- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Über das Hotel wurde eigentlich schon genug geschrieben. Die Anlage gleicht einer kleinen Stadt, ist schön anzusehen und man ist ständig bemüht, sie sauber zu halten. Es gibt hier allerdings ein großes Problem: Tauben. Jeden Morgen, wenn man die Handtücher oder Badesachen von der Terrasse bzw. dem Balkon geholt hat waren diese voller getrocknetem oder gar frischem Taubenkot - ebenso musste man aufpassen, wo man dort hintrat. Diese "Ratten der Lüfte" (siehe schädlingskunde.de / Tauben als Krankheitsüberträger) ernähren sich auch von den "Hinterlassenschaften" der Kamele und Pferde aus der in der Anlage vorhandenen Arena und benutzen mit Vorliebe den Pool im 400-Bereich (fällt am Rand flach ab) zum baden und trinken; hier haben die Tauben einen eigenen Pool, den die Gäste mitbenutzen dürfen - toll. Je nach Unterbringung läuft man auf dem Weg zum Frühstück direkt an der Arena vorbei und darf dort noch "Landluft" schnuppern - so schnell fressen die Tauben eben auch nicht. Da innerhalb der Anlage auf die Rabatten regelmäßig Gift gegen Ungeziefer gespritzt wird (wirklich unglaublich - Tiere sterben bei Berührung in Sekunden) würde ich nicht empfehlen, diesen Bereich barfuss zu betreten. Wenn man sich mit Gästen unterhält und diese sagen: "Besser als gar nichts" oder "Ich gehe nirgends anders hin, damit ich nicht vergleichen kann - eventuell gefällt es mir dann hier nicht mehr" versteht man vielleicht die bisherige Bewertungen für dieses Hotel, die wir als viel zu gut und nicht objektiv empfinden. Bei unserem Aufenthalt war das Publikum ca. 75 % osteuropäischer Herkunft, die (leider) zu fast 100 % das bekannte Klischee bedienten; mehr möchte ich hierzu nicht ausführen. Wenn Probleme auftreten sollte man sich sofort an Corinna wenden, der gute deutsche Geist im Hause; sie bringt einiges wieder ins Lot, ist immer ansprechbar und ein echter Lichtblick. Ohrenstöpsel sind für einen erholsamen Schlaf hier unabdinglich - man kann sich ja nicht jeden Abend zuschütten.
Die Zimmer im 400-Bereich sind groß, geräumig und verfügen über Terrasse oder großen Balkon, Kühlschrank, Safe und Deckenventilator. Das Bad hat keine Fenster und ist etwas duster, aber schön groß. Falls ein Urlaub in der Anlage in Erwägung gezogen wird sollte man auf jeden Fall versuchen, hier ein Zimmer zu bekommen. Bei den Betten spürt man allerdings die Sprungfedern im Kreuz - könnten mal erneuert werden. Das Zimmer war jeden Tag tipptopp in Ordnung, mit frischen Handtüchern bestückt und wirklich sehr ordentlich. Verantwortlich hierfür war Emad Mostafa Ali Mostafa, ein wirklich netter und freundlicher Ägypter - shokran.
