- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Nach einer ebenso erlebnisreichen wie eindrucksvollen Nilkreuzfahrt hatten wir noch ein paar Tage im ALBATROS – und waren sehr angenehm überrascht. Freilich, das unmittelbar an den Strand gebaute Hotel ist neu, sehr neu, doch es ist sehr schön gebaut und stimmungsvoll – ganz und gar im orientalischen Stil mit wertvollen Decken, Wänden und sonstigen Accessoires – ausgestattet. Und trotz seiner Größe, hat es eine recht gediegene Atmosphäre. (Aus langjähriger Kenntnis der ägyptischen Gegebenheiten hege ich im Stillen allerdings die Befürchtung, das ALBATROS möge das insgesamt gute Niveau nicht lange halten. Zu wünschen wäre es ihm nicht!) Allen Nörglern an der Bauweise: Man sollte endlich aufhören, überall das Haar in der Suppe zu suchen. Ich habe auch schon in deutschen Hotels – von britischen oder französischen Hotels ganz zu schweigen – genächtigt, in denen nicht nur die Fliesenfugen nicht exakt waren, die Betten durchgelegen und die Duschen ein Graus. Von alledem konnten wir jedoch hier nichts finden. Im Hotel gibt es eine Reihe von Läden von Schnorchelzubehör bis Apotheke. Diese sind jedoch nicht empfehlenswert, weil zu überteuert. Die Gästeschar im war sehr international. Des relativ großen Anteils von Besuchern aus dem Landstrich zwischen Kaliningrad und Wladiwostok sollte man nur Erwähnung tun, wenn sie – was wir woanders in der Tat schon erlebt haben – irgendwie auffällig gewesen wären. Das aber könnte ich nicht behaupten. Und die bunten Korallen, draußen, in der Bucht, trampeln die Deppen aller Nationen nieder!! Wer nur Badeurlaub in Hurghada macht, sollte direkt dorthin fliegen. Wir mussten, wegen der vorangegangenen Nilkreuzfahrt, von Luxor per Bus im Konvoi nach Hurghada. Hinwärts nimmt man ja die fast 5 Stunden Fahrt über die eindrucksvollen Wüstenberge der Arabischen Wüste noch in Kauf, aber für die Heimreise ist’s mehr als lästig und "schlauchend": 7. 30 Uhr Abholung im Hotel – andere Hotels abklappern – ewiges Warten auf dem Provinz-Flugplatz Luxor – nochmaliger Aufenthalt in Nürnberg – schließlich, zumal mit Verspätung, um 22. 00 Uhr in Berlin!!! Und noch ein Tipp: Flüssigkeiten (egal ob Parfüm oder Spirituose) sollte man aus einem Duty-free-Shop Ägyptens (oder eines anderen Nicht-EU-Lands) nur dann mitnehmen, wenn man von dort den Heimatflughafen direkt, also ohne weiteres Umsteigen ansteuert. Aufgrund der verschärften Sicherheitsvorschriften empfiehlt sich das, entgegen aller anders lautenden Beteuerungen des ägyptischen Personals, keineswegs, wenn man - wie wir in Nürnberg - auf einem EU-Flughafen noch einmal umsteigen muss. Dort nämlich darf man die teuren Getränke oder Duftwässerchen entweder beim Umsteigen entsorgen oder sie, verbunden mit ewiger Wartezeit, gesondert verpacken und aufgeben lassen. Und das kostet so viel, dass man den guten Cognac, Whisky, Channell oder Joop zu Hause mit Sicherheit preiswerter und unaufwändiger erstanden hätte.
