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Gangolf (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Dezember 2010 • 1 Woche • Sonstige
Wie Architektur das Urlaubsfeeling steigern kann
5,6 / 6

Allgemein

Um es vorweg zu sagen... Ich betrachte dieses Hotel mit den Augen eines erholungssuchenden Bauingenieurs, der den arabischen Raum beruflich kennt und weiß, dass wir in einem Flecken eines Landes sind, das u.a. durch sein Klima ganz schön gebeutelt wird. Und wie alle Länder südlich der Alpen auch NIE mit unserem eigenen schönen Land verglichen werden soll. Ich fahre in den Urlaub, um was Neues und Anderes zu sehen und zu erleben und das auch zu akzeptieren, ansonsten bleibe ich besser zu Hause. Dieses neue Hotel ist eine Antwort darauf, was man in einem solchen Fall machen kann. Insgesamt macht das Hotel und seine Umgebung den Eindruck einer wunderschönen Festung mit Erholcharakter in (meist) ruhiger Atmospähre. Mehr dazu unten... Die üblichen Hinweise zu Entfernung zum Flughafen und Dauer des Transfers sind hier eher unwichtig, finde ich, was ist schon Zeit im Urlaub? Wir Europäer haben die Uhren erfunden - Araber die Zeit! Also interessierte mich so etwas nicht. Zur Gästestruktur soll man hier auch was sagen: Gut, ich lese immer wieder in diesen Foren, dass leider unsere Nachbarn aus dem östlichen Riesenreich alles überfluten. Und...? Sie waren auch hier in der Überzahl, haben wie wir zwei Beine, zwei Arme und einen Kopf oben drauf - nicht mehr und nicht weniger! Ich glaube, dass wir Deutsche als Reiseweltmeister wahrscheinlich genauso ausschwirren würden, wenn man uns über 40 Jahre eingesperrt hätte. Altersdurchschnitt: Ich bin nicht mit dem Rechenstift durch die Anlage gelaufen und gebe mal besser die Bandbreite an: von jung bis mittelalt. Amüsante Nebenbemerkung: es war schon auffallend, dass nicht wenige unserer östlichen Nachbarn in der Kombination Mann 40+ und Frau 25- auftraten. Rein optisch war der weibliche Part oft eine Bereicherung, aber dabei will ich es mal belassen. Einen Rollstuhlfahrer haben wir auch gesehen. Ich erwähne das hier, obwohl das in diesem Fall nicht altersbedingt war. Ich kann mir vorstellen, dass die oft unebenen Wege durch die Verwendung der besagten Natursteine das Fahren vielleicht etwas unkomfortabler machen. Weiß nicht, ob das Hotel behindertengerecht ist. Zustand: Das Hotel ist neu und daher alles putzsauber und in Ordnung. Das bringt mich wieder zur Architektur (s. a. weiter unten). Meine Erfahrung aus vielen Jahren im mittleren Osten ist, dass nur solche Gebäude langfristig äußerlich schön bleiben, wenn sie die gleiche schöne Farbe der Umgebung und der gelegentlichen Sand- und Staubstürme haben. Das ist in diesem Hotel naturgegeben der Fall (siehe "Lage"). Alles andere blättert ab, fällt ab, rostet usw....wenn man weiß, dass im arabischen Raum und insbesondere in Ägypten das Wort "Wartung und Pflege" kaum bekannt ist oder als völlig unwichtig gesehen wird, habe ich große Hoffnung, dass das Hotel lange in einigermaßem guten Zustand bleiben sollte (man schaue sich nur deren Pyramiden an !) Zum Schluss: Wir hatten den Eindruck, dass durch die Eröffnungin 2010 das Hotel selbst um die Weihnachtszeit nicht ausgelastet war. Alle einschließlich des Personals waren also sehr entspannt. Ich denke aber, dass hier überall viel Platz vorhanden ist und die Hotelinfrastruktur eine Vollauslastung zukünftig locker wegstecken kann. Das Preis-Leistungsverhältnis ist bekanntermaßen in Ägypten sehr gut, weil die Preise im Verhältnis zu anderen Urlaubsorten niedrig sind und hier war dies nicht anders. Wir haben den Winter dort zum gemeinsamen Entspannen, viel Lesen, dösen in der Sonne etc. genutzt. Das Hotel können wir hierzu uneingeschränkt weiterempfehlen!


