Pickalbatros Palace Resort

Das Hotel ist sicherlich nicht schlecht, aber gerade bei näherem Blick tun sich doch einige Mängel auf, die auf den ersten Blick verwehrt bleiben.

Die Zimmer waren sauber (auch wenn der gleiche Staubfaden direkt unter dem Fernseher in den gesamten 14 Tagen unseres Aufenthaltes nicht weggemacht wurde). Es gab 2 Einzelbetten, die sich aber kurzer Hand zu einem großen Bett zusammenschieben lassen. Eine kleiner Kühlschrank, der täglich mit 2 Flaschen Wasser und 2 Flaschen Softdrinks aufgefüllt wurde, ein kostenloser Zimmertresor und einige Kommoden und Ablageflächen reichten aus. Leider fehlen im Zimmer ein paar Steckdosen. Wir hatte eine im Bad und zwei im Zimmer, die auch nicht besonders gut zugänglich waren. Die Zimmer sind auch sehr schlecht beleuchtet. In Ägypten geht die Sonne recht früh unter, so dass es um 19:00 Uhr bereits dunkel ist. Um sich fürs Abendessen fertig zu machen, musste mehr als einmal eine alternative Lichtquelle vom Fernseher oder vom Tablet herhalten. Die verbaute Klimaanlage kann man dagegen nur loben. Unglaublich leicht zu bedienen und sehr sehr kalt einzustellen. Hierfür eine 1 mit Sternchen.

Hier gibt es ein besonderes Konzept: Das Hotel verfügt nicht wie viele andere Hotels über ein großes Essensarial in dem es ein Riesenbuffet gibt. Es gibt 6 Restaurants (Deutsch/Mexikanisch in einem / Italinienisch / Mediteran / Asiatisch / Arabisch) die sich zum großen Teil im unteren Bereich des Hotels verteilen (nur das Deutsch/Mexikanische Restaurant liegt im oberen Bereicht). In jedem dieser Restaurants gibt es Sitzmöglichkeiten und ein separates Buffet. Wenn man aber etwas wählerischer ist und sich nicht auf einen "Essens-Stil" festlegen will, fängt die Lauferei an. Wir haben in den ersten beiden Tagen so lange gerbaucht die Buffets abzuklappern und neu anzustellen, dass die ersten Gerichte schon kalt waren als die letzten Dinge auf den Teller kamen. So kann es beispielsweise passieren, dass es im Italinischen Restaurant ein schönes Stück Fleisch gibt, die für einen selber passende Soße aber im Mediteranen Restaurant steht. Wer das nicht überprüft wird das Fleisch wohl ohne Soße essen müssen. Wir haben uns später immer auf ein Restaurant (Italienisch) festgelegt und haben versucht mit den dort angebotenen Speißen zurecht zu kommen. Ergänzt werden die Restaurants durch einen Grill- und einen Pastatresen sowie an manchen Tagen durch Live-Cooking besonderer Spazialiäten. Das Essen selber war ok, auch wenn wir schon besser gegessen haben wurden wir doch immer satt.

Auch hier kann ich leider nicht ganz den Ausführungen der anderen Bewertungen folgen bzw. sie nicht nachvollziehen. Vorab: Wir waren während des Ramadans in dem Hotel. In diesen 30 Tagen dürfen die Angestellten von morgens 03:30 Uhr bis ca. 18:30 Uhr nichts essen und viel schlimmer: auch nichts trinken. Das dies auf die Stimmung schlägt kann sich bei Temperaturen auch gerne mal um die 45 Grad vorstellen. Trotzdem waren wir vom Service sehr enttäuscht. Wir sind 14 Tage lang zum Frühstück, zur Snackbar und zum Abendessen gegangen. Haben also weit mehr als 30-40 Mahlzeiten zu uns genommen. Wir sind 3x, richtig DREIMAL gefragt worden ob wir etwas trinken möchten. Den Rest der Zeit müssen Sie zusschauen wie Sie an Getränke kommen. Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl ich würde dort kellnern, so oft bin ich zu Bar gerannt und habe nachschenken müssen. Wo die Kellner jedoch ziemlich schnell sind ist beim Wegräumen auch noch nicht ganz ausgetrunkener Gläser oder noch nicht ganz leerer Teller. Mein Tipp: Machen Sie während des Essens keine kurze Pause und lassen Ihren Teller aus dem Auge. Noch während Sie am Tisch sitzen wird ihnen der Teller vor Ihrer Nase weggeräumt (und einen neuen Teller, oder gar ein neues Glas bekommen Sie nicht!). Leider beginnen auch schon die Kellner mit dem "Wechsel-Trick". Es wird gebten 10 EURO (Münzen) in einen Schein zu tauschen. Oftmals sind es mehrer 2 Euro Stücke und ein paar 50 Cent Stücke die einem dann in die Hand gedrückt werden wollen. ACHTUNG: Das Ägyptische 1 Pfund-Stück (ca. 20 Cent) sieht dem 2 Euro Stück sehr ähnlich und so bekommen Sie nicht wirklich 10 EUR, sondern eher 7,50 EUR gewechselt, sind aber den 10 Euro-Schein los. Eigntlich wird dieser Trick nur außerhalb der Anlage gerne genutzt um gutgläubige Touristen abzuzocken, dass er innerhalb des Hotels angewandt wird, war für uns neu. Die Herren an der Rezeption waren dagegen immer nett und freundlich. Auch die Herren des Room-Service waren sehr nett und haben sich im Hintergrund gehalten.

