- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Man kann oft die Bewertungen im Voraus lesen, am Ende macht jeder seine eigenen Erfahrungen. Um es vorweg zu nehmen: Wir waren sehr zufrieden und sind nur sehr, sehr ungerne wieder abgeflogen - was natürlich vor allem an Lanzarote selbst lag. Zimmer/Appartement: Wir hatten ein Appartement, welches wirklich groß genug war, und in dem man sich bequem hätte selber versorgen können. Den Charme der Zimmer lässt sich über die vielen Innenphotos erahnen, die hier zur Verfügung stehen: Nicht von heute, aber ausreichend praktisch und gemütlich. Im Haupthaus gibt es Zimmer mit Duschbad, die Ausstattung vom Feinsten, der Weg zum Buffet ein Katzensprung - wir konnten einen Blick in eines der Zimmer werfen. Wäre nicht unser Ding gewesen, da sind wir lieber 250 m bis zum Buffet gelaufen und hatten unsere eigene Terrasse. - Die Buchung, welche wir vorgenommen haben, war nur als All-Inklusiv mit einem knallroten Handgelenksriemchen möglich *smile*. - Als Gäste haben wir im November überwiegend (!!!) Paare in der "dritten Lebenshälfte" aus Deutschland und England, aber auch z.B. aus Skandinavien und den Niederlanden angetroffen, die zweite Gruppe von Urlaubern waren junge Elternpaare nebst Nachwuchs und - wenn sie Glück hatten - den Großeltern. - Im Übrigen empfehlen wir die Durchsicht der Fotos zu diesem Hotel, sie sind durchgehend authentisch, sie hätten bis auf die Fotos von der Poolbar (im Winter nur Selbstbedienung) von uns stammen können. Im November (oder eben in diesen Zeiten) unbedingt etwas für jede (!) Wetterlage mitnehmen, vielleicht Rei in der Tube nicht vergessen und ein großes Badehandtuch für die Strände und festes Schuhwerk. Man kann ganz prima mit dem Bus für 2,15 Euro bis zum Hafen von Puerto del Carmen fahren (Taxe kostete 3,65 ohne Tip) und sich dort tummeln, bummeln, shoppen oder, was wir auf Empfehlung gemacht haben, am Hafen vorbei und dann auf Schusters Rappen am Wasser entlang zum nächsten Ort und wieder zurück laufen, zusammen ca. 8 km. Für Kinder eher nicht geeignet, weil man sich im Kindesalter nicht die ganze Strecke nur an der schönen Gegend sattsehen kann. Fahrrad ginge, muss aber an mindestens einer Stelle über grobe Stufen bergab und gleich darauf wieder bergauf getragen werden. Es empfiehlt sich übrigens die Zeit so zu planen, dass man mit der einsetzenden Abenddämmerung wieder in Puerto del Carmen ankommt. Der Blick zurück in Richtung Südspitze der Insel und den Konturen von Fuerteventure ist dann in ein zauberhaftes, orangenes Licht getaucht. Auf Lanzarote weht ein steter Wind und die schnell ziehenden Wolken lassen mehr Sonne durch, als man ahnt. Wir haben es versäumt, aber rechtzeitiges Einreiben mit Sonnenschutz ist zu empfehlen.
Wir hatten ein ebenerdiges Appartement, welches den Vorteil hatte, dass man es von zwei Seiten betreten konnte (wenn jemand da war) und dass man auf der Terrasse lesen konnte, wenn es einmal einen frechen Nieselregen gab (das Wetter wechselt extrem rasch - kann es beim Frühstücken noch empfindlich kühl und wolkig sein, droht zur Mittagszeit schon ein Sonnenbrand). Im November braucht man keine Klimanlage mehr, aber der Deckenquirl, bekannt aus diversen Sierra-Madre-Western im heißesten Hochsommer, hätte im Sommer kaum Genüge getan. Alle Zimmer sind jedoch ausreichend groß, es gibt keinen Platzmangel. Sogar deutsches TV konnte man gucken - aber wozu? Die Möblierung war praktisch und bot viel Stauraum. Absolut in Ordnung, aber eben kein pikobello Hightech-Standard der gehobenen Hotelklasse. Wir brauchen den auf Lanzarote auch gar nicht!