Es gibt das Hauptrestaurant (Cave du Roi), ein marokkanisches, italienisches und asiatisches Restaurant; zusätzlich noch einen Pasta-Stand. Richtig, wir waren in Ägypten, fanden aber leider in der Anlage kein solches Restaurant. Ein Mal in der Woche gab es im Cave du Roi einen ägyptischen Abend, der von den zuvor erwähnten 75 % regelrecht gestürmt wurde. Zunächst einmal denkt man: Toll, viele Lokale mit großer Auswahl. Ganz so ist es dann aber doch nicht. Denn, was an einem Abend beim Italiener übrig bleibt landet am nächsten Tag beim Marokkaner, das von dort beim Asiaten - es findet also ein "Ringtausch" der übrig gebliebenen Speisen statt. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, da man Lebensmittel, die in Ordnung sind, nicht wegwerfen sollte; man könnte aber darüber nachdenken, aus diesen Speisen etwas anderes zu kreieren, wie wir das schon in vielen Hotels erlebt haben. Stark ausbaufähig ist auch der Umgang mit Gewürzen, um dem ein oder anderen Essen eine persönliche Note zu verleihen. Beim Italiener gab es an einem Abend Garnelen vom Grill. Meiner bescheidenen Bitte beim Koch, nachdem ich doch die Unmenge von zwei Garnelen bekommen hatte und um mehr ersuchte, wurde in so fern entsprochen, dass ich noch eine dritte bekam - danach war Schluss. Am Süßspeisenbuffet galt die Devise "wenn weg, dann weg". Es ist erstaunlich, wie viel Süßes auf einem Teller Platz hat, auf dem sich schon Braten, Soße, Pommes und anderes befinden; das meiste wurde dann von den Kellnern aber genau so wieder abgeräumt. Das Frühstück war in seiner Zusammensetzung ganz auf die Gäste, die am zahlreichsten waren, ausgerichtet. Leider gab es Butter, Marmeladen, Honig und anderes nur als Portionen abgepackt; selbst die Brötchenkörbe waren mit sehr viel Frischhaltefolie abgedeckt (schmeckten dann auch so). Auch mal in die Kaffeetassen reinschauen - sauber geht anders. Erschreckend, wie viel Müll allein beim Frühstück produziert wurde - am Strand kam es aber noch viel besser. Im Großen und Ganzen war man nach fünf Tagen durch und es wiederholte sich - für uns war das leider Masse statt Klasse. Wirklich unterirdisch und fernab jeder Akzeptanz war in den ersten Tagen die sogenannte "Beach-Bar" (ab 10.00 Uhr geöffnet, 24 Sitzplätze im Schatten und 24 in der Sonne für zwei Hotels), die zunächst vom Jungle-Beach-Hotel betrieben wurde. Hier gab es am Mittag Pommes, öfter Leber, Hamburger und Pizza; auch einmal Fisch - fast alles kam aus der Friteuse. Es gab ganze Tomaten und Gurken, die sich der Gast auf einem einzigen Brett (eines für zwei Hotels!) zuschneiden konnte; weitere Salate durften aus Schüsseln, die an einem sonnigen Plätzchen standen, entnommen werden. Es war übrigens ein toller Anblick, als beim schneiden der Schweiß bzw. das Wasser (oder beides) vom Oberkörper der Salathungrigen auf das Brett tropfte; da schmeckt es doch erst so richtig - oder? Der nächste bitte. Ganz ehrlich, eine solche Massenabfütterung (lange Schlangen) haben wir noch nicht erlebt. Für den Kaffeegenießer waren immerhin heißes Wasser und Kaffeepulver vorhanden - mittags war die Milch dann wärmer als das Wasser. Der Hammer war allerdings das abgepackte Plastikbesteck und die "Styroporteller", aus denen gegessen wurde. Wenn man diesen Plastikmüll über das ganze Jahr auf zwei Hotels hochrechnet - ein Frevel der Umwelt gegenüber. Es wurde zwar insgesamt etwas besser, als die Strand-Bar vom Dana-Beach übernommen wurde - man kann es aber immer noch nicht als gut bezeichnen; da muss noch sehr viel getan werden.
Bei Ankunft an der Anlage bekommt man die Koffer vom Busfahrer vor die Treppe gestellt (oder nimmt sie vom Dachgepäckträger entgegen) und wartet zunächst einmal. Da sich nichts tut begibt man sich vorsichtig, da ja noch ohne AI-Armband (kann gefährlich werden), die Koffer ziehend, vorbei an einer Aufsichtsperson, im Inneren der Anlage auf die Suche und entdeckt doch tatsächlich nach ca. 25 m auf der rechten Seite die Rezeption. Ab hier läuft es dann wesentlich besser: Das einchecken und der Service sind in diesem Bereich sehr gut, das Personal hier freundlich; selbst die Koffer wurden verladen, auf die Zimmer gebracht und es