- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Die Pension Leidingerhof ist eigentlich ein Bauernhof. Dies sieht man aber nur auf den zweiten Blick, man bekommt davon auch kaum was mit, es ist k e i n Urlaub auf dem Bauernhof! Auf den ersten Blick wirkt das Haus freundlich, es gibt mehrere Doppelzimmer und mehrere Suiten. Inwieweit sich die Suiten von den DZ unterscheiden kann ich nur anhand der Prospekte sagen, von innen habe ich leider keine gesehen. Frühstück ist üblich, Halbpension kann dazugebucht werden. Die Gäste, welche wir dort antrafen, waren stets deutschsprachig, auch aus der Schweiz, meistens Leute über 45, selten mit Kindern, anscheinend war die maximale Aufenthaltsdauer der Gäste im Schnitt 1 Woche oder weniger. Versuchen Sie ein Doppelzimmer zu bekommen, was seinen Balkon nicht zur Hofseite hat. Zwischen 5.45 und 6.00 Uhr wird man nämlich ansonsten täglich mit einem Höllenlärm geweckt, welchen das Milchauto fabriziert. Nach etwa 5 min ist der Spuk wieder vorbei und es herrscht himmliche Ruhe. Wie gesagt, vom eigentlichen Bauerhof hört und sieht (und riecht!) man nichts. Abends wird man regelmäßig von der vierjährigen Tochter des Hauses bespaßt. Diese setzt sich dann beim Abendessen ungezwungen mit an den Tisch, isst gleich mal mit und möchte dann Karten o.ä. spielen. Scheinbar ist aber an jedem Abend eine andere Familie oder ein anderes Paar dran. Das störte uns nicht sonderlich, da wir selbst 2 Kinder haben. Ich konnte aber beobachten, dass dies nicht bei allen Gästen willkommen war! Daran sollten die Wirtsleute mal denken! Alles in Allem punktet die Pension durch ihren pantastischen Panoramausblick und ihre Küche.
Wie schon bemerkt gibt es 2 Zimmerkategorien, Suiten und Doppelzimmer. Wir hatten ein Doppelzimmer, da wir vorhatten, uns weniger im Zimmer als vielmehr in der Umgebung aufzuhalten (eine Suite kann man sich auf der Homepage anschauen). Das typische Adjektive "hübsch" und "zweckmäßig" passen vollständig, es gab relative neue Möbel (Doppelbett, 2 Stühle, 1 Tisch und 2 Schränke, Fernseher, Telefon) im normal dimensionierten Zimmer. Kritisieren muss ich das Bad. Es war immer gereinigt, dies mal vorneweg und noch keine Spuren von Schimmel o.ä. Die Fliesen waren dunkelbraun, scheinbar aus den 60ern, die Dusche hatte den leidigen sich immer ansaugenden Duschvorhang. Die Toilette wäre für Menschen über einen gängigen Leibensumfang hinaus eine Zumutung, jedenfalls total eng und schmal, man kam sich eingezwängt vor. Das Becken war ein Flachspüler, was dies bedeutet, kann man sich denken, da das Bad k e i n e funktionierende Entlüftung und kein Fenster hatte! Nach dem Duschen konnte man auch den Spiegel vor Wasserdampf nicht mehr sehen. Einen Fön gab es übrigens auch nicht. Das Badezimmer roch muffig, hier sollte unbedingt mal was getan werden! Das Zimmer hatte einen Zugang zum Balkon, da dieser nicht getrennt war, konnte man auch beim Nachbarn mal vorbeischauen (bitte nur wenn dieser das auch möchte!).
