Radisson Blu Resort, El Quseir

Im ganzen ist es eine sehr schöne Anlage. Es war genau das was wir in unserem Urlaub wollten. Sonne, Strand, Meer. Im Bezug auf den Aufbau der Anlage und die Qualität der Zimmer gibt es auch nichts negatives zu sagen. Wir sind nur der Meinung, dass man für eine 5 Sterne Anlage ein wenig besseren Service bzw. einen etwas gefühlvolleren allgemeinen Ablauf im Umgang mit dem Gast erwarten kann. Diese Punkte werde ich aber im Laufe dieser Bewertung noch näher erläutern. Ich sollte wohl im Vorfeld erwähnen das ich aus der Hotelbranche komme und dem entsprechend weiss wovon ich schreibe.

Unser Zimmer war sehr schön. Den nicht gebuchten Meerblick haben wir nicht vermisst. Unser Zimmer lag in der Reihe der 1100-Zimmer. Diese waren nach unserem Ermessen sehr angenehm. Vor allem die bereits oben erwähnte teilweise Beschallung am Abend hat uns nicht so getroffen. Die Zimmer in Pool-Nähe waren da sicher mehr betroffen. Insgesamt bleibt zu sagen, dass trotz diverser Dinge, die nicht perfekt gelaufen sind, der Urlaub sehr schön war. Wir persönlich sind der Meinung, dass eine Woche bis zehn Tage hier jedoch ausgereicht hätten. An den 5-Sterne Standarts muss in einigen Bereichen jedoch noch sehr gearbeitet werden.

Die Küche im ganzen ist erstklassig. Alles ist sehr gut präsentiert und geschmacklich gibt es nichts auszusetzen. Ich weiss wovon ich schreibe da ich Koch bin. Einziger Minuspunkt ist das Dessert Buffet. Dieses könnte etwas abwechlungsreicher sein. Es gab jeden Tag 10 verschiedene Torten und Kuchen die geschmacklich gut waren, sich aber alle Tage wiederholt haben. Wie wir schon erwähnten sollte man sich mindestens einen Abend im Restaurant Mosaik gönnen. Es ist ein positives Erlebnis. Die anderen Restaurants oder Extra Abende haben wir nicht genutzt da man dort immer was zuzahlen (bis zu 20 Euro p. P.) mußte. Im Bezug auf die Hygiene der Küche braucht man sich keine Gedanken zu machen. Ich hatte die Möglichkeit mit dem Stellvertretenen Küchenchef einen Rundgang durch die Küche zu machen und ich war sehr positiv überrascht. Diese Küche wird nach den neusten HACCP Standards geführt und es könnten sich von dieser Sauberkeit einige Küchen in Deutschland eine Scheibe abschreiben. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Küchenleitung!

Für uns war der Service durchwachsen. Die Leistungen der einzelnen Service Mitarbeiter differierten stark. Erschwerend dazu kam, dass unser Anreisetag der Beginn des Ramadan war. Dementsprechend waren die Mitarbeiter in den ersten Tagen unmotiviert und sehr unaufmerksam. Unserer Meinung nach sind diese Umstände in einem internationalem 5 Sterne Hotel nicht zu tolerien. Denn ganz egal ob man im Urlaub ist oder nicht. Für 14 Tage zahlt man eine ganze Menge Geld und kann Top Service erwarten. Das Problem ist, das man erstmal das System des Services verstehen muß. Setzt man sich beim Frühstück oder Mittag (auf der Terrasse) an einemTisch der nicht eingedeckt ist, weil die anderen Tische benutzt oder besetzt sind, kann es passieren das es sehr sehr lange dauert bis man bedient wird. Unter Umständen kann es auch passieren, dass man gar nicht bedient wird. Der Grund für dieses Handeln ist, dass man doch bitte in den Restaurant-Saal gehen möchte, weil da noch Tische frei sind. Dieses Verhalten ist für uns nicht nachvollziehbar. Wenn man sich aber seine Service Favoriten rausgeschaut hat (Bakschisch kann auch nicht schaden), kann es ein recht entspannter Aufenhalt werden. Besonders zu erwähnen sind hier Achmed und Hakemet. Abends muß man sich bei einer netten Mitarbeiterin anmelden. Es kann dann zwar zu Wartezeiten kommen die aber kein Problem sind da man ja im Urlaub ist. Der Vorteil dieser Sache ist der, dass der Tisch wieder neu eingedeckt ist und der Service Mitarbeiter gleich weiss das man ein neuer Gast ist. Besonders hervorheben möchten wir aber hier den Service im Restaurant Mosaik. Dieses Highlight sollte man wirklich in Anspruch nehmen. Der Abend, den wir dort verbracht hatten war ein Traum. Vom Service, Essen und Ambiente war alles erstklassig. Das einzige Manko dort war, wie auch in den anderen extra Restaurants, das man dort zuzahlen mußte. Dazu waren wir aber ohne weiteres bereit. Was noch zu erwähnen wäre ist das Abrechnungs System. Da ja keiner ein Bändchen o.ä. als All Inklusive Gast trägt, muß man für jede Bestellung einen Bon unterschreiben. Da der Service manchmal etwas desorientiert ist und nicht immer alle Tische im Blick hat, kann es passieren das man zwei oder drei Bons vorgelegt bekommt, mit der Bitte ,diese zu unterschreiben da man ja alles inklusive hat und dieses kein Problem sei. Grundsätzlich ist dies auch kein Problem aber die ersten Tage hat man bei so einer Aktion schon ein ungutes Gefühl. Man muß ja erstmal selber das System der Bons verstehen, da wir weder von dem Reiseleiter noch einer anderen Person auf diese Vorgehensweise hingewiesen wurden.

