- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel ist trotz des Alters in einem sehr akzeptablen Zustand. Wir waren zum ersten mal in einem Hotel dieser Größenordnung (und übrigens auch das erste mal in Mallorca), da wir eigentlich eher Fans von etwas mehr Ruhe und Beschaulichkeit sind. Der Grund warum wir dennoch hier gelandet sind, lag in den überwiegend positiven Holidaycheck Beurteilungen in Verbindung mit der Lage. (Wir haben 2 Kinder, Tochter 8J. und Sohn wird in 4 Monaten 3J., da waren Strandnähe & flacher Strand sowie eine schöne Poollandschaft Hauptkriterien). Für Fußlahme (wozu wir glücklicherweise nicht gehören, da wir meistens die Treppen benutzen) ist die Aufzugkapazität etwas knapp geraten, zu Stoßzeiten kann es schon mal ein paar Minuten dauern bis einer der 3 Aufzüge zur Verfügung steht. Einen Architekturpreis wird das Hotel sicher auch nicht gewinnen, es ist schon ein ziemlicher Bunker im Einheitslook, aber der Zweck heiligt hier die Mittel. Zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes (2. Juliwoche) waren Familien mit Kindern erstaunlicherweise (noch) in der Minderheit, das Publikum kam überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum. Für eine Woche Halbpension in der Juniorsuite haben wir übrigens ca. 2.600 Eur bezahlt, wobei der Kleine den vollen Kinderpreis zahlen musste (520 Eur) was nicht gerade unter die Rubrik familienfreundliche Preisgestaltung fällt. Wir hatten für 3 Tage einen Mietwagen (von zuhause gebucht, kleinste Kategorie für 130 Eur + 12 Eur Kindersitz) und ein paar sehr schöne Ausflüge unternommen. Die Fahrt über teils abenteuerliche Gebirgsstraßen mit tollen Ausblicken auf die Schönheiten der Insel sind alleine schon ein Event. Inbesondere empfehlen kann ich die Halbinsel Formentor, "Fornalutx" (eines der schönsten Dörfer Mallorcas), Sa Calobra vor allem auch wegen der atemberaubenden Serpentinenstraße (auch wenn man am Ziel der Reise auf dem einzigen Parkplatz etwas abgezockt wird) sowie den sehr schönen Herrensitz ELS CALDERERS, der auch für Kinder sehenswert ist und einen tollen Einblick in die Lebensweise des mallorkinischen Landadels bietet (bei Manacor / Sant Joan, Eintritt 8,50 für Erwachsene und 4 Eur für Kinder). Man sollte versuchen ELS CALDERERS bis spätestens 10:00 zu erreichen (Fahrzeit ca. 45 Minuten vom Hotel aus), da ist von den Touristenmassen in den Reisebussen noch nichts zu sehen, der Parkplatz und die ganze Anlage sind menschenleer. Eine traumhafte Stille umgibt das Gut und man kann die diversen sehr idyllischen Ecken und Ausblicke (zB auch den begrünten Innenhof ) mit vollen Zügen genießen – ein Traum!