Der Speiseraum, eigentlich sind es zwei/drei Räume, die ineinander übergehen, ist in ein angenehmes Licht getaucht und ebenfalls von überwiegend hölzernem Charme. Wir haben morgens und mittags (wenn wir nicht unterwegs waren), immer draußen gesessen, abends jedoch bekam jeder einen festen Platz sowie eine feste Abendbrotzeit (18 oder 20 Uhr) zugewiesen. Es gibt eine ordentliche Salatbar mit genügend Auswahl, die zweiseitig begangen werden kann, sowie je zwei Eventcooking-Plätze mit fast gleichen, ebenfalls ausreichenden Angeboten an warmen Speisen (Pizza und Zutaten fürs English Breakfast gab es nur an einer Stelle) und zwei "Getränkezapfanlagen" für Weine, Bier, Cola, Fanta und Wasser. Die Qualität der Getränke war ausreichend, Weinkenner sollten sich aber lieber keinen Wein zapfen (wir hatten Glück, wir sind keine! - unser Wein zu Hause schmeckt trotzdem besser). Gebrutzelt wurden fast immer drei verschiedene Sorten Fleisch und in aller Regel war eine davon Fisch. Man kann unmöglich auf eine Insel fliegen, um dort nicht Fisch zu essen! Ach ja, und dann gab es noch eine Dessertstrecke, wirklich eine "Strecke" ... puh, wir sind die ganze Woche daran ums Verrecken nicht vorbei gekommen. Aber: Es steht immer Obst bereit und morgens habe ich mich (mein Herzblatt brauchte das nicht) an frisches Obst (Honigmelonen!) und prima Müsli (Haferflocken!) mit Naturjoghurt gehalten (besser war das!). Der Kaffee war für meine Geschmacksnerven "grenzwertig" (im Gegensatz zum Wein), meine Liebste hingegen schwärmt mir jetzt noch von dem Automatenkaffee aus der Poolbar vor. So sind die Geschäcker bekanntlich verschieden. Wer allerdings sonst im Adlon zu speisen pflegt, wird sich im Riu Olivina weniger zufrieden verpflegt fühlen. Wir haben gleichwohl genügend Speisen finden können, die uns geschmeckt und mit denen wir uns mehr als nötig genährt haben. - Der Küchenstil war sehr auf die Gäste aus den verschiedensten Regionen Europas ausgerichtet, also kaum landestypische Küche. Ganz offensichtlich braucht der Brite jeden Alters morgens Berge von gebratenem Speck, weißen Bohnen und Setzeiern (beidseitig gebraten) und der Deutsche Toast und Nougatcreme (um es mal drastisch zu formulieren, ganz sicher nicht böse gemeint!). - Die Bar, gleich neben dem Speisesaal gelegen, war an den Abenden gut besucht und bot diverse Cocktails an, die uns alle nicht wirklich geschmeckt haben. Einzig Gin-Tonic konnte man bedenkenlos trinken, denn dieser war nicht schon im Vorfeld zu einer undefinierbaren Suppe zusammengemischt worden und man konnte bei der Herstellung sehen, wie neben den Eisstückchen wirklich eine (wenn gewünscht ordentliche) Portion Gin und eine Portion Tonic ins Glas kamen. An den Abenden haben wir dann gemütlich und zufrieden noch etwas draußen vor der Bar gesessen und unsere Nase beim Cocktailschlürfen in die laue Abendluft gehalten. Einzig als etwas störend haben wir die schrille, allabendlich wiederkehrende Musik der Animateure empfunden, die sich redlich um drei/vier Kleinkinder oder bewegungsfaule Urlauber mühten.