Wie schon einige vor uns geschrieben haben, ist hier im Umfeld der Anlage wirklich nichts. Einkaufsmöglichkeiten o.ä. sind außerhalb der Anlage nicht zu finden. Dementsprechend findet der Urlaub nur in der Anlage statt. Uns hat dieses nicht groß gestört da wir All Inklusive , hier Lifestyle Package genannt, gebucht hatten und auch keine groß außerhalb der Anlage sattfindenden Aktivitäten starten wollten. Wenn man außerhalb spazieren wollte (was aber nicht unbedingt schön ist da es dort ja nichts zu sehen gibt) tut man dieses durch etwas gröberen Wüstensand. In ca. 1km Entfernung befindet sich das Nachbar Hotel (Mövenpick El Queseir). An der Hotelgrenze ist aber Schluß wenn man dort kein Hotelgast ist. Das zum Hotel gehörende Karollanriff ist leider ziemlich derangiert. Viele Hotelgäste meinen, dass sie mit ihren Badeschuhen mal schick durch das ganze flache Wasser stapfen können und nur ab und an mal in die horizontale gehen. Daraus folgt, dass die Korallen im flachen Wasser ziemlich niedergetrampelt sind. Manche Damen und Herren entblöden sich auch nicht, mal eben einen Seeigel zu knacken, um ein paar Fische etwas dichter zu locken. Aber vermutlich ist das überall gleich. Fakt ist, dass das Riff im flachen Wasser sehr ramponiert ist. Wie es im tieferen Wasser aussieht, zu dem man über den Steg gelangt, kann ich leider nicht sagen, da während unseres Aufenthalts fast immer die rote Flagge oben war. Kam dann doch mal die gelbe Flagge, war es so voll am Steg, dass wir es lieber gleich unterlassen haben, uns dort auch noch dazwischen zu drängen. Die Transfer Zeit vom Flugplatz Marsa Alam betrug bei uns ca. 1-1. 5 Stunden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zu den Sport Möglichkeiten und der Pool Landschaft werde wir jetzt nichts schreiben, da meine Vorgänger schon genug erwähnt haben. Das was wir hier erwähnen wollen ist die abendliche Unterhaltung. Dies ist für ein Haus dieser Klasse der blanke Hohn. Es gab in 14 Tagen bei der Movienacht (jeden Sonntag), zweimal den gleichen Film zu sehen. Das ist aber gar nicht so schlimm. Es gab noch ein Musik Quiz (Donnerstag) und eine orientalische Nacht . Die Krönung ist der zweimal pro Woche auftretene Alleinunterhalter. Der war so schlecht und hat falsch gesungen, dass er einem schon wieder leid tun konnte. Kein Text und keine Melodie saßen. Wir und andere Gäste haben erst geglaubt das das Ganze eine Parodie sein sollte. Wir wurden aber eines besseren belehrt, dass es ernst gemeint war. Um alles besser zu verstehen, hab ich ein Video hochgeladen wo man aber hauptsächlich nur die "Musik" hört. Darum geht es aber auch letzendlich. Man sollte noch erwähnen das diese ganzen Abendprogramme so um 21. 00 losgehen und in einer sehr hohen Lautstärke stattfinden. Nur der Alleinunterhalter beginnt lt. Programm bereits um 19. 30h. Wenn man zur gleichen Zeit noch auf der Terrasse vom Restaurant zu Abendessen will, hat man leichte Probleme sich zu unterhalten. Zum Thema Liegen am Strand folgendes: An einem Morgen habe ich mir den Sonnenaufgang angesehen und bin zu diesem Zweck gegen 5h aufgestanden. Gegen 5. 45h habe ich die ersten mit Handtuch bewaffneten Menschen zum Strand gehen sehen um eine Liege zu belegen. Die Folge für uns war, dass jeden Morgen spätestens um halb acht jemand aus dem Zimmer gehen und die Handtücker zwecks Liegenjagd mitnehmen musste. Manchmal war auch das schon fast zu spät. Nicht gerade das, was man sich unter einem entspannten Start in den Tag vorstellt.