Wir hatten eine Junior Suite, die aus 2 getrennten und ausreichend großen Zimmern und einem gemeinsamen (eher kleinen) Bad besteht. Die Einrichtung ist schon etwas antiquiert (eher im Stil Ende 80er Jahre) und an der ein oder anderen Stelle wären auch mal ein paar kleinere Instandhaltungsarbeiten notwendig (Schäden an Fliesen oder am Verputz der Wände). Die Fußböden waren aus Marmor, in beiden Zimmer steht ein Flachbild TV mit dt. Programmen und Videotext . Desweiteren gibt es einen Kühlschrank (aber kein Geschirr) und einen Safe, der leider dem Alter des Hotels entsprechend mit einem Schlüssel (statt Zahlencode) für 12 Euro benutzt werden kann. Das Bad hat eine Wanne mit integrierter Dusche und einem Spritzschutz in Form einer Glaswand. Der Wasserdruck beim Duschen ist sehr gering, was mich aber überhaupt nicht störte und im Zusammenhang mit der Wasserknappheit in Mallorca eher als Öko Maßnahme verstanden werden sollte! Die Beleuchtung über dem Spiegel könnte heller sein, der vorhandene Standard Fön ist prima. Die Suiten sind m.W. grundsätzlich Eckzimmer mit Fensterblick in 2 Himmelsrichtungen. Sehr schön in diesem Zusammenhang der umlaufende Balkon mit 2 Liegen und 4 Stühlen + Tisch. Wir waren im 4. Stock einquartiert (unser unverbindlicher Wunsch bei Buchung war der 6. und oberste Stock gewesen) mit Blickrichtung Straße sowie Nachbarhotel (Richtung Alcudia). Der seitliche Meerblick war nicht so prickelnd da wir zur Straßenseite wohnten und somit über mehrere Balkone anderer Zimmer hinwegblicken mußten, außerdem ist auf dieser Seite der Meerblick auch durch diverse Bäume nur eingeschränkt möglich. Blickrichtung Straße klingt nicht so spannend, aber dahinter liegt der Albufeira Nationalpark (der noch erstaunlich grün aussah) sowie eine wirklich schöne Gebirgskette (war vor allem im Abendrot ein recht stimmungsvoller Anblick, wobei dem Romantiker dann leider auch die imposante, ca. 10km entfernte industrielle Anlage - Müllverbrennung ?? - mit dem großen Fabikschlot ins Auge fällt). Positiv war auch die Schattenlage des Balkons während der größten Mittagshitze, man konnte da wunderbar auf den Liegen relaxen (während der Kleine seinen Mittagsschlaf abhielt). Das Animationsprogramm des Esperanza Hotels war gar nicht zu hören, an einem Abend war aber mal ziemlich lautes & nerviges Animationsgegröhle von einem Hotel auf der anderen Straßenseite bis ca. 23:00 zu hören. Der Straßenlärm war aus meiner Sicht noch erträglich, obwohl meine Frau & ich bei offenem Fenster geschlafen haben (im normalen Leben wohnen wir in einem Dorf, in dem Nachts absolute Totenstille herrscht !). Im Zimmer der Kinder haben wir die Klimaanlage (die lobenswerterweise nur bei geschlossener Balkontür funktioniert) laufen lassen, eine sehr effiziente und geräuscharme Anlage. Die Betten sind auf Rollen und können bei zu großer Belastung schon mal etwas auseinander triften, die Matratzen waren super – wir haben selten so gut und rückenschonend in einem Hotel geschlafen. Ach ja, Thema Hellhörigkeit: Von den Nachbarzimmern haben wir erstaunlicherweise gar nix mitbekommen, von oben gab es allerdings ab und an ein infernalisches Geräusch so als ob die Decke gleich runterkommt – vermutlich wurden aber nur Möbelstücke verrückt.
Wir hatten uns für einen Platz im Freien auf der Terasse entschieden, weil uns der vollklimatisierte Innenraum zu voll und laut war und wir das Ambiente draußen einfach schöner finden. Man muß allerdings wissen, dass es ab und an richtig starken Wind geben kann (trotz Windschutzglaswänden). Einmal war es so schlimm das leere Gläser vom Tisch gefallen sind und meine Frau vor lauter flatternden Haaren im Gesicht der Appetit vergangen ist. Das Essen ist gemessen an der Tatsache, dass Menschenmassen im Kantinenstil versorgt werden müssen, durchaus ansprechend und vor allem sehr vielfältig (ich benote hier also nicht nach meinen Ansprüchen, die ich zuhause habe, wenn ich mal gediegen essen gehe möchte, sondern im Quervergleich zu anderen Touristenhotels). Beim Würzen musste ich stets nachhelfen, aber das war kein Problem. Getränkepreise empfand ich als fair, (guter) Wein zwischen 11 Eur und 20 Eur die Flasche, Fanta 1,95 etc. Das Buffet war auch gut organisiert, die Wartezeiten waren trotz der Massen eher kurz. Natürlich kann das Ganze nicht mit einem stilvollen Restaurant im entsprechenden Ambiente mithalten, aber wer so etwas in einem Hotel mit 300 Zimmern erwartet, lebt in Wolkenkuckucksheim. Das Früstück ist bis auf den Kaffee und den Automaten-Orangensaft auch zu loben, ebenso die Poolbar die zu fairen Preisen diverse Snacks und kleinere Gerichte anbietet. Wer es bei den Bargetränken gerne etwas heftiger mag, ist im Playa Esperanza auch gut aufgehoben, die Mischungen (es wird stets am Tisch eingegossen) sind nicht von schlechten Eltern (Cola Bacardi...).
