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Jörg (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Dezember 2008 • 1 Woche • Strand
Hübsche Fassade, dahinter potjomkinsche Dörfer
3,7 / 6

Allgemein

*Auf den ersten Blick macht die gesamte Anlage einen gepflegten Eindruck. Die vielen Zwiebeltürmchen erinnern eher an den Roten Platz in Moskau als an Tausendundeinenacht! Feldmarschall Grigori Potjomkin muss beratend zur Seite gestanden haben, denn der Blick hinter die Kulissen lässt höchst Unvollendetes erblicken! Schön gemacht ist nur, was das Auge des Betrachters oberflächlich sieht. Auf dem Dach beispielsweise, wo der Tourist eigentlich nicht hingucken soll, aber ein offener Dachausstieg lud geradezu ein einen Blick zu riskieren. Dort türmen sich zurückgelassene Bauschutthaufen, Schrott und sonstiger Müll, was kein schöner Anblick neben den nicht fertig gestellten Bauelementen (Türme, Mauerkronen usw.) ist. Davon abgesehen ist auch jede weitere Ecke, die irgendwie vor den spontanen Blicken des Gastes geschützt ist, zugemüllt! Das ist sehr schade und trübt den Gesamteindruck des Hotels. Ansonsten ist alles vorhanden was das Herz begehrt. *Das von uns bewohnte Zimmer befand sich in einem ordentlichen Zustand, mal abgesehen von der klapprigen Zugangstür und der abgefallenen, aber selbst reparierten Duschgarnitur. *Wer ein empfindliches Gehör sein Eigen nennt, der sollte geeignete Ohrstöpsel nicht vergessen, denn die Räume sind sehr hellhörig, also eigentlich verfällt man in den Glauben auf dem Gang zu schlafen, wenn andere Gäste ihr Zimmer aufsuchen! *Die Klimaanlage war ein recht modernes Gerät, wir allerdings benutzten sie nur zum Heizen. Jawohl zum Heizen! Auf 32 Grad gestellt gab sie brauchbare Wärme ab. Dezember ist für uns nicht die geeignete Reisezeit für Ägypten, aber das ist ein anderes Thema. *Zur Gästestruktur lässt sich nicht viel Abweichendes zu vorherigen Bewertungen mitteilen. Ägypten, nicht nur in diesem Hotel, ist voll in russischer Hand! Bei den vielen Zwiebeltürmchen werden die sich auch ganz wohl fühlen, aber muss man da gleich seine gute Kinderstube vergessen? Vorausgesetzt man hatte eine! Wir feierten Silvester in diesem Hotel, ein traumhaftes Buffet erfreute das Auge, die Eröffnung war für 20 Uhr vorgesehen, aber Lenins Kinder plünderten schon vorher etliche Köstlichkeiten. Auch bei jeglich anderer Nahrungsaufnahme war zu beobachten, dass die Teller ohne Sinn und Verstand mit Essen vollgepackt wurden um es dann stehen zu lassen! Gut, das nur nebenbei, dafür kann ja das Hotel nichts. *Die Versorgung mit All Inklusive war recht üppig, angeboten wurde zu jeder Zeit etwas. Zwischen 7 Uhr und Mitternacht gab es neben den üblichen Mahlzeiten ein Spätaufsteherfrühstück, Snacks an den Bars und ab 22 Uhr ein Nachtmahl. Die Ausgabe der Getränke geschah eher lieblos; auf Hochprozentiges sollte lieber verzichtet werden die einheimischen Destillate riechen und schmecken wie Löttinktur. Bier und Wein sind für den weniger anspruchslosen Genießer akzeptabel. *Die kolossalste Nichtempfehlung betrifft die Reisezeit! Die Temperatur-Wohlfühl-Empfindungen sind ja sehr verschieden, aber wer es wie wir warm liebt, der sollte keinesfalls in den Wintermonaten nach Ägypten reisen. Den Klimatabellen im Internet kann kein Glauben geschenkt werden, bei den Lufttemperaturen zwar noch eher als bei den Wassertemperaturen. Dort werden für Dezember 24 Grad Wasser für das Rote Meer angezeigt, dem ist nicht so! Höchstens 16 bis 18 Grad! Wir hatten uns eingebildet, entspannt an der Wasseroberfläche zu Schnorcheln, so wie im Sommer (wir waren schon zwei Mal im Juli), aber weit gefehlt, das Meer war (für uns) bitter kalt! *Bei der Tour Dolphin House gab es Gelegenheit mit Delphinen zu schwimmen. Auf dem Schiff trugen alle Winterklamotten, selbst die einheimischen Begleiter und dann auf die Schnelle ins Wasser springen!? Nein danke! Es gab ein paar Verrückte, denen war dann aber auch kalt. Die Delphine gibt es wirklich dort, es war wunderschön anzusehen und im Sommer ist das garantiert eine Supertour. An einem Riff sind auch wir zum Schnorcheln ins Wasser, aber länger als 15 Minuten ist es nicht auszuhalten, man fängt an zu frieren. *Mal abgesehen von den Wassertemperaturen, waren wir nicht die Einzigen die es sich insgesamt wärmer vorgestellt hatten, ca. 30 % der Hotelgäste wurden unfreiwillig zu Werbeträgern einer Tauschschule in dem sie dicke Jacken mit deren Aufschrift erwarben und trugen. Der Jackenhändler hatte Hochsaison! ***Abschließend sei bemerkt, dass wir nicht zu den Ewig-Meckernden gehören, aber dieses Mal muss gesagt werden, dass dieses Hotel nur bedingt empfehlenswert ist, es gibt Bessere in dieser Kategorie. Doch leider gibt es nur „weiter Empfehlen“ und „nicht weiter Empfehlen“, da der Trend 55% zu 45 % geht, haben wir uns für „weiter empfehlen“ entschieden.


