Palm Beach Resort

Auch in diesem Jahr waren wir wieder mit unseren zwei Mädels über Ostern in Hurghada. Irgendwie bin ich beim Stöbern im Internet auf das Palm Beach Resort gestoßen. Es war erstaunlich günstig und ließ nicht allzu viel erwarten, aber wir alle waren sehr positiv überrascht.

Wir hatten zwei Low-Budget-Doppelzimmer gebucht. Diese waren erstaunlich groß, lagen im 2. OG und somit oberen Geschoss des Hauptgebäudes, lagen ohne weitere Nachfrage praktischerweise direkt nebeneinander, verfügten - trotz Low-Budget - über Pool- und Meerblick, jeweils einen großen Balkon mit Plastikmöbeln, ein Doppelbett für uns bzw. zwei einzelne Betten für unsere Töchter, jeweils ein Bad mit einer Badewanne, dem üblichen Mobiliar und einem Flachbildfernseher mit zwei deutschen TV-Sendern. Das alles ist nicht besonders toll, aber es reicht für eine Woche in Ägypten, wo man ja eh nur zum Schlafen im Zimmer ist.

Ganz wider unser Erwarten war das Essen super lecker. Gerade unsere jüngere Tochter - die sich ansonsten vorzugsweise von Wiener Schnitzel mit Pommes und Pizza ernährt - fand dort immer etwas, was ihr schmeckte. Ganz besonders zu erwähnen ist, dass keiner von uns - und dies war in meinen vielen Afrika-Urlauben das allererste Mal - Pharao´s Rache - dem Durchfall - erlag. Dies war sicherlich besonderer Hygiene bei der Zuberitung der Speisen und Getränke geschuldet. So habe ich z.B. einmal gesehen, wie eine Spülmaschine in der Pool-Bar geöffnet wurde, in denen die Plastikbecher, dies es aus Sicherheitsgründen an Strand und Pool gab, gereinigt wurden. Diese dampfte sehr erheblich vor sich hin. Das habe ich in deutlich teureren Hotels auch schon ganz anders gesehen. Da wurden die Becher einmal kurz durch den Pool gezogen und gut is. Zwar gibt es im Palm Beach Resort nur zwei Restaurants - hierbei ist das den meisten Gästen völlig unbekannte kleine Restaurant im Obergeschoss des Nebengebäudes besonders zu empfehlen -, aber das dürfte reichen. Die meisten Gäste haben zu Hause ja auch nur eine Küche. Und wenn man hier von anderen Usern liest, dass es immer das gleiche zu essen gibt, schlage ich vor, mal zu überlegen, was man denn als Hausfrau oder -mann anderes kochen soll als zwei Suppen, Brötchen und Brot, Wurst, Käse und allerlei Süßkram zum Frühstück und Rindfleisch, Hähnchen - Schweinefleisch findet man in muslimischen Gründen aus nachvollziehbaren Gründen ja nicht in den Hotels -, Reis, Kartoffeln, Pommes, Pizza, Nudeln, Salate und Nachspeisen verschiedenster Art zum Mittag- und Abendessen. Wenn man dann jeden Tag all dies serviert, bleibt einem am Tag drauf wohl auch nichts anderes übrig, als das gleiche noch einmal auf den Tisch zu stellen. Uns hat es dort jedensfalls immer gut geschmeckt. Und wer einmal versucht hat, für mehr als 4 Leute zu kochen, wird angesichts der ausgedehnten Essenszeiten nachvollziehen können, dass dann auch mal etwas kalt wird. Zudem sollte man immer mal bedenken, für welch kleines Geld man hier eine Woche Urlaub mit Flug und Unterkunft gebucht hat. Da ich vermute, dass die Hotels nur einen Bruchteil des Reisepreises erhalten, kann man, wenn man mal selbst einkaufen war und mit kleinem Budget ein Essen zubereitet hat, vor dem, was dort drei mal täglich geboten wird, nur den Hut ziehen. Aus diesem Grunde vergebe ich in dieser Kategorie alle 6 möglichen Sonnen.

Obwohl das Palm Beach Resort nur mit 4 Sternen nach Landeskategorie bewertet ist, war der Service toll. Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich und nach Kräften bemüht, es den Urlaubern so angenehm wie möglich zu machen. Wenn man überlagt, für welch geringe Bezahlung diese Männer - in islamischen Ländern arbeiten fast ausschließlich Männer in den öffentlichen Bereichen - hier rund um die Uhr schuften müssen, gebührt diesen ein neben dem einen oder anderen Dollar Trinkgeld auch an dieser Stelle ein besonderer Dank.

Leider liegt das Hotel fernab jeglicher Zivilisation, so dass man - entgegen den Hotels an der Safaga Road wie dem Dana Beach - nicht auf der gegenüberliegenden Seite ein paar Läden findet, in denen man mal abends ein paar gefakte T-Shirts oder Schuhe shoppen kann. Da es keine benachbarte Hotels gibt - deren Musikdarbietungen einen dafür aber auch nicht stören können - gibt es im Palm Beach Resort auch keine All-inclusive-Bändchen. Dafür liegt das Hotel direkt am Strand. Wenn man mal Shoppen möchte, nimmt man für 5 Euronen ein Taxi in die etwa 30 Minuten entfernte Innenstadt. Und falls man mal Quad fahren oder im Meer schnorcheln möchte, muss man eh mit einem Bus zu den jeweiligen Stationen fahren. Für uns war die Lage somit eher weniger wichtig.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Im Hotel selbst gibt es zwei nicht allzu große Pools, zwei Rutschen, eine Tischtennisplatte und eine Boccia-Bahn. Das hört sich nicht allzu viel an, aber wir haben uns zu keinem Zeitpunkt gelangweilt, da die Mitarbeiter des Animations-Teams unermüdlich bemüht waren, ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. Von Wassergymastik, Stretching, Wasserballspielen, Dartturnieren, abendlichen Shows sowie Restaurant - und Disco-Besuchen in der Stadt wurde dort nahezu rund um die Uhr malocht, um den Urlaubern eine schöne Zeit zu bereiten. Und wer in ein solches Hotel fährt, möchte doch eh einen nicht unerheblichen Teil seiner Zeit am Pool oder Strand auf der Liege verbringen. Wer noch mehr erleben möchte, bucht beim Leisereiter ( hihi ) einen Ausflug nach Cairo oder Luxor, eine Quad- oder Schnorcheltour. Leider sind im Außenbereich des Hotels einige teilweise sehr aufdringliche Verkäufer unterwegs, die einen in arabischer Manier mehrsprachig immer wieder ihre überteuerten Touren verkaufen wollen. Das nervte oftmals, ist aber auch in deutlich teureren 5-Sterne-Anlagen wie z.B. dem Dana Beach nichts besser. Hier sollte man seitens der Geschäftsleitung den Verkäufern europäische Manieren verordnen und eindringlich erläutern, dass ein Gast auch dann nicht bucht, wenn man ihn das zwanzigste Mal danach gefragt hat. Das Gras wächst ja auch nicht schneller, nur wenn man daran zieht...