Wie überall auf der Welt personenabhängig. Auffallend und positiv war, dass die meisten Servicekräfte sehr kinderlieb waren. Beim Frühstück hatte ein Kind Geburtstag und alle Bedienungen kamen laut "feliz cumpleaños a te" singend mit einem kleinen Geschenk zum Gratulieren an den Tisch auf den sich dann schon alle Blicke gerichtet hatten. Eine andere Bedienung hatte einen Narren an unserem Junior gefressen und am Ende des Urlaubs wurde er dann mit Küssen begrüßt und verabschiedet. Bzgl. Sauberkeit würde ich mal eine durschnittliche 3+ geben, ich denke auch, dass die zur Verfügung stehende Zeit für eine Zimmerreinigung eher zu knapp bemessen ist. Ärgerlich war, dass am 2. Tag gar nicht sauber gemacht wurde, weil unser Junior von 13:00-15:00 seinen Mittagsschlaf machte und die Putzfrauen nur bis 15:00 Dienst haben. Das mit dem Mittagsschlaf hätte die Putzfrau wissen müssen, weil wir schon am Tag vorher die gleiche Konstellation hatten (da wurde der Kleine aber schon um 14:15 wach und es hat noch gereicht). Nachdem ich bei der Rezeption darum gebeten habe, morgens zwischen 9:00 und 12:00 zu putzen, hat es dann geklappt.
Die Lage des Hotels ist sicherlich das größte Plus. Toller, sehr flach abfallender Sandstrand direkt an die Anlage angrenzend, bei Bedarf können dort kostenpflichtig 2 Liegen & Schirm gemietet werden (8,50 Eur / Tag). Der Garten ist im Vergleich zu den meisten anderen Hotels der Umgebung überdurchschnittlich groß und bietet durch die vielen Bäume & Palmen auch ausreichend Schattenplätze. Bzgl. Der Liegen ist es so, dass es in der Tat sehr viele gibt, man aber ab ca. 13:00 mittags schon auf die Suche gehen muß und es dann üblicherweise nur noch extrem durchgelegene und abgenutzte Exemplare gibt. Extrem ärgerlich (wie in den meisten Hotels dieser Welt) empfand ich die „Profis“ von der Handtuchreservierungsfront, die täglich am frühen morgen die freie Marktwirtschaft außer Kraft gesetzt haben und stets die besten Liegen und Plätze occupiert haben. Von den 2 großen Pools ist einer (beim Hotel) eher für Schwimmer, der andere (bei den Apartments) für Kinder & Luftmatratzen geeignet. Die nähere Umgebung des Hotels entlang der stark befahrenen Straße von Can Picafort nach Alcudia ist eher monoton, sehr touristisch und uninteressant (den angrenzenden Naturpark mal ausgeschlossen, hier kann ich mir kein Urteil erlauben, da wir diesen nicht besichtigt haben). Wenn man allerdings einen Mietwagen hat, gibt es im weiteren Umkreis einige extrem lohnenswerte Ausflugsmöglichkeiten (siehe Tipps). Transfer vom Flughafen hat bei uns knapp über eine Stunde gedauert, wobei wir auf dem Hinweg nochmal ca. 40 Minuten warten mussten, bis der Bus überhaupt losgefahren ist.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Kinder waren abends immer begeisterte Minidisco Teilnehmer (wobei Julia bzgl. Animation besser ankam als Pammy) und an den 2 Abenden, an denen das Erwachsenenprogramm schon um 20:30 startete (üblich ist sonst 22:00), konnten wir ganz gelungenen musikalischen Darbietungen auf der Showbühne lauschen. Sauna haben wir trotz Gutscheinen nicht besucht, es war auch so heiß genug. Restliches Animationsprogramm (sehr unauffällig, was wir angenehm fanden) bzw. dem Baadingoo Kinderclub haben wir nicht in Anspruch genommen. Leute die zwingend vor 23:00 schlafen möchten, müssen auf alle Fälle ein Zimmer zur Straßenseite wählen, da die Showbühne auf der Poolseite für eine entsprechende Beschallung sorgt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 14 |