Radisson Blu Resort, El Quseir

Das Radisson Blue unterscheidet sich von vielen anderen Hotels an der dortigen Küste dadurch, dass es ein gewisses Understatement betreibt: Die Wohngebäude sind erfreulicherweise nur 2 Etagen hoch. Auf jeden Prunk (Marmorfronten etc.) wird verzichtet. Alles befindet sich in gutem Zustand und wird gepflegt. Die Zimmer bzw. Appartments, die in der vorderen Reihe gelegen sind, haben Seeblick. Die Zimmer bzw. Appartments in der zweiten Reihe blicken in einen schönen Garten. Der Mehrpreis für die Zimmer in der vorderen Reihe lohnt nach unserem Eindruck nicht, weil man sich ohnehin recht wenig dort aufhält. Aber: Hinter dem Hotel (an der Küstenstraße) wurden in eigentlich ausreichendem Abstand zu den Wohngebäuden die Wasseraufbereitung, die Stromerzeugung und die Wäscherei errichtet, wobei insbesondere die Stromerzeugung ein Turbinengeräusch absondert, das bei ungünstigem Wind in den Häusern der zweiten Reihe stören kann. An einer Lösung dieses Problems (Verbesserung des Schallschutzes) wird (zumindest angeblich) gearbeitet. Die Gäste kommen überwiegend aus Deutschland, England und Frankreich. Da wir in der Vorsaison dort waren, gab es keine Überfüllungssituationen an den Pools, am Strand oder sonstwo. Nachteil für die Kinder: Es gab auch keine Spielgefährten. Ingesamt: Wir haben uns wohlgefühlt und werden gerne wieder dorthin reisen. Noch einmal: Man sollte 1-Euro und 2-Euro-Münzen (oder 10-Pfund und 20-Pfund-Scheine) für den erwarteten und in der Regel auch verdienten "Tip" mitführen. Das Rote Meer ist im Frühjahr (hier: März) noch recht frisch. Die behaupteten 22 Grad dürften 19% MwSt einschließen. Wer am Riff schnorcheln will, ist mit einem Neopren-Shorty besser bedient. Den kann an in der angegliederten (erstklassig ausgestatteten!) Tauchschule kostengünstig mieten.

Wir hatten ein Familienzimmer (wohl nur bei FTI im Angebot, das aus zwei Zimmern + Bad + Terrasse besteht. Sehr gepflegt und ausreichend groß. TV (nur in einem der beiden Zimmer), WLan (kostenlos) und Klimaanlage (etwas laut) vorhanden. (In der Vorsaison wird aber auch keine Klimaanlage benötigt.) Alles sauber und in gutem Zustand. Auch Safe, Telefon und Minibar (wegen Geräuschentwicklung abgeschaltet; Soft-Getränke frei) vorhanden.

Es gibt zwei Restaurants (eines mit Buffets ohne Aufpreis + eines mit Menues a la carte gegen Aufpreis) und zwei Bars (+ Strandbar). Die Qualität der Speisen ist sehr gut. (Es hatte auch niemand die sonst bei Europäern häufigen Probleme mit dem Verdauungsapparat). Auch wenn sich das Speisenangebot schnell wiederholt, ist die Auswahl groß genug. Man sollte 1-Euro und 2-Euro-Münzen (oder 10-Pfund und 20-Pfund-Scheine) für den erwarteten und in der Regel auch verdienten "Tip" mitführen.

Das Personal, das überwiegend Englisch und teilweise auch Deutsch spricht, ist ausgesprochen freundlich. Die Zimmerreinigung funktioniert erstklassig. Bei etwaigen Beanstandungen wird umgehend für Abhilfe gesorgt.

Die Anfahrt vom Flughafen Hurghada dauert knapp 2 Stunden und ist in den üblicherweise eingesetzten Kleinbussen etwas beschwerlich. Der südlich gelegene Flugplatz Mar Salam (Schreibweise richtig?) ist näher, wird aber seltener angeflogen. Das Hotel liegt direkt an einem schönen Strandabschnitt und hat ein Korallenriff "vor der Tür". Nachteil: Je nach Jahreszeit (insbesondere wohl im Frühjahr) weht häufig ein recht kräftiger Wind, der für Wellengang und damit für ein Badeverbot ("Rote Fahne") sorgt. Das Umfeld des Hotels besteht aus Wüste und ist wenig attraktiv. Das Wüstenbild wird zudem durch die zahlreichen Gebäude gestört, die in unfertigem Bauzustand zurückgelassen wurden. Unglaublich, wie viel Geld dort "in den Sand gesetzt" wurde. Der benachbarte Ort El Quseir lohnt einen Besuch, entweder ohne Führung mit der Taxe (Hin+Rück für insgesamt 10 EUR) oder mit Führung (EUR 15,00 pro Person). Schön ist der Ort wahrlich nicht, schon weil er ausschließlich aus eingestürzten, abbruchreifen und unfertigen Gebäuden besteht. Dennoch leben dort recht viele Menschen (14.000?), die ihren Ort und seine mehr als 20 Moscheen lieben und auch schön finden. (Dies muss man im Auge behalten, wenn man von einem Einheimischen nach seiner Meinung über den Ort gefragt wird.) Wer ohne Reiseguppe in den Ort fährt, wird sehr bald von Euro-hungrigen Kindern begleitet werden, die ihre Dienste aufdrängen. Das ist etwas lästig. Insgesamt kein schöner Ort, der zum Verweilen einlädt. Dennoch ist er sehenswert, weil der deutlich macht, wie die niedergelassenen Ägypter außerhalb Kairos leben können und müssen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt 2 Pools (einer davon beheizt), eine künstliche Lagune und das Rote Meer. Überall befinden sich ausreichend viele Liegen und Sonnen- sowie Windschutzeinrichtungen. Allerdings: Wir waren in der Vorsaison da; das Hotel war nur zu etwa 30% ausgelastet. Wie sich die Situation bei Vollauslastung darstellt, können wir nicht beurteilen. Das (ohnehin wohl recht dünne) Animationsangebot haben wir nicht genutzt.