Zimmer
  • Sehr gut
  • Die Zimmer sind riesengroß, haben einen ebenso großen Balkon, von dem man (s.o.) alles bis an den Horizont unter Kontrolle hat. Die Ausstattung finde ich weit überdurchschnittlich und schön (war ja nagelneu). Eine Designereinrichtung haben wir zu Hause und so etwas brauche ich hier nicht unbedingt.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Hier mache ich es kurz, weil meine Frau und ich immer nur die Häppchen der Buffets abgrasen und unser Gewicht aus der Jugend weiter beibehalten wollen. Ich fand die Buffets OK und sehr vielfältig, sowohl im großen Restaurant im Haupthaus als auch am "Hafen". Alles sauber, keine Beanstandungen! All inclusive. Erwähnenswert sind hier wieder einige unserer netten Nachbarn aus dem östlichen Riesenreich. Wer über 40 Jahre nur das Nötigste auf dem Teller hatte, schaut jetzt natürlich zu, dass er prall gefüllt ist, egal ob man dies nun essen will oder nicht. Auch hier kann ich mich nur lächelnd darüber amüsieren und darüberhinaus scheint das Hotel dies zu wissen - es mangelte nie an Nachschub. Das Silvesterbuffet hatte einen Umfang und eine Deko-Kreativität mit Speisen, die schon beeindruckend war. Viele Gäste mussten da zuerst mal die Kamera zücken, bevor es ans Essen ging.


    Service
  • Gut
  • Jetzt sollte man wissen, dass auch dieses Hotel sich in einem Land befindet, wo jeder Erwerbstätige schauen muss, wie er über die Runden kommt (das weibliche Geschlecht steht in diesem Zusammenhang ja nicht an forderster Front). Will heißen: das nötige Trinkgeld ist obligatorisch, moralisch notwendig etc. und sollte kein Grund zur Diskussion sein. Ägypten ist mit Sicherheit weit von einer asiatischen Servicekultur entfernt, aber bitte, wer das sucht, sollte sich z.B .besser in Bali verwöhnen lassen. Wenn man den Service mit einer solchen Sichtweise betrachtet, ist das Personal sehr, sehr freundlich, durchaus bemüht und hilfsbereit, und kreativ.... Das zeigt sich an folgender Episode: plötzlich lösten sich abends bei einem Spaziergang im weitläufigen Hotelareal merkwürdigerweise wie abgesprochen die beiden Absätze von den Sohlen. Da dies schon eine sehr gute Schuhmarke und einer meiner Lieblingsschuhe waren, ich wegen der einen Woche gerne "light" reise und nur 1 paar gute Schuhe mit hatte, entschloss ich mich, die vom Roomboy "im Auftrag" in Hurghada reparieren zu lassen. Die Dienstleistung hat er auch prompt erfüllt, denn am gleichen Tag hatte ich abends meine guten Schuhe wieder. Nur zwei Dinge machten mich stutzig: 1. der nicht erwartete ruck-zuck Service und 2. der Epoxidharzgeruch an der Sohle, den ich beim Spaziergang im Hotel an einer kleinen Reparaturbaustelle mit meiner Bauing-Nase schon wahrgenommen hatte. Später hat er auf meine Frage mit Lächeln in seiner Antwort mit Lächeln bestätigt, dass der Kleber von der kleinen Baustelle doch wohl das Beste hierfür gewesen sei. Soll ich ihm jetzt den Kopf abreisen oder den Beschwerdezettel ausfüllen? Nein, ich buche so etwas viel lieber und amüsant unter Lokalkolorit und netten Erlebnissen ab, die ich zu Hause so nicht bekomme. Im Übrigen hatte er Recht, diese Absätze kann man nur noch von der Sohle abschneiden!