Zimmer
  • Eher gut
  • *Unser Zimmer war ordentlich und sauber, alles hat funktioniert, mal abgesehen von der abgefallenen Duschgarnitur. *Es gibt einen Kühlschrank, zwar viel zu groß für die täglichen 3 Flaschen Wasser, aber wer Sonstiges kühlen möchte, ist damit gut bedient. *Ein sehr großer Schrank erlaubt es, fast den gesamten Kofferinhalt zu verstauen, Kleiderbügel könnten allerdings knapp werden. *Es gibt ein Telefon, ein TV-Gerät mit einigen deutschen Programmen und genügend Steckdosen mit 220 Volt die ohne Adapter genutzt werden können. *Hand- und Duschtücher werden täglich gewechselt und die Betten werden gemacht. Über Trinkgeldgaben gibt es keine Richtlinie, wir spendeten in einer Woche drei mal 5 LE auf das Kopfkissen, das war vielleicht zu wenig, denn wie schon weiter oben erwähnt, war der Zimmerservice nicht berauschend.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • *Es gibt ein großes Hauptrestaurant in dem alle Hauptmahlzeiten stattfinden. Zum Frühstück und zu Mittag sind die Tische mit Platzdeckchen und zum Abendessen mit weißer Tischwäsche eingedeckt. Es wird flink abgeräumt, manchmal zu schnell, so dass man um sein Essen fürchten muss, das verbreitet eine gewisse Hektik, die beim Essen unangebracht erscheint. Getränke sind selbst zu holen, Bier und Wein wird vom Personal in die Gläser gefüllt, alles andere do it your self. *Nach vorheriger Anmeldung bei der Rezeption kann jeder Gast einmal während seines Aufenthaltes marokkanisch speisen. Nachteil hier, das Essen ist festgelegt und wird serviert, ob der Gast will oder nicht, es gibt keine Auswahl, es wird gegessen was auf den Tisch kommt. Wahlweise steht noch ein italienisches Restaurant zur Verfügung, wobei Restaurant sehr geschmeichelt ist, diese Räumlichkeit erinnert eher an eine Mitropagaststätte in einer Bahnhofshalle. Das Speisenangebot ist nicht anders als im Hauptrestaurant es unterscheidet sich nur daran, dass das Angebot rein italienisch sein soll und demzufolge bescheidener ist. *Insgesamt entspricht die Qualität der Speisen durchaus einer 3 -Sterne -Kategorie.


