Mittags empfiehlt sich ein Snack im Hotelbistro. Abends nach dem Essen wurde in angemessener Länge und Lautstärke Musik gespielt und gesellig an der Bar zusammengesessen. Wir hatten in 2 Wochen 1x einen griechischen Live-Abend, der wirklich authentisch war. Ansonsten kann man gegen Gebühr in der Lobby Billard spielen, sich kostenlos Spiele oder Bücher ausleihen. Man kann einen langen Spaziergang nach Tigaki am Strand entlang machen, dort mit dem Leihrad oder Bus hinfahren. Ein Ausflug nach Kos-Stadt ist quasi Pflicht, weil es hier wirklich viel zu sehen gibt (Johanniterfestung, Ausgrabungsstätte Asklepion, Hippocrates-Platane, Spuren des Erdbebens, Hafen, Shopping). Eine Busfahrt kostet aktuell 2,10€. Es gibt noch diverse andere Sehens- und Erlebenswürdigkeiten auf der Insel (Plaka-Pfauenwald, Embros-Therme, Sonnenuntergang in Zia, Paleo-Burgruine, Salzsee, Paradise Beach, Aquatica oder Lido Water Park, Bootsausflüge zu benachbarten Inseln etc.), die sich am besten mit dem Mietwagen in Ruhe erkunden lassen.