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel hat uns aufgrund seiner gelungenen Architektur fasziniert, weil wir nur hier das Gefühl hatten, in Ägypten zu sein. Ich gebe zu, dass wir die Mitbewerber in Hurghada nur kurz und meist von Außen sahen, aber diese Eindrücke reichten zur Beurteilung aus. Wenn ich in einer Wüstenlandschaft am Meer Urlaub mache, helfen mir keine noch so schön farblich dekorierte Betonwände vieler Hotels, sondern dann mag mein Auge schon eher mit einer ähnlichen Farbe wie die der Umgebung verwöhnt werden - und das macht das Hotel. Zur Lage (nicht der Nation, aber des Hotels): Das Hotel liegt am Ende der langen Reihe von Hotels in Hurghada, wenn man in südlicher Richtung fährt, also in fast jungfräulicher Umgebung - sollte man meinen. Wenn man allerdings den Baustaub in den km-entfernten Baustellen weiter südlich sieht und weiß, wie schnell der Bauvirus in Ägypten sich verbreitet, dann wird das Hotel nicht mehr lange dort alleine stehen. Das tut aber nichts zur Sache, weil die Anlage so groß und weitläufig ist und der Gast davon überhaupt nichts mitbekommt und sehen wird, weil.... ...das Hotel am Meer auf einer Anhöhe in genialer Weise in die Landschaft gebaut - besser - integriert ist. Wenn man sich mit dem Personal nett und interessiert unterhält, gibts nicht nur in Ägypten reichlich Infos und so auch diese: das Grundstück soll einer "Ministerfamilie" gehören (aha - die Restbestände des in 2011 verjagten Führungsclans) und die hätten einen bekannten ägyptischen Architekten mit der Idee beauftragt, das Hotel so gut wie möglich in die Landschaft zu integrieren. Das hat er vorbildlich und in wirklich gelungener Weise geschafft, indem u.a. fast das komplette Hotel aus dem gebaut wurde, was in der Gegend tonnenweise herumliegt: Natursteine: Da es um einen kleinen künstlichen Hafen herumgebaut ist, bleibt nicht viel Platz für Grünzeug, das dem Auge in diesen Regionen natürlich auch gut tut und hier eher spärlich vorhanden ist. Ist aber optisch kein Nachteil. Da komme ich zur Aussicht: Wenn ich mich nicht irre, hat man von JEDEM Zimmer einen direkten Blick aufs Meer und ich denke, von den meisten auch einen Blick über die gesamte Anlage (Hafen + Hotel). Ich kenne wenige Hotels, die das bieten und ich war in einigen, da ich beruflich seit 20 Jahren auf dem Globus nur unterwegs bin. Unterhaltung: Ich weiß nicht, an was es lag, ob wir es nicht nutzten oder nicht mitbekommen haben oder das Hotel noch zu neu war.... Das übliche Hotel-Unterhaltungs-Repertoire haben wir nur am Silvesterabend beim Galadiner gesehen. Das war schon OK. Wenn ich mich über Minuten so gedreht hätte wie der Derwisch beim Tanz, hätte ich diesen Text nicht mehr schreiben können! Das war schon phänomenal. Bauchtänze sind hingegen nicht so mein Ding, obwohl die Dame nach den Worten meiner Frau richtig gut war! Vielleicht habe ich schon zu viele gesehen und dann passiert es, dass unser Auge und Gehirn mit immer mehr vollgestopft wird und schnell nach immer mehr ruft. Letzendlich brauchen wir zusätzliche Unterhaltung im Urlaub eher weniger.