- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Nachdem wir für unseren ersten Mallorca Urlaub vor 3 Jahren ein 200 Betten Hotel direkt am Meer gewählt hatten, wollten wir dieses mal unbedingt das Kontrastprogramm ausprobieren und das war ein Volltreffer ! Die Vorzüge des Son Amoixa wurden bereits ausführlich in diversen Beiträgen beschrieben und es ist wirklich ein außergewöhnlicher Ort an dem man fasst vergisst, dass man inmitten der touristische Hochsaison in einer der am stärksten frequentieren Urlaubsregion verweilt. Ein großes Lob an die Eigentümer die den Mut, das Durchhaltevermögen (und vermutlich auch die entsprechenden finanziellen Mittel) hatten um diese wundervolle Finca wieder zum Leben zu erwecken. Etwas unpassend empfand ich übrigens vereinzelte Hinweise aus anderen Beurteilungen des Son Amoixa, dass Familien mit Kindern dieser Anlage fern bleiben sollten. Das Gegenteil ist richtig, das Hotel incl. Angestellte sind sehr kinderfreundlich und war während unseres Aufenthaltes auch überwiegen von Familien mit Kindern besucht. Wer sich (warum auch immer) durch spielende Kinder gestört fühlt, sollte zumindest nicht während der Schulferien Urlaub machen ! Mallorca ist speziell für Familien echt teuer, wir sind in den 9 Urlaubstagen an unsere finanzielle Schmerzgrenze rangekommen (trotz Frühbucherrabatt etc.) was aber nicht nur an den Hochsaison Tarifen des Son Amoixa sondern auch an den unglaublich vielen Nebenkosten lag, die man bei entsprechender Vorplanung vermutlich begrenzen könnte (Kindersitz für Mietwagen, Schirm für den Strand, Rabattkarten für diverse Touristenattraktionen…) Speziell am legendären Strand „Es Trenc“ wird man m.E. mittlerweile etwas ausgenommen, stattdessen empfehle ich den nur ca. 8km vom Hotel entfernten sehr schönen Strand Cala Mandia. Das Palma Aquarium bei Arenal ist toll gemacht, aber mit 72 Eur für eine 4 köpfige Familie (Kinder 5 und 11 Jahre) ein echter Schluck aus der Pulle, ähnlich der historischen Straßenbahnfahrt von Soller nach Port Soller (35 Eur hin und zurück für ca. 4km Fahrstrecke). Landschaftlich äußerst reizvoll ist eine Rundfahrt an der West und Nordküste Mallorcas , allerdings ist das Verkehrsaufkommen recht hoch was auf den schmalen Küstenstraßen sowie aufgrund der fehlenden Parkmöglichkeiten in diversen pittoresken Orten schnell zur Nervenprobe werden kann. Empfehlenswert ist auch ein Besuch der Coves d’Arta, einer wunderschönen Tropfsteinhöhle die nicht ganz so überlaufen ist wie die große Schwester Coves del Drach bei Porto Christo.
Wir hatten die grandiose Maisonettensuite Nummer 4 gebucht deren Highlight die beiden großen Dachterrassen mit grandiosem Rundum Fernblick waren (mit etwas Fantasie konnte man von hieraus auch das Meer erkennen). Die Nutzung der mit 2 Liegen + einer kleinen Tisch/Stuhlgruppe ausgestatteten Dachterrasse ist allerdings im Hochsommer aufgrund der fehlenden Beschattung (kein Schirm vorhanden) vornehmlich auf die Abendstunden begrenzt, dann aber umso romantischer - Blick auf den Sternenhimmel inclusive. Die Kinder schlafen im OG auf einer breiten Schlafcouch, die allerdings recht hart ist und für Erwachsene eher ungeeignet wäre. Erwähnenswert ist auch noch die äußerst effiziente Klimaanlage und der für eine wasserarme Gegend wie Mallorca erstaunlich hohe Wasserdruck der Duschen. Zur Begrüßung gab es eine Obstplatte und Sekt aus der Minibar. A propos Minibar: Diese ist wie in Hotels üblich mit Getränken vor- und voll belegt, wobei hier ein separater Kühlschrank speziell für Familien, die sich nicht tagelang aus den doch recht teuren Hotelgetränken bedienen wollen. angenehm wäre. Zumal man aufgrund der einzigartigen Dachterrasse unbedingt auch mal ein selbst zubereitetes einfaches Abendbrot einnehmen sollte, was auch Kühlbedarf für Wurst, Käse etc. nach sich zieht.