Die Entfernung vom Flughafen ist top. Gerade einmal 15 Minuten Fahrt und trotzdem hört man während des gesamten Aufenthaltes kein einziges Flugzeug starten oder landen. Die unmittelbare Umgebung des Hotels ist eher trist. Es liegt an einer 4 spurigen Straße die kilometerweit gerade aus führt ohne das man dort etwas sehen oder erleben könnte. Die nächste Passage mit einer kleinen Einkaufmeile mit ca. 10 Geschäften und einem sehr zu empfehlenden Cleopatra Markt liegt schon gute 4 Kilometer entfernt. Zu Fuß eine Herausforderung weil sich die Strecke ohne besondere Highlight ewig zieht. Gleich angrenzend zu der o.g. Passage befindet sich auch die Senzo-Mall, die sehr an eine typisch europäische Mall erinnert. Für uns war lediglich der sehr große und günstige Hypermarket (Supermarkt) in der Mall eine Reise wert. Positiv zu erwähnen ist aber, dass auch dieses Hotel über einen hoteleigenen Strand verfügt. Dieser ist mit einer dünnen Sandschicht auf einer sehr harten Stein/Betonmischung aufgebettet, aber völlig ausreichend für das Urlaubsfeeling. Es gibt eine große Anzahl fester Sonnenschirme, die mit je zwei bis drei Liegen und einem kleinen Tisch einen schönen Platz bilden. Der Einstieg ins Meer ist aber nicht jedermanns Sache. Die ersten ca. 150-200 Meter ist das Meer Knöchel-hoch (mit einer Reihe großer Steine und alten Korallen überwuchert) und auch nur wenn keine Ebbe herrscht; dann ist es komplett verschwunden. Erst nach dieser Strecke wird das Meer dann Schulter hoch und dann auch ziemlich schnell tiefer. Das Hotel hat hierfür einen Steg angelegt, auf dem man die flache Passage überbrücken kann. Im tiefen Wasser angekommen, wird der Hobby-Schorchler allerdings mit einem sehr schönen kleinen Riff beschenkt, in dem es sich prima nach Fischen Ausschau halten lässt. Bemerkenswert ist noch die enorm hohe Anzahl an Palmen. Was zunächst sehr schön klingt, kann ganz schnell zu viel des Guten werden. Wir haben einmal versucht die Plamen auf der Hotelanlage und am Strand grob zu überschlagen und kommen auf ca. 300-500 Palmen. Vom Zimmer aus konnte man trotz Meerblick das Meer vor lauter Palmen nicht mehr erkennen. Die Hotelanlage (Garten) ist sehr gepflegt und hat uns vom gesamten Hotel am Besten gefallen. Der Rasen und die Pflanzen genießen täglich die Aufmerksamkeit mehrere Gärtner und machen einen sehr gesunden und farbenfrohen Eindruck. Durch die riesige Anlage schlengelt sich ein gut ausgeleuchter Weg, der es auch bei Dunkelheit erlaubt eine gemütliche Runde zu drehen. Der Hotelpool sticht sicherlich auch nocheinmal heraus. Es ist im Grunde kein einziger großer Pool (auch wenn dies auf den meisten Bildern so aussieht), sonder 3 Pools nebeneinander. Die Wassertiefe der Pools ist fast durchgängig auf 1,10 Meter beschränkt. Lediglich im Pool Richtung Lobby gelegen gibt es einen Bereich, der noch knapp 1,50 Meter tief ist. Dies war zu Beginn störend, hat sich aber im Nachhinein als völlig ausreichend für ein Paar Bahnen Schwimmen herausgestellt. Die Poolbar im mitteleren Teil ist täglich rappelvoll und wird flankiert von teilweise stark angetrunkenen Touristen mit sehr roten Rücken und sehr weißen Bäuchen ;-) Schade fanden wir es, dass in diesem Bereich auch im Pool das Rauchen gestattet oder zumindest gedultet wird. Viel Alkohl, Tabbak und Temperaturen von weit über 40 Grad haben uns diesen Bereich deshalb meiden lassen. Zu "guter" Letzt, kommen