Radisson Blu Resort & Thalasso Hammamet

Alles in allem kann man Riu el Kebir weiterempfehlen. Besonders ältere Menschen, die auf Pool und All Inklusive stehen ist das Hotel sicherlich ok. Für Familien mit Kinder weniger. Aber junge Menschen, die auch im Hotel was sehen oder erleben möchten sollten woanders hin. In den ersten Tagen wird man im Haupthaus, insb. an der Rezeption auf Schritt und Tritt verfolgt. Es kommen Leute, begrüßen einen und fragen dann: "Piratenschiff?" Bevor man überhaupt erfährt was das sein soll, entwickelt man eine Abneigung dagegen, weil man damit so oft BELÄSTIGT wird. Wenn man übrigens nein sagt, haben sie weitere "Abenteuer" im Repertoir: "Quad?" - "Nein, dann Kamel?" Auch der Thalasso-Mann in weiß will einem "das wunderbare Komplex der Entspannung" erklären...einfacher ist es spät nachmittags die Angebotsliste im Wellnessbereich zu studieren. VORSICHT aber bei den Wasserpfeifen- und Krimskramsverkäufern, die einmal die Woche ihr Geschäft am Pool aufbauen. Sie wollen z. B. 50 g Wasserpfeifentabak für 18 Dinar verkaufen (wo anders kostet das gleiche 2-3 Dinar). Jeder der auch nur einen Hauch von Interesse zeigt, wollen sie ganz gewaltig über den Tisch ziehen. Alles was sie verkaufen, gibts übrigens zur Not auch am Flughafen. TIPP: Trinkflaschen mitnehmen. Die kann man sich für Abends oder für Ausflüge abfüllen, dann erspart man sich die Rumrennerei um die Minibar (die grundsätzlich nur mit Glasflaschen mit Kronkorken gefüllt wird). und ein letztes Wort zu LTUR: die Reiseleitung ist zwar unheimlich lieb und scheinbar auch kompetent, aber im Hotel kaum präsent. Der LTUR Ordner verschwindet ständig und wichtige Inhalte werden entfernt (natürlich nicht von den LTUR-lern). Fazit: wir haben unsere Reiseleitung bei der Begrüßung schlicht und einfach nicht gefunden, und erst nach 4 Tagen kam sie, nachdem das Hotel dort angerufen hat.

Die Zimmer sind wie im Katalog beschrieben, halt auch etwas älter. Sie sind auch angenehm groß. Bei uns hat alles funktioniert. Was mit dem Bungalow-Bereich ist, kann ich nicht sagen...sie wirkten fast wie abgeschottet vom Haupthaus.

Die Gastronomie im "Alhambra", dem Hauptrestaurant ist zufriedenstellend. Auch wenn sich die Speisen ständig wiederholen, findet man bei der großen Auswahl immer etwas. Es gibt immer Pasta, viele verschiedene Salate und Soßen, frische Baguettes, und Abends Gemüse und Fleischvariationen. Aber Achtung: besonders in den gekochten Geflügel- und Lammgerichten gab es sehr viele Knochensplitter. Der Nachtisch war typisch arabisch...sehr süß. Vermisst haben wir leider die große Auswahl an frischen und reifen Früchten, die man sonst aus dem Tunesien und Ägypten Urlaub kennt. Die gebotenen Orangen, Pfirsiche, Melonen waren nur unwesentlich besser als hierzulande. Die Getränke im ganzen Hotel waren mittelmäßig. Neben Cola und Co., gab es mittelmäßige Weine und Biere, künstliche Fruchtsäfte und an der Bar eine knappe und konservative Barkarte. Aber bei AI ist das wahrscheinlich normal.

Der Service im Hotel war ok. In großem Restaurant wird man erst von vielen verschiedenen Kellnern umwirbelt, wenn man Trinkgeld gibt und sich immer an die gleichen Plätze setzt, dann wird der Service persönlicher und noch freundlicher. An der Rezeption geht auch alles ziemlich schnell, wie überall im Hotel wird hier englisch, deutsch und französisch gesprochen. Wenn man fragen hat, sind die Antworten aber etwas chaotisch (z. B. wo gibt man die Minibar-Bestellung auf? --> Beim Oberkellner --> Bei welchem der vielen Oberkellner??) Die Zimmerreinigung ist auch ok. Am Anreisetag alles sauber und wunderschön dekoriert - leider weiß man nicht, was man mit der vielen Blumen im Bett und Bad dann anstellen soll, und nach 2 Tagen krabbeln auch die lustigen Blumenkäfer durch die Gegend. Nach einigen Tagen lässt die Sauberkeit trotz Trinkgeld nach - aber ordentlich ist es trotzdem noch. An den Sanitäranlagen merkt man aber deutlich, dass das Hotel schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Andere Leistungen haben wir nicht in Anspruch genommen, aber man hat wirklich gemerkt, dass jedes Problem, Anliegen und Wunsch sofort registriert wurde.

Das Hotel liegt im älteren Stadtteil Hammamets, ca. 1 h 30 min von Flughafen Monastir entfernt. Es wird bei der Anreise als eines der letzten Hotels, bei der Rückreise als erstes angefahren...da kann der Transfer locker über 2 Stunden dauern. (Flughafen Tunis liegt näher!) El Kebir liegt direkt am Meer, drumherum gibt es in 1-2 Kilometer Entfernung nicht viel. Einige Läden sind direkt vor dem Hotel, sonst scheint das Gebiet aber weitgehend von Einheimischen bewohnt zu sein. Das Meer an der Stelle ist nicht wirklich einladend. Wir hatten 4 von 7 Tagen hohen Wellengang, viel Wind und unheimlich viele Algen. Erst bei wenig Wind war das Wasser einigermaßen klar und angenehm. Auf Kinder muss man da aber bestimmt richtig aufpassen. Die Wellen sind einfach bei jedem Wetter unberechenbar und wirbeln so viel Steine auf, da kann man sich leicht weh tun.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Unterhaltung im Hotel ist ziemlich auf das ältere Publikum abgestimmt. Billiard, Spielautomaten, eine fast zerfallene Minigolfbahn, Bogenschießen...das wars. Das Animationsteam ist freundlich und unaufdringlich, bietet Wasserball, Poolspiele, Volleyball und ähnliches. Abends bieten sie eine mittelmäßige Show, und versuchen besonders allein reisende junge Frauen zu animieren. Bis 23 Uhr endete jede Show, ab da gab es nur noch die Bar zum Rumsitzen. Ein Mini-Club und ein kleiner Pool ist vorhanden, allerdings macht das alles (auch die Kinder-Betreuung) einen eher fantasielosen Eindruck...ob das Kinder allzu lang unterhalten kann ist fraglich. Ein großes Plus ist, dass es im Hotel die altbekannte Liegen-Mit-Handtuch-Reservieren-Problematik kaum besteht, auch um 12 lassen sich noch liegen finden, und bei gutem Trinkgeld weiß der dicke Teddy-Bär-Bademeister auch immer wo die nächsten Liegen gleich frei werden.