Die Zimmer sind sehr geräumig, recht behaglich ausgestattet und überaus sauber. Die „Nasszelle“ ist gut und zweckmäßig angerichtet; dass in der Tat mangels einer kleinen Schwelle das Duschwasser aus dem Duschbereich in den Toilettenbereich schwemmt, ist indes ein arger Denkfehler des Architekten. Auch der oft beklagte Mangel, dass eine Sitzgelegenheit vor dem Schreibtisch und auch sonst fehlt, ist gerechtfertigt. Die Zimmer verfügen über Flachbildfernseher mit u. a. auch vier oder fünf deutschen Programmen, Telefon und kostenlosem Safe. Ein kleiner Balkon ist ebenfalls vorhanden (den wir aber leider nur nutzten, um die Badesachen zu trocknen).
Wir fanden das mit den vier Restaurants (wie andernorts hinlänglich beschrieben) eine gute Idee. Das wir am Ende das insgesamt recht schmackhafte Essen etwas eintönig fanden, mag vor allem daran gelegen haben, dass wir schon 1 ½ Wochen vorher auf dem Schiff ägyptisches Essen hatten. Und da wiederholt sich manches. – Vielmehr störte uns die Getränkeauswahl, die sehr gewöhnungsbedürftig war: Wenig Qualität, sehr auf Menge gemacht. Frei nach dem mecklenburgischen Motto: Hauptsach’ macht duhn! Aber das ist wohl der unausweichliche Nachteil, wenn man AI gebucht hat.
In aller Regel trafen wir auf ein nettes, zuvorkommendes und – zumindest nach außen hin – wenig „bakschisch-gieriges“ Personal. Natürlich sollte man den Leuten auch und gerade in einem AI-Hotel hin und wieder einen Bakschisch geben – das gebieten einfach der Anstand und die Anerkennung der landestypischen Gepflogenheiten. Wer das nicht kann oder nicht will, der soll halt in Schwaben bleiben! Auch trifft man da und dort den Hochnäsigen und den Gleichgültigen in solch einer großen Hotel-Mannschaft, und sicher wird der eine oder andere noch auszuwechseln sein, doch können wir uns in Ganzen mitnichten über mangelnden Service und Freundlichkeit beschweren. Und dass im Lande der Pharaonen die Uhren heute etwas anders ticken, sollte man wissen, bevor man hinfliegt.
Über ein Hurghada-Hotel etwas zur LAGE zu schreiben, fällt schwer, denn man weiß nicht recht, woran man diese beurteilen soll. Die Reihe Hunderter Hotels, die sich über viele Kilometer am Strand entlang zieht, bringt auch den große Mangel mit sich, dass man zwar tolle Unterkünfte gebaut hat und noch baut, die übrige Infrastruktur jedoch über die Maßen stiefmütterlich vernachlässigt. So auch hier: Vorne Rotes Meer, hinten Wüste! Das, was man in südeuropäischen Urlaubsorten so liebt – die Vielzahl kleiner Kneipen und Restaurants, Tanzbars und anderer Begegnungsstätten wird in vielen Orten durch die zunehmende All-Inklusive-(Un-)Kultur zerstört – in Hurghada nicht, denn hier ist sie gar nicht erst geschaffen. Freilich hatte das Hotel einen Shuttlebus nach Hurghada-Downtown (2, 00 €/pP), aber der Ort (Stadt wage ich ihn nicht zu nennen) ist auch nicht sehr sehens- und erlebenswert.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Den unzureichenden Zugang zum Internet muss auch ich bemängeln – so etwas gehört heutzutage in ausreichendem Umfange einfach in ein Hotel! Zumal die Telefonkosten von Ägypten nach Deutschland noch immer recht gesalzen sind. Poollandschaft usw. schien uns recht kinderfreundlich. So auch die Animation, die ansonsten wenigstens unaufdringlich war. Haben das Spa ausgiebig genutzt und waren sehr angetan – recht umfangreiches Angebot, aber auch recht teuer! Dort auch ein modernes, relativ reichhaltiges Fitness-Studio. – Der Strand ist sandig, der Eingang ins Wasser jedoch unangenehm steinig. Badesschuhe sind zu empfehlen. Leider finden sich draußen nur einige wenige, kleine Korallenbänke.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 28 |