    Service
  • Eher schlecht
  • *Die Angestellten der Rezeption sprechen und verstehen sehr gut deutsch und englisch, der Rest des Servicepersonals eher dürftig. *Mit dem Zimmerservice waren wir nicht ganz zu frieden, nach der ersten Bakschischgabe, gleich am ersten Tag, war alles bestens für zwei Tage, dann zog Nachlässigkeit ein. Kein Wasser oder nur eine Flasche, keine Handtücher (die Alten weg und keine Neuen da!), der Boden nicht gewischt usw. Trotz weiterer Trinkgeldgaben verbesserte sich die Leistung nicht. *Zum Umgang mit Beschwerden muss fairerweise erwähnt werden, dass ein Anruf wegen fehlendem Wasser genügte und 5 Minuten später wurde selbiges aufs Zimmer geliefert. Für Kinderbetreuung ist im Kidsclub bestens gesorgt mit Spielzimmer, Spielplatz und deutschem Kindermädchen. *Der Check-In läuft zügig ab, die Koffer werden vom Bus abgeholt und bis ins Zimmer gebracht. Natürlich wird ein Bakschisch fällig, was es auch jedem wert sein sollte, denn so erreicht man ohne Umwege sein Zimmer, was sehr von Vorteil ist in diesem Hotel, denn die Anordnung von Gebäuden und Wegen führt hin und wieder zu Orientierungsproblemen.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • *Erbaut wurde das Hotel in der Wüste, vorher war dort Nichts und jetzt rechts, links und hinten auch Nichts und nach vorn nicht viel. Wer weg will, was Anderes zu sehen, muss sich fahren lassen. Der Hotel Shuttlebus zum Preis von 2 € fährt nur nach vorheriger Anmeldung bei der Rezeption und dann auch nur zu festgelegten Zeiten, drei Mal in Richtung Down Town, aber nur zwei Mal am späten Nachmittag zurück. Wir sind an die Hauptverkehrsstraße am Dana Beach gelaufen (ca. 600m) und bestiegen ein Sammeltaxi für einen Euro pro Person. Vor drei Jahren bezahlten wir nur ein Pfund, das entspricht etwa 17 Cent, aber wir wollten nicht rumdiskutieren und der eine Euro für etwa 20 Kilometer geht doch in Ordnung. Zudem hielten sich selbst die Einheimischen im Hotel sehr bedeckt, uns Auskünfte über diese Reiseart zu geben, sie empfohlen uns nur den hoteleigenen Shuttlebus. Die Rückfahrt zum Hotel gelang uns nicht mit einem Sammeltaxi, wir mussten ein Einzel Taxi nehmen, nach Preisverhandlungen für 6 Euro. Wahrscheinlich war auch das zu teuer, einfach mal umhören. *Je nachdem wie viele Urlauber unterwegs in den verschiedenen Hotels abgesetzt werden dauert die Transferzeit vom Flughafen ca. eine halbe Stunde. Auch wenn das Hotel genau in der Einflugschneise liegt, ist der Airport nicht so nah wie vermutet. *Der mit zu benutzende Strand des Dana Beach ist etwa 1200m, vom Hotelausgang bis zur begehrten Liege entfernt! Den Eingang des Dana Bach erreicht man schon nach zirka 700m. Der Strand-Hotel Shuttlebus verkehrt alle 20 Minuten, ist ausreichend und manchmal auch nicht nötig, die Strecke kann auch zu Fuß bewältigt werden.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    *Der Strand des Roten Meeres vom Dana Beach erhält auf jeden Fall 6 Sonnen. Hier fühlt sich der Badegast wohl, es sind ausreichend Liegen vorhanden mit Sonnen- und Windschutz, der Sand ist feinkörnig und es gibt Stellen die sehr flach ins Meer verlaufen (gut für Kinder) und ebenfalls vorhanden sind Stellen, die nach wenigen Metern genug Tiefe zum Schwimmen bieten. *Die Getränke- und Essenversorgung sind den Strandverhältnissen entsprechend gut. Täglich wird auf Holzkohle gegrillt: Hühnchen oder Lamm, am Buffet gibt es Reis, Kartoffeln, Pommes, Nudeln und verschiedene Fleisch und -Fischgerichte, ebenfalls vorhanden: Salat -, Obst- und Kuchenbuffet. Die Mahlzeit kann mit an die Liege genommen werden, aber es stehen auch einige Tische und Stühle zur Verfügung. *Die Poollandschaft im Hotel wurde von uns nicht genutzt, es war (uns) einfach zu kalt und zu windig um sich dort niederzulassen. *Der Internetzugang im Hoteleigenen Weboffice ist einfach zu teuer: für eine halbe Stunde 4 € ist schon Abzocke! *Hotelboutiquen sind an sich eine feine Sache, vorausgesetzt, sie haben feste Preise und keine nervigen Händler wie im Alf Leila. Wir haben uns Schleichwege gesucht und auch gefunden, denn dieses ständige Zugetexte von den Händlern ist echt eine Zumutung. Hier sollte das Hotelmanagement zusammen mit allen Reiseunternehmen eine Lösung finden! Wer die Schleichwege nicht findet, muss mehrmals täglich durch die Passage mit den Händlern rechts und links, ob zum Essen oder beim Verlassen des Hotels, deshalb hier der Tipp: gleich nach dem Eingang auf der linken Seite gibt es eine unscheinbare Eisentür, die führt Richtung Tennisplatz, dort hindurch erreicht man alle Bereiche. Ich hoffe für alle nachfolgenden Gäste, dass diese Tür nun nicht verschlossen wird. *Für sportliche Betätigung ist ausreichend gesorgt, es gibt einen Tennisplatz, einen Fußballplatz, einen Volleyballplatz, einen Spielplatz, ein Großschachfeld und wer gern läuft, kann innerhalb des Geländes seinen gewohnten Fitnesslauf absolvieren. *Die allabendliche Show in der Pharaonenarena ist durchaus sehenswert, aber zwei Mal sehen ist dann auch genug, vor der Arena gibt es auch noch eine Tanzdarbietung welche sich aber auch allabendlich wiederholt, ansonsten muss der Gast sich selbst unterhalten, denn die Lifemusik in der Rezeptionsbar ist nicht zu empfehlen. Die Künstler sind bemüht, allein der Genuss wird getrübt durch schlechte Akustik und total verqualmte Raumluft, für Nicht- und Exraucher eine Katastrophe!


    Hotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Dezember 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Jörg
    Alter:46-50
    Bewertungen:9