Das absolute highlight ist die exquisite Küche von Meister Bruno Schulze, ein absoluter Meister seines Fachs. Der Lammrücken mit Ziegenkäse war das Beste was ich seit Ewigkeiten gegessen habe und auch wenn das Ganze preislich logischerweise in einer anderen Liga wie das gros der gesichtlosen Touristenlokale spielt, ist man gerne bereit für diese Qualität und diesen Genuss auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen (wobei unser Urlaubsbudget leider nur 3 Abendessen im Son Amoixa verkraftet hat). Besonders lobenswert hervorzuheben ist die Tatsache, dass für die Kids Klassiker wie Schnitzel bzw. Fischfilet mit Pommes oder Spaghetti mit Tomatensoße für lediglich 6,90 Eur (incl. Gruß aus der Küche und Brötchen mit Butter) angeboten werden. Es ist dann auch äußerst praktisch, dass man die mediterrane und stimmungsvolle Sommernacht lange und gerne auch bei einem 2. Glas vorzüglichen Weins genießen kann, indem man die müden Kinder auf kurzem Weg ins Bett bringen kann. Zum Frühstück ist zu sagen, dass die Auswahl sicher nicht ganz mit den Buffets großer Hotels mithalten kann, aber das habe ich nicht als Makel empfunden. Das ganz große Plus ist auch hier das unglaublich schöne Ambiente auf der Terrasse ohne Massenansturm und Touristenhektik bei der morgendlichen Buffetschlacht (man war teilweise ganz alleine beim Frühstück …)
Einwandfrei angefangen bei der Zimmerreinigung über die Damen vom Frühstücksbuffet, die beiden sehr netten und kinderlieben spanischen Kellner bis hin zu Christine Sturm, der guten Seele der Rezeption. Dass es bei Vollbelegung des Restaurants beim Abendessen mal etwas länger dauern kann bis man bedient wird, erachte ich als völlig normal und akzeptabel, zumal wenn man registriert dass sich die Kellner „de Herzbännel abrennen“ (wie man bei uns in der Pfalz sagt – Übersetzung kann man googeln)
Ruhig, ländlich und dennoch nur jeweils ca. 5km von der drittgrößten mallorquinischen Stadt Manacor bzw. den schönen Badestränden entfernt. Schon nach wenigen Stunden ist der ganze Stress und Ballast den wir aus Deutschland mitgebracht hatten von uns abgefallen. Das beruhigende Glockengebimmel der nahen Schaafherde, der morgendliche Hahnenschrei und der Blick in die schöne Gartenanlage sind Balsam auf die Seele.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sport und Unterhaltung hatten wir in diesem Urlaub nicht auf dem Programm insofern keine Bewertung zu diesem Punkt (wobei ich es schon erstaunlich und bemerkenswert finde, dass eine familiäre Finca einen Tennisplatz und einen kleinen Fitnessraum mit Sauna im Angebot hat, im Hochsommer wahrscheinlich eher selten genutzte features die man dann aber dennoch mitbezahlen muss). Die Poolanlage ist wunderschön in die Natur und Gartenanlage eingebettet und verfügt über ausreichend Liegen und Sonnenschirme, so dass ich tatsächlich zum allerersten mal erlebt habe, dass die unsägliche Spezi der Liegenreservierer schlichtweg nicht existent war. Einen Punktabzug auf Verdacht vergebe ich allerdings in Punkto Wasserqualität (Poolreinigung erfolgt nach Hotelangaben 3x wöchentlich), nachdem sich sowohl unserer Tochter als auch ein weiteres Kind nach Tauchgängen im Pool eine Mittelohrinfektion zugezogen haben, was u.a. 3 lästige weil zeitraubende Besuche beim Arzt in Cala d’Or (Achtung: Kostenübernahme im Vorfeld klären !) nach sich zog. Sobald der Pool stark frequentiert wird (wie zB an unserem letzten Urlaubstag) erfolgt auch eine recht starke Wassereintrübung so dass es hier gegebenenfalls noch Optimierungspotential gibt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 14 |