Die Pension hat ein Restaurant, in welchem auch das Frühstück gereicht wird. Man kann auch draußen auf der Terrasse sitzen, unter Markisen und kann die tolle Aussicht bewundern. Auf der einen Terrassenseite gibts aber leider nur wackelige Campinstühle, was den Gesamteindruck etwas schmälert. Dafür erhält man aber weiche Sitzkissen. Die Chefin kocht selbst, wir würden dies als regionale typische Hausmannskost bezeichnen. Und sie kann dies ziemlich gut! Geschmäcker sind halt verschieden, aber am Essen gab es eigentlich nichts zu mäkeln. Bei Halbpension bekommt man morgens 2 Menüvorschläge, aus welchen man aussuchen kann. Dies kann man sich eigentlich schenken, von der Karte esssen ist besser und die Auswahl viel größer. Bedient wird man vom Chef des Hauses, nett und unaufdringlich. Wer darauf Wert legt, kann auch Freundschaft mit der Familie schließen. Verwendet viel aus der eigenen Wirtschaft, Salate und Kräuter, Obst und Gemüse, die Gerichte sind handgemacht, Formfleischschnitzel sucht man zum Glück vergebens. Auch Schnaps wird selbst gebrannt. Die Küche scheint überregional einen recht guten Ruf zu genießen, die vielen Gäste von außerhalb, die nur zum Essen angereist waren, schienen dies zu bestätigen. Die Preise für Speisen und Getränke liegen im Schnitt dessen, was in solchen Urlaubsregionen üblich ist (Abendgericht 8 - 13 Euro, Bier 1/2 Liter 3 Euro ungefähr). Auch hier etwas kritisches: Das Frühstück war immer reichlich, es wurde auch immer aufgefüllt, aber es gab die ganze Woche lang immer die gleichen 3 Wurstsorten und die gleiche Sorte Käse. Etwas einfallslos.
Es gibt keine eigentliche Rezeption im Haus, wir wurden am frühen Nachmittag vom Sohn der Familie (13) empfangen, er zeigte uns auch gleich unser Zimmer. Die Zimmer werden von einer ausländischen jungen Frau betreut, die für die Reinigung, den Wäschwechsel, die Terrassenreinigung, der Frühstücksgestaltung, als Küchenhilfe usw., also als Mädchen für Alles zuständig war. Es war etwas schwierig mit ihr zu kommunizieren, ich hatte den Eindruck, dass Deutsch ihr reichlich fremd war. Sie war aber grundsätzlich nicht unfreundlich. Das Bad im Zimmer wurde regelmäßig geputzt, es lagen keine Haare im Waschbecken oder in der Dusche herum, innerhalb der einen Woche unseres Aufenthaltes ist im Zimmer selbst aber wahrscheinlich nie Staub gesaugt worden.
Die Pension liegt etwa 3 km außerhalb des Ortskerns von Mondsee, etwa 2 km vom Ortsrand entfernt, auf einem Berg. Man sollte motorisiert sein um die Pension zu erreichen, es geht ununterbrochen bergauf. Schlecht zu erlaufen! Die Straßen bzw. Güterwege sind schmal, teilweise schlecht einzusehen. So ruhig und gelassen sonst unsere Nachbarn aus Österreich erscheinen, beim Autofahren scheinen die meisten dies vergessen zu haben. Also vorsichtig nach oben fahren und immer damit rechnen, dass nach der nächten Kurve ein Fahrzeug auf der gleichen Seite ziemlich rasant entgegenkommt. Man ist mit dem PKW in etwa 5 min im Zentrum von Mondsee, alle anderen Seen der Umgebung (Atter-, Wolfgang- oder Irrsee) sind in kurzer Zeit erreichbar. Man sollte sich unbedingt Zeit lassen, die Landschaft ist beeindruckend. Wanderwege gehen an der Pension nicht vorbei, Radfahren geht selbstverständlich, man muss aber dabei den Weg bergauf zurück mit bedenken! Kaufhallen, Gaststätten, Tankstellen usw. gibt es genug im Ort und in der Umgebung.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Freizeitangebote gibt es an allen Seen, angefangen von Freibädern oder Segelschulen, Wanderrouten und Fahrradwegen bis hin zu Museen oder Ausstellungen. Alles aufzuzählen würde den Rahmen hier sprengen. Vor der Pension stehen ein paar Liegen, von dort kann man relaxt das Mondseepanorama, die Drachenwand und den Schaftberg bewundern.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2011 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Jörg |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 22 |