Radisson Blu Resort, El Quseir

Um hier nicht alle Vor-Bewertungen wiederholen zu müssen, möchten wir uns uns in allen Punkten den Ausführungen des vorletzten Bewerters Dirk anschliessen ("Zum 2. Mal im Radisson...") Wir haben vorher in der Entscheidungsphase lange zwischen dem Mövenpick und dem Radisson hin- und hergeschwankt und waren dann vor Ort sehr froh, dass wir uns für das Radisson entschieden haben. Tolles Hotel, sehr angenehme ruhige Atmosphäre, exzellenter Service, sehr schöne landestypische Anlage mit maximal 2-geschossigen Gebäuden im nubischen Architekturstil in hellen Sandsteinfarben, mit vielen Bögen und Kuppeln. Über der ganzen Anlage liegt eine paradiesische Ruhe - also perfekt, um mal so richtig abzuschalten Das Mövenpick liegt ca. 2km weiter nördlich, ideal für unsere abendliche Jogging-Rude, während der wir uns das Hotel auch mal ausgiebig angesehen haben. Gegen das Radisson wirkt das Mövenpick mit seinen dunklen eckigen Gebäuden eher düster, das Radisson hat dagegen eine angenehme, offene helle Atmosphäre und wirkt weitläufig und hell und freundlich und vor allem sehr orientalisch. Einziger Kritikpunkt ist das Abendprogramm. Dieses beschränkt sich tatsächlich auf eine einzige Bar. Wenn Abends ein kühler Wind geht und man nicht draussen sitzen kann, dann gehen dem Gast schnell die weiteren Optionen aus, und für alle Gäste ist die Bar viel zu klein. Bei allem Ruhebedürfnis sind wir der Ansicht, dass z. B. eine kleine Disco der Anlage keinen Abbruch tun würde, insbesondere für Gäste wie uns, die wenn überhaupt nur im Urlaub mal in die Disco gehen. Großer Dank an Dirk auch für die Ausführungen zu El Quseir. Auch wir können nicht fassen, was manche Gäste da über die Stadt schreiben wie "Kann man sich sparen, nur nervige Händler und Dreck" Die Stadt ist sicherlich objektiv nicht als schön zu bezeichnen. Dafür atmet sie aber in jeder Ecke ihre 5000-jährige Geschichte. Hier gibt es keine Pyramiden und kein Tal der Könige, aber die Stadt hatte jahrtausenlang eine wichtige Funktion, da sie an einer der wichtigsten Verbindungsrouten seit dem Aufkommen der ägyptischen Hochkultur liegt. Wer dafür unsensibel oder einfach zu dumm oder ignorant ist, der sollte sich den Besuch der Stadt tatsächlich sparen. Dies trifft insbesondere auf die Sorte Touristen zu, die in kurzen Hosen oder Röcken und leicht bekleidet durch die Stadt schlendern. Denen empfehlen wir, statt der Stadtbesichtigung lieber die Quad-Tour zu buchen, da können sie keinen Schaden anrichten und beleidigen niemanden. Wir waren wirklich erstaunt, wieviele Touristen die wenigen Verhaltensregeln schlichtweg ignorieren und die Einheimischen damit beleidigen. Wenn ein gläubiger Moslem gezwungen wird, eine leicht bekleidete fremde Frau anzusehen, hat er damit ein ernsthaftes Problem. Wer sich als Besucher so respektlos zeigt, darf sich auch nicht wundern, wenn er von den Einheimischen auch nicht respektiert wird. Wer vergibt sich denn etwas dabei, sich zum Besuch der Stadt etwas langes anzuziehen? Kurze Hosen bei Männern gelten übrigens als schwul, zumindest liess uns das ein Einheimischer wissen Wir haben die Stadtbewohner als ausgesprochen freundliche Menschen kennengelernt. Trifft man in einer Gasse auf eine Gruppe, auch Frauen mit Kindern, erhält man auf ein freundliches "Hallo" immer ein doppelt freundliches vielstimmiges "Hallo" zurück. Auch mit etlichen Händlern haben wir uns sehr nett unterhalten und ihnen wenn nötig auch schonmal freundlich, aber bestimmt klargemacht, dass wir eben jetzt nichts kaufen möchten, und dass wir erwarten, dass sie das respektieren. Das ist überhaupt kein Problem, sofern man trotzdem freundlich und respektvoll bleibt. Am liebsten sind wir stundenlang durch die kleinen Altstadtgässchen geschlendert. Hier zeigt sich noch ein weitgehend unverfälschtes Bild des ägyptischen Lebens. Besonders reizvoll fand ich die Altstadt in den Abendstunden. In diesem Punkt war meine Frau allerdings anderer Meinung, und zwar aus dem folgenden Grund, den man auch nicht verschweigen darf: Viele Einheimische haben ein sehr entspanntes Verhältnis zur Sauberkeit, das bedeutet, es liegt tatsächlich in manchen Gassen viel Müll herum. Dieser lockt zwangsläufig Ratten an, und von denen konnten wir Abends einige Prachtexemplare bewundern, die direkt vor unseren Füssen über die Gassen gehuscht sind. Wer das nicht mag, sollte sich auf einen Besuch am Tage beschränken.

Beliebte Aktivitäten

• Strand