Puerto Plata Village

Das Puerto Plata Village besteht aus einer weitläufigen, gepflegten Gartenanlage mit Bungalowzimmern und einigen mehrstöckigen Gebäuden, Rezeptionsgebäude und weiteren Nebengebäuden. Es liegt im Feriengebiet Playa Dorada zwischen Ort und Flughafen Puerto Plata, umgeben von einem Golfplatz und weiteren Hotels. Auf den ersten Blick macht es einen guten Eindruck, schaut man hinter die Kulissen, ist vieles marode (siehe unten). Ich schätze das Alter auf etwa 40 Jahre, Renovierungen haben seither wohl nur sehr oberflächlich stattgefunden. Ausgehängte Qualitätszertifizierungen endeten im Jahr 2002. Gäste waren in der Mehrzahl Kanadier, zu kleineren Teilen auch US-Amerikaner, Dominikaner, Engländer, Italiener und Deutsche. Das Hotel verfügt durchgehend über Rampen für Rollstuhlfahrer, hat einen extra Miniclub mit Kinderbetreuung. Die Entscheidung für das Hotel fiel wegen der verkehrsgünstigen Lage für Ausflüge und dem kurzen Transfer vom Flughafen. Das Puerto Plata Village verdient keinesfalls die 3 Katalogsterne, für welche es uns verkauft wurde. Vor allem die gravierenden Mängel im Bereich der Zimmer, aber auch viele andere Unzulänglichkeiten lassen die Frage aufkommen, ob hier überhaupt eine Klassifizierung mit Sternen angemessen ist. Die Reiseleitung von FTI war unprofessionell und wurde im übrigen nicht mehr gesehen, als wir uns beschwerten und ein anderes Hotel wollten - Sprechzeiten von FTI im Hotel gab es keine. Zur obigen Einschätzung möchte ich noch bemerken, daß ich die Karibik und Lateinamerika seit über 20 Jahren regelmäßig bereise (die Dom. Rep. zuletzt 1997) und fließend Spansich spreche, also über ausreichend Vergleichs- und Verständigungsmöglichkeiten verfüge. Ich erlebte das Land im Vergleich zu 1997 nur noch als Schatten seiner selbst. Einfach nur Pech? Vielleicht.

Nach entsprechender Beschwerde hatten wir schließlich wohl eines der "relativ besten" Zimmer: in einem Bungalow inmitten der recht gepflegten Gartenanlage liegend, etwa 30qm mit einem 140cm breiten Doppelbett, 1 Sessel, 2 Nachttischen und einer Kommode - alles in einem Zustand, den wir als Sperrmüll bezeichnen. In einem Flur war eine offene Kleiderstange (kein Schrank), das Bad hatte eine Toilette mit undichter Spülung, funktionierendem Waschtisch und einer Badewanne. Der Wasserstrahl ließ sich nur zu etwa 20% auf den Duschhahn umstellen, so daß duschen oder gar Haare waschen fast unmöglich waren. Warmes Wasser fehlte häufig, wurde nur auf massive Beschwerden zeitweise wieder hergestellt. Die Fliesen im gesamten Zimmer waren alt und abgeschlagen, teilweise locker und ohne Fugenmörtel. An Ungeziefer stellten wir in der Hauptsache nur Ameisen fest - dies mag auch an den Geckos liegen, die ein Zimmer im allgemeinen recht sauber halten. Die Putzfrau war freundlich, machte Ihre Arbeit aber recht halbherzig (auch Trinkgeld half nichts). Auf die sonst in der Karibik üblichen Handtuchdekorationen mit Blüten mußten wir ganz verzichten. Die Klimaanlage funktionierte, war aber recht laut, der Fernseher ein Museumsstück, aber funktionsfähig. Spannung 110 V, amerikanisches System. Kleine Terasse vor dem Eingang mit 2 abgewetzten Stühlen, kein Tisch.