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Pools & Meer: Wir waren um Neujahr dort und man sollte wissen, dass Hurghada dann ziemlich frisch werden kann, zumindest empfanden wir das so mit unserem Temperaturempfinden Ein kurzes Baden im Meer zum schnorcheln war für uns gerade noch so machbar. Die Swimmingpools (2) hatten wir nicht genutzt, alleine bei dem Gedanken hat es mich gefröstelt. Gelegentlich kann der kräftige Wind aus dem Norden dann (für mich) richtig kalt werden und ich weiß nicht, wer sich erstaunter angeschaut hat - ich in meiner Winterjacke oder die weiblichen russischen Gäste in ihren Bikinis. Die mussten wohl alle aus Sibirien gewesen sein. Im Windschatten auf den Terrassen und am Strand auf den Liegen war es in der Sonne aber richtig angenehm. Tauchen: Wir sind keine Taucher, ich habe aber wahrgenommen, dass dies wohl wie an vielen Stellen am Roten Meer die sportliche Aktivität Nr. 1 sein muss (Tauchshop vorhanden). Die Tauchfahrt: Den einzigen Ausflug machten wir mit einem recht großen Glasboden-Boot über den Korallenriffen (schätze mit ca. 40 - 50 Gästen), wo jeder einen Sitzplatz an den Scheiben hat. Hierzu muss ich sagen, dass ich als Student 1981im Roten Meer an den Riffen schnorchelte, wo es selbst heute so gut wie keine Touristen gibt und daher die Korallenriffe noch weitgehend intakt sind: in Saudi Arabien. Danach beschloss ich, dass ich nicht mehr nirgends mehr schnorcheln werde, weil dies wohl das Maximum dessen gewesen sein müsste, was man dort unten sehen und erleben kann. Da meine Frau sich unbedingtdas bekannte Rote Meer von unten anschauen wollte, haben wir diese Tauchfahrt vor Hurghada gemacht. Für mich war es trotz der zahlreichen recht schönen Fische eine Tauchfahrt über ein Leichenriff und durch die Todeskammer im Meer. Ich fand den Unterschied zu dem, was ich 1981 sah, einfach erschreckend und bedrohlich. Ungeachtet der Gründe zeigt es, wohin wir noch steuern können. Das soviel zur Unterwasserwelt direkt um Hurghada. Sonstiges: Als "pensionierter" Triathlet mus ich mich immer bewegen und das kann man hier innerhalb des weitläufigen Terrains recht gut (Laufen und Gehen). Sehr enthousiastisch bin ich daher zum Stand mit den Mountainbikes und ich sah mich schon einige km durch die Wüste prechen. Die Nutzung war aber nur innerhalb des Hotelgeländes erlaubt - Grund: keine Erlaubnis der Gäste, das Hotelgelände zur eigenen Sicherheit zu verlassen. Das hielt mich aber nicht davon ab, aus dem Hotelgelände über den langen Zufahrtsweg bis zur Hauptstraße zu joggen (ca. 2 km). Dort kam dann am Schlagbaum der Zwangsstopp Nr. 2, weil der Wächter meinte, dass das joggen dahinter nun wirklich zu gefährlich sei. Eine nette Unterhaltung machte aber auch das möglich und wir tauschten unsere Handy-Nr. aus, damit wir in dem sehr unwahrscheinlichen Fall der "Gefährdung" (Al Qaida?? hier an der Küste) Kontakt haben. Ich bin dann noch ein paar km der Küstenstraße entlang getrabt und zurück, das war's. Interessanter waren dann meine kleinen Exkursionen auf die umliegenden Steinhügel und die Aussichten entlang der Zufahrt zum Hotel. Solche sportlichen Aktivitäten auf eigene Faust werden sicherlich bei den Gästen die Ausnahme sein, mehr Sport habe ich nicht gesehen und nicht gemacht.


    Preis-Leistung
  • Sehr gut

  • Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Dezember 2010
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Gangolf
    Alter:51-55
    Bewertungen:5
    Kommentar des Hoteliers

    Sehr geehrte Gäste, Grüße aus dem sonnigen Albatros Citadel Resort – Sahl Hasheesh! Wir möchten uns herzlich dafür bedanken, dass Sie sich für unser Resort entschieden haben und Ihre wertvollen Kommentare zu Ihrem jüngsten Urlaubserlebnis geteilt haben. Wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen einen tollen Urlaub beschert haben und Sie mit unseren Leistungen sehr zufrieden waren. Bitte nehmen Sie unsere herzlichsten Grüße von der Küste des Roten Meeres entgegen Mit freundlichen Grüßen, Hotelverwaltung Albatros Citadel Resort