wir jedoch zum Hauptkritikpunkt der Hotelanlage: Das Hotel selber! Es ist sehr erstaunlich wie die teilweise sicherlich hochwertigen und bestimmt auch nicht billigen Materialen zusammengeschmiert wurden und in Vergessenheit geraten. Ich rede nicht von verschimmelten Fugen im Bad, einer bodentiefen Dusche mit Gefälle in die Mitte des Raumes statt zum Abfluss hin. Und auch nicht davon, dass kein einziges Bild, keine einzige Wandlampe oder Spiegel in der Waage hängen und aussehen, als hätte sie ein untalentierter Handwerker mit 5 Bier intus aufgehangen. Nein, ich rede von offenen Fugen, Stolperkanten, Essen-Tresen, die 5 Zentimer unterhalb des Lebenmittel seit 10 Jahren keinen Lappen mehr gesehen haben und von teilweise katastrophalen Toilletten im jedem Bereich (Strand, Pool, Hotel). Seifen werden dort nicht nachfüllt, Kot-Reste hingen die gesamten 14 Tage an den Wänden. Klos liefen über, und ein ständiger Kanalgestank lag in den Kabinen in der Luft. Nach genauerem Blick erkennt man ziemlich schnell das Problem: die Syphons haben keinen Knick, existieren also erst garnicht, so dass der ekelhafte Geruch des Kanals ungehindert zurück in die Waschräume gelangt. Angeblich wurde dieses Hotel (zumindest wird es so beworben) im Jahr 2008 neu gebaut. NIEMALS! Das Hotel wurde ggf. im Jahr 2008 mal renoviert, doch man sieht bei jeder Gelegenheit, dass die "Grundmauern" des Hotels schon deutlich länger stehen. Wir tippen auf die 70er oder 80er Jahre.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Im Hotel selber gibt es zwei Tischtennisplatten, die sich direkt bei einer Handtuchrückgabestation befinden und dementsprechen häufig von Gästen frequentiert werden, so dass das Spielen hier durch zahlreiche Unterbrechungen geprägt sein kann. Direkt davor gibt es ein großes Schachfeld, welches erstaunlich oft bespielt wurde. Im Hotel gibt es hinter den typischen Hotelshops noch einen großen Raum mit 4-5 Billardtischen, 2 Airhockey Tischen und einer Box-Kampfkraft-Maschine. Billard kostet 7 Euro pro Stunde, eine Partie Airhockey 2 Euro. Die Tische sind ok auch wenn (wie so vieles hier) nicht in Waage, so dass die Kugel doch schonmal von der Stelle rollt. Das Animationsteam war immer sehr bemüht. Tagüber gab es Volleyball, Wasserball, Botccia, Dart, etc. Es gab jeden Abend um 21:30 Uhr ein nettes Programm. Wobei das eingekaufte Programm deutlich schlechter und auch kürzer (nur 30 Minuten, statt 60 Minuten) war, als das des Animationsteams selber. Wir haben 6-7 Shows besucht und haben überwiegend eine gute Show geboten bekommen. Auch wenn wir selber keine Kinder haben, ist uns doch die sehr gute Kinderbetreuung aufgefallen. Den kleinen Gästen wird hier eine Menge geboten und so können auch die Eltern ein wenig abschalten. Außerhalb der Anlage können wir nur eine Safari Tour empfehlen. Wir haben diese über Thomas Cook für gerade einmal 30 Euro pro Person gebucht und haben einen wundervollen Tag in der Wüste erlebt. Buggy und Quad durften wir selber steuern, mit dem Jeep wurden wir dann zu einem Biduinendorf mitten in die Wüste gefahren. Auf Kamelen konnte man kurz reiten, traumhafte Fotos schießen und abends gab es noch ein sehr gutes Essen mit einer typischen Ägypten-Folklore Show. Echt ein TOP Preis-Leistungsangebot. Lediglich die sehr hohen Temperaturen (teilweise über 50 Grad in der Wüste) waren doch sehr ermüdend. Doch wir würden es immer wieder machen.