Das Buffetrestaurant hatte Kantinenathmosphäre und war zu den Seiten hin offen und an stürmischen Tagen war man an den Randplätzen dem Regen ausgesetzt, innerhalb zog es gewaltig. Die Tische wurden meist nur mäßig gesäubert, oft fehlte Besteck. Essen ist immer Geschmacksache, uns hat es im großen und ganzen geschmeckt. Die Kellner wirkten fast immer schlecht oder gar nicht ausgebildet, zogen einem oft noch während des Essens die Teller weg. Besonders unapetittlich: Servierwagen zum Abräumen der Teller mit offener Mülltonne, die zwischen den essenden Gästen verwendet wurden. Das Hotel verfügt über 3 à-la-carte-Restaurants mit Voranmeldung. Dazu muß man sich zu einer bestimmten Zeit in einer langen Reihe anstellen, um seine Reservierung abzugeben. Wir haben es einmal probiert - Essen und Service waren ok. Für die alkoholfreudigen Gäste ist sicher angenehm, das es eine 24-Std.-Bar incl. Snacks gibt.

Das Personal war im großen und ganzen bemüht - allerdings mit mäßigem Erfolg (außer die Leute vom Wassersport, diese waren unmotiviert und unfreundlich). Fremdsprachenkenntnisse waren vor allem gebrochenes Englisch und wenig Französich und Deutsch. Letzteres wurde in erster Linie aber nur bei alleinreisenden Frauen angewandt, nicht für die Bearbeitung von Reklamationen. Wir mussten das Zimmer gleich zu Anfang wechseln, da es unter Wasser stand und der Wasserhahn im Bad außer Funktion war. Dieser erste Zimmerwechsel war recht problemlos, die anderen Zimmer aber ebenfalls völlig marode (siehe unten) und bei weiteren Wechseln gab es dann Schwierigkeiten (zum Teil Kommunikationsschwierigkeiten des Personals untereinander, vielleicht auch Methode, um die Gäste zu vertrösten).

Etwa 500 m vom Strand mit laufendem Shuttlebusservice. Das Hotel verfügt über eine Strandterasse mit Bar und Snacks, kalte Duschen und Liegen in ausreichender Zahl. Der Strand selbst ist zwar u.a. mit Palmen bewachsen, ansonsten mutet er aber eher europäisch als karibisch an (Sand nicht sehr fein, dunkle Sandfarbe). Im Wasser schwamm eine Menge Seetang (der angeschwemmte Seetang am Strand wurde nur selten entfernt) und das Wasser war in Ufernähe sehr trüb. Touristeneinkaufszentrum etwa 800 m entfernt mit div. Einkaufsmöglichkeiten, Bank, Internet usw. Nächster Ort Puerto Plata, mit Taxi (ca. 12 USD) und Bus (0,4 USD) problemlos zu erreichen, die Stadt an sich allerdings unattraktiv mit wenigen Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten. Transfer zum Flughafen ca. 20 min.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Großer, eckiger Pool mit Aqua-Bar, extra Kinderbecken, einige Sonnenliegen drum herum (für etwa 2/3 der Gäste ausreichend). Handtücher waren incl. - allerdings alt und abgewetzt. Die ausgeschriebenen Angebote wie Wassergymnastik, Spanisch- oder Tanzunterricht fanden so gut wie gar nicht statt und wenn, dann in einer äußerst dilletantischen Weise. Die Abendanimation war ebenfalls absolut dilletantisch und in extremer Lautstärke (ein Gast hatte ein Meßgerät dabei: an einem "ruhigen" Abend maß er 102 Dezibel, an lauten Abenden schätzte er 120 - 130 Dezibel - für mich grenzt das an Körperverletzung). Die Hoteldisco war schlicht und ergreifend und ist vergleichbar mit anderen Hotels. An Zusatzeinrichtungen fanden wir einen Friseur, Internet war außer Betrieb. Ein kleiner Minimarkt mit dem Notwendigsten war vorhanden.