Pickalbatros Sea World Resort - Marsa Alam

Das Resort hat eine schöne Anlage und ein großartiges Riff, doch unser Aufenthalt war insgesamt sehr durchwachsen. In mehreren Bereichen – vor allem Rezeption, Zimmerhygiene, Essen und aufdringliche Animation – gab es deutliche Mängel, die den Urlaub spürbar beeinträchtigt haben.

Unser Zimmer war bei der Ankunft zwar oberflächlich vorbereitet, aber nicht richtig gereinigt. Es gab vereinzelt Sandstellen am Boden und in der Dusche. Die Glasflächen waren sauber, jedoch war ein Spiegel stark verschmutzt, was einen ungepflegten Eindruck hinterließ. Gereinigt wurde das Zimmer erst am nächsten Tag und nur auf Nachfrage. Ein unpassender Moment war, als uns die Reinigungskraft beim Zurückkommen vom Frühstück sagte: „You have five minutes, then I clean“ – wir sollten das Zimmer sofort verlassen. Große Probleme bereitete die Klimaanlage: Wir entwickelten beide Husten, Schnupfen und Schleimbildung, was sehr auf eine verschmutzte bzw. unhygienische Anlage schließen lässt. Zusätzlich kam es an zwei Tagen zu massiver nächtlicher Lärmbelästigung durch Arbeiter im Dachboden-/Klimaanlagenbereich oder im Nebenzimmer – zwischen 22 und 23 Uhr, einmal sogar bis Mitternacht. Türen wurden zugeschlagen und laut gesprochen, ohne jede Rücksicht auf schlafende Gäste. Schlaf war kaum möglich. Positiv hervorzuheben ist der schöne Meerblick unseres Zimmers.

Das Essen war insgesamt in Ordnung, aber mit deutlichen Schwächen. Im Saffron gab es einheimische bzw. orientalische Speisen, die wir positiv fanden. Die anderen Restaurants boten jedoch oft sehr ähnliche und teilweise nahezu identische Speisen. Auch die Mittagsbuffets in allen vier geöffneten Restaurants waren praktisch gleich, wodurch kaum Abwechslung bestand. Die Auswahl an frischen Früchten war sehr gering. Überraschend war, dass Eis nicht inkludiert war – es gab nur einen separaten, kostenpflichtigen Eissalon. Wir waren eine Gruppe von acht Personen, und jede einzelne Person hatte während des Urlaubs Magen-Darm-Probleme. Obwohl wir bewusst darauf geachtet haben keine rohen Sachen zu essen. Zwei Personen sind einen ganz Tag flach gelegen. Ein möglicher Grund: Im La Soprano war das Fleisch/Fisch wiederholt nicht vollständig durchgegart.

Der Check-in war eine riesige Herausforderung. Wir mussten rund 1,5 Stunden warten, obwohl wir nach 15 Uhr angereist sind. Grund war eine äußerst unprofessionelle Zahlungsabwicklung: Das Resort behauptete, die vorab (über einen vom Resort zur Verfügung gestellten Link!) über eine Woche zuvor überwiesene Zahlung nicht erhalten zu haben. Erst durch unseren Screenshot und den Bankbeleg wurde uns das Zimmer zugeteilt. Die Kommunikation war schwach. Das Englisch an der Rezeption war für ein 5-Sterne-Resort überraschend schlecht, wodurch wir öfter nicht verstanden wurden. Ein herzlicher Empfang fand nicht statt. Willkommensgetränke gab es zwar, diese musste man sich jedoch selbst holen, ohne dass man darüber informiert wurde. Auch die Zimmerreinigung wirkte unprofessionell. Insgesamt hatten wir das Gefühl, dass interne Probleme, mangelnde Organisation und fehlende Struktur das Serviceerlebnis stark beeinträchtigten.

Die Lage des Resorts war uns bewusst: Rund um das Hotel gibt es praktisch nichts, aber das Resort selbst bietet alles, was man braucht. Das Hausriff ist wirklich sehr schön, die Unterwasserwelt traumhaft – der Zugang ist jedoch wetter- und wellenabhängig nicht täglich geöffnet. Bei den Shops und der Apotheke ist Vorsicht geboten: Sie sind extrem überteuert, was aufgrund der Monopolsituation nicht überrascht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Freizeitangebote sind grundsätzlich sehr gut: Paddeltennisplätze in sehr gutem Zustand, schöne Aktivitäten, viele Sportangebote und ein wirklich beeindruckendes Hausriff. Das Animationsteam ist anfangs sehr freundlich, offen und interessiert. Es wirkt zunächst so, als möchten die Animateure wirklich mit den Gästen in Kontakt treten, Stimmung machen und ein gutes Miteinander schaffen. Dieser erste Eindruck war sehr positiv. Im Verlauf der Woche hat sich dieser Eindruck jedoch spürbar verändert. Nachdem man einmal „im Kontakt“ war, schien der Fokus zunehmend weniger auf echter Unterhaltung zu liegen und mehr auf Geld aus den Gästen herauszuholen. Dazu gehörten mehrere Punkte: • „Erzwungene“ Holidaycheck-Bewertungen: Wir wurden im Laufe der Woche von fünf verschiedenen Animateuren angesprochen, mit der Bitte, Holidaycheck-Bewertungen abzugeben. Teilweise wurde sogar vorgeschlagen, was wir schreiben könnten. Anschließend wurde ein Beweisfoto gemacht. → Die Bewertungen sind daher kritisch zu hinterfragen! Auf Nachfrage wurde gesagt, dass sie jeden Tag eine Bewertung sammeln müssen. • Bingo- und Tombola-Lose: Kostenpflichtige Lose wurden aktiv und teilweise wiederholt angeboten. Es war klar ersichtlich, dass die Animateure hier individuelle Vorteile daraus ziehen, was zu einem spürbaren Konkurrenzkampf führte. • Disco-Ausflüge: Mehrmals wurden wir gefragt, ob wir mit in eine Disco fahren wollen, die rund 45 Minuten entfernt liegt. Der Bus war kostenpflichtig, die Disco extrem überteuert – eine typische Touristenfalle. Longdrinks kosten 11 €! Der Druck, mitzufahren, wirkte eher wie ein Provisionsmodell. Es war insgesamt erschreckend deutlich spürbar, dass die Animateure unter internem Druck stehen – sei es durch interne Vorgaben, Verkaufsziele oder Konkurrenz untereinander. Dadurch entstand der Eindruck, dass der zunächst sehr herzliche Kontakt später vor allem darauf abzielt, Gäste zu „verkaufen“. Trotz der grundsätzlich freundlichen Art der Animateure hinterlässt dieser Wandel einen unangenehmen Beigeschmack, der die Atmosphäre deutlich beeinträchtigt.