gab nichts zu beanstanden. Warum bitte kann man die Gäste nicht bereits bei der Ankunft in Empfang nehmen, sondern lässt sie draußen einfach stehen? Wer aber auf einen Morgengruß im Begegnungsverkehr mit den Angestellten auf dem Weg zum Frühstück wartete wird bitter enttäuscht werden - selbst ein einfaches "Hallo" wird nicht erwidert. Es wird von Seiten des Personals auch Wert darauf gelegt, dass, wenn man nebeneinander läuft und der Weg ca. 3 m breit ist, der Gast zur Seite tritt und höflich Platz macht. Wirklich freundlich ist in der "Cave du Roi" beim Frühstück der "Eier-Omelette-Mann", der immer ein Guten Morgen und ein Guten Appetit auf den Lippen hatte. Als ich meiner Frau, die zwei volle Kaffeetassen in den Händen hatte, die Tür aufhielt, schaffte es doch tatsächlich noch einer der Kellner, sich vor ihr durchzudrängen, ohne sie zu berühren - Respekt. Manchmal hatte man regelrecht das Gefühl, hier lästig und nicht Gast zu sein. Das wichtigste für das Personal war ganz offensichtlich das verteilen der Aschenbecher auf den Tischen, noch bevor manchmal Besteck da lag. Was gibt es schöneres am Morgen als ein Raucherfrühstück - zwei Zigaretten und eine Tasse Kaffee - am Nachbartisch "gegessen", während man gerade selbst dabei war, sein Frühstück zu sich zu nehmen. Im Außenbereich aller Lokale in der Anlage gibt es faktisch keinen Nichtraucherschutz - da muss was getan werden. Beim Abendessen am besten selbst etwas zu trinken holen, wenn man nicht verdursten möchte - "so muss Service". In diesem Bereich war die bevorzugte Sprache übrigens russisch.
Ich darf anmerken, dass das Hotel direkt in der Einflugschneise zum Flughafen Hurghada liegt und, vor allem nachts, mit nicht unerheblichem Fluglärm gerechnet werden muss. Gerade in der Nacht zum Sonntag (einer der Hauptanreisetage) röhrt alle 15 min. eine Maschine in ca. 150 m Höhe über die Anlage. Wer also Wert auf Nachtruhe legt, ist hier komplett fehl am Platz - schlafen bei geöffneter Balkon- oder Terrassentür unmöglich. Montags, ab 07.00 Uhr, bis mittwochs, erhalten die Passagierflugzeuge Verstärkung. Nun gesellen sich noch Kampfflugzeuge des ägyptischen Militärs dazu - sind halt ein bißchen lauter - so muss Urlaub. Im Westen des Komplexes (im 400-Bereich) liegt die Hauptverkehrsstraße in Richtung Safaga/Kairo. Ein akustisches Erlebnis sind hier zu jeder Tages-, vor allem aber zur Nachtzeit, die fantastischen Mehrklang-Hupkonzerte; vor allem die der Lkw-Fahrer. Hier erst erfährt man doch persönlich und "live", was da alles los ist auf der Straße - hätte ich so gar nicht vermutet. Der Shuttle-Bus fährt regelmäßig zu unregelmäßigen Zeiten ca. ¼-stündlich zum Strand; der erste um 08.00 Uhr. Wenn er ein paar Mal gefahren ist sollte man aufpassen, wo man sich hinsetzt. Manch Strandgänger konnte es sich nicht verkneifen, entweder frisch geduscht oder noch mit vor Salzwasser triefender Badehose auf einem der Sitze Platz zu nehmen - auch war gelegentliches "über-Kinderwagen-klettern" angesagt, da diese selbstredend an der Einstiegstür platziert wurden. Eine Ansprache an die "Verursacher" scheiterte leider an sprachlichen Barrieren. Wie jeder feststellen wird, ist der Strand ein gutes Stück weiter weg vom Hotel, als in der Beschreibung angegeben. Der Strand selbst wird von Urlaubern aus dem Alf Leila wa Leila und dem Jungle-Beach genutzt. Bitte immer rechts halten und nicht am Strand des Dana-Beach eine Liege beziehen; das gibt Ärger und man wird dort recht unsanft des Strandabschnittes verwiesen. Gelegenheiten zum einkaufen finden sich in der Nähe und sind zu Fuß erreichbar.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir waren jeden Tag am Meer - dort war keine Animation. Es gibt mehrere Pools in der Anlage, wobei der im 400-Bereich den Tauben als Badeplatz (siehe oben: Hotel allgemein) diente. Es gibt noch einen weiteren Pool im dortigen Bereich, der aber zum Jungle-Beach gehört. Man wird dort zwar geduldet, bekommt aber nichts zum trinken - so. Abendunterhaltung mit den Shows war gut - man gibt sich wirklich Mühe.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | MrTrue |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 11 |