Paradisus Palma Real Golf & Spa Resort

Wir haben im Anschluss an eine Mein Schiff Kreuzfahrt fünf Nächte im Paradisus verbracht. Um es kurz zu machen: Wir haben uns bis zum Schluss nie wohlgefühlt. Schuld daran waren verschiedene Dinge und Vorfälle. Unter den Gästen dominieren Latino-Amerikaner, Kanadier und Asiaten, auch Inder. Diese reisen als Familiengruppe mit einer Schar Kindern an. Europäer muss man mit der Lupe suchen. Dementsprechend ist das Hotel laut, manchmal auch hektisch. Wir hatten zwar ein Royal Service Gardenview Zimmer gebucht, da aber das kulinarische Angebot im Palazzo dürftig und der Pool wirklich mini war, haben wir uns auch oft im grossen Buffetrestaurant und im allgemeinen Teil des Hotels aufgehalten. Schön war der separate Strandbereich für Royal-Service-Gäste mit komfortablen Bali-Betten, aber nur deswegen lohnt sich der happige Preiszuschlag nicht. Fazit: Ein separater Erwachsenenbereich bringt nichts, wenn das restliche Hotel voller Kinder jeglichen Alters ist. Dann lieber konsequent ein Adult-only-Hotel buchen. Wenn Sie an der Bavaro Beach schön und gepflegt Ferien machen wollen, schauen Sie sich das Iberostar Grand Bavaro an – nur für Erwachsene!

Unser Royal-Service-Gardenview-Zimmer war schön gross und gut eingerichtet, die Lage zum Nachbarhotel aber suboptimal. Der Bereich war konsequent kinderfrei, aber nicht gut schallisoliert. Zudem hatten wir das Gefühl, dass zu viele Leute im Zimmer ein- und ausgingen. Das Zimmermädchen musste mehrmals rein da am Morgen meist nicht genügend Frottéwäsche vorhanden war! Dann ging der Butler ein und aus, auch während unserer Abwesenheit und dann der Minibar-Mann. Überhaupt das Butler-System. George war zwar sehr nett und hilfsbereit, aber für unseren Geschmack zu omnipräsent. Auch die ständigen Anrufe auf das vom Hotel überreichte Handy haben wir nicht geschätzt. Bei den Amerikanern kommt das wohl besser an. Eine letzte negative Erfahrung machten wir, als wir um eine Verlängerung der Zimmernutzung am Abreisetag baten. Für 4 Stunden hätten wir 140 USD bezahlen sollen. Wir lehnten ab und George organsierte uns eine 2-stündige Verlängerung gratis. Die dann beim Auschecken wiederum Probleme machte, da auch zwischen Butler und Rezeption keine Kommunikation stattfand. Ich zweifle nicht daran, dass bei einer hinterlegten Kreditkarte 70 USD abgebucht worden wären!

Das Palazzo habe ich bereits als enttäuschend beschrieben. Ausgezeichnet ist das grosse Buffet-Restaurant mit seiner riesigen Auswahl. Die wichtigsten Live-Cooking-Stationen für Fisch und Fleisch sind sogar je zwei Mal vertreten. Zum ersten Mal habe ich in einem Hotel einen Stand erlebt, wo man sich sein eigenes Ceviche zusammenstellen lassen kann. Auch das Fuego ist sehr gut, allerdings wechselt die Karte kaum. Krass wiederum war das japanische Restaurant. Das Teppanyaki verkam zur lauten Klamauk-Show und hatte mit Japan überhaupt nichts zu tun. Mit Wehmut haben wir uns da an das japanische Restaurant im Iberostar Grand Bavaro zurückerinnert.

Der Service in den Restaurants war ok. Das Palazzo speziell für Royal-Service-Gäste hat uns nicht überzeugt. Das Essen war gut, aber nicht mehr. Die Auswahl ist klein, schon beim zweiten Besuch wird’s langweilig. Auch das Frühstücksangebot im Palazzo ist bescheiden, da ist das grosse Buffet-Restaurant die bessere Wahl. Nicht gefallen haben uns zudem die aggressiven Bestrebungen, uns eine Flasche teuren Premiumwein zu verkaufen, obwohl auch hier der Wein inklusive war. Krass fand ich die Unfähigkeit des Hotels, mit seinen Gästen zu kommunizieren. So wurde der neuen TUI-Reiseleiterin der Zutritt ins Hotel verweigert, so dass wir sie nicht treffen konnten. Ihre Nachrichten betreffend Abholzzeit für den Transfer wurde nicht an uns weitergleitet, dito auch keine Telefonnotizen. Einen ebenso schlechten Eindruck machte der Royal-Service-Check-in: Liebloser Welcome-Drink erst am Schluss, unnötiger Papierkram, die Einladung mit der Kreditkarte einen Credit von US 500 für zusätzliche Ausgaben zu eröffnen, den ich mit meinem PIN bestätigen sollte, der Betrag wäre also wohl gleich abgebucht worden. 500 USD bei einem Aufenthalt von 5 Tagen in einem AI-Hotel!? Als ich dankend ablehnte wurde die Stimmung frostig. Das ganze Hotel haben wir als wenig kundenfreundlich erlebt. Als Hohn erachteten wir den Hotelfilm der den erwähnten Check-in auslobte, die Realität hätte nicht weiter entfernt sein können.

Der Strandabschnitt vor dem Hotel ist ok, es wurde aber mehr Seegras angeschwemmt als im Iberostar Grand Bavaro, in welchem wir vor der Kreuzfahrt neun Nächte verbrachten. Linker Hand folgt das Secrets Hotel, danach scheint die Infrastruktur eher im Niedergang begriffen zu sein. Rechter Hand folgen ein paar Anlagen die sehr unter Strand-Erosion leiden, danach folgt beim Barcelo wieder ein sehr schöner Strandabschnitt. Insgesamt ist das Umfeld des Paradisus aber nicht allzu schön.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool für Royal-Service-Gäste ist viel zu klein. Zudem ist er von Bali-Liegen umgeben, so dass man unter Beobachtung badet. Der Pool im allgemeinen Hotelteil wiederum ist riesig und kaum unterteilt. Auf der positiven Seite ist die Abendunterhaltung zu verbuchen. Am späten Abend lief im Gabi Beach romantische Musik die sehr angenehm war, später legte an einigen Tagen ein DJ auf, wo es etwas lauter zu und her ging. Am besten gefallen haben uns die Livebands abends auf der grossen Piazza vor der Avenue-Bar: Beschwingte Salsa, Merengue und andere karibische Rhythmen auf hohem Niveau. Ideal für alle, die das Tanzbein schwingen wollten. Und wenn der eigene Liebste keine Lust hatte, standen die Animateure bereit.