Ein nicht deutlich genug hervorzuhebender Vorteil sind die guten Deutschkenntnisse des immer um Freundlichkeit bemühten Personals an der Rezeption (zum Teil aus Deutschland) sowie der völlig ausreichenden Sprachkenntnisse rund um den Speisesaal - alle Achtung! Der Service war wohltuend und immer freundlich. Wir haben uns immer sehr höflich für alle Handreichungen des Personals bedankt (verbal!) und man ist uns immer freundlich begegnet. Der Zustand der Appartements war nicht mehr superhyperneu und die Einrichtung nicht mehr modern, aber es gab nicht ansatzweise einen Grund etwa zum Ekeln, es hat alles funktioniert und es wurde bis auf einen Tag in der Woche jeden Tag sauber gemacht. Aus der Überzeugung heraus, dass das Reinigungspersonal überall auf dieser Welt zu den schlechtbezahltesten Arbeitskräften gehört und - wie wir festellen konnten - die Reinigungskräfte wechselten, gehörte unser täglicher Obulus diesen Menschen. Legendär sind ja, die Fotos bezeugen das, die "Handtuchgestaltungskünste" der Raumpflegerinnen. Wir haben zwei oder drei Fotos hinzugestellt mit Formationen, die wir unter den hier veröffentlichten Fotos noch nicht gesehen haben.
Das Riu Olivina, benannt nach einem grünlichen Halbedelstein, welcher sich offensichtlich in Lavaasche eingebettet finden lässt und sogar ausgeführt (jedoch nicht in good old Germany eingeführt) werden darf, liegt am östlichen Ende der bunten und die halbe Nacht offenen Touristenmeile von Puerto del Carmen, am westlichen Rand des Playa de los pocillos, ca. 5 Minuten Fußweg vbis zur Wasserkante entfernt. Wir fanden das völlig ausreichend, das Hotel lag dadurch nämlich etwas "geschützt". Der Luftlinie ca. 3,5 km von der Landebahn entfernte Flughafen stört nicht, wenn man nicht darauf aus ist, Flugzeuggeräusche in Gänze ausblenden zu wollen. Gelegentlich hört man Maschinen anfliegen (der Landekurs liegt in ca. 2 km Entfernung) und am Abend, wenn Ruhe eingekehrt ist, hört man schon einmal, wenn die Engines vom Piloten zum Start auf full power gesetzt werden. - Einkaufen kann man in Puerto del Carmen, es gibt kleine Supermärkte, die bis in den späten Abend geöffnet haben, unzählige Parfümerien und ein Restaurant neben dem anderen. Am westlichen Ende, kurz vor dem Hafen, gibt es ein kleines Einkaufscenter, in dem sich Frauen ganz wunderbar zum Shoppen verlieren können, es gibt eine Boutique neben der anderen. Einen gleichwertigen Aufenthaltsort für wartende Männer in Form eines gemütlichen Pubs oder dergleichen haben wir hingegen zumindest in diesem Center "vermisst" *grins*. - Als Ausgangspunkt für Ausflüge eignet sich der Standort Riu Olivina vorzüglich! Wir empfehlen ausdrücklich, sich mal ein Auto zu mieten (am besten über die Vertragspartner des jeweiligen Reiseveranstalters, ca. 50 Euro/die) und z.B. an einem Tag die südliche Insel und am anderen Tag die nördliche Insel auf eigene Faust zu erkunden. Die obligatorischen Inselrundfahren mit dem Bus haben wir lieber selber organisiert, wobei wir sagen müssen, dass diese Fahrten ganz offensichtlich recht beliebt sind - wenn auch nicht ganz billig (aber "den Preis wert").
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sport: Im Hotel? Keene Ahnung! Wir sind an zwei Tagen gelaufen, was die Beine hergaben und zwei Tage hatten wir jeder ein Fahrrad, obgleich die Möglichkeiten Fahrrad zu fahren beschränkt sind (kaum Fahrradwege, enge Landstraßen). Es kann ganz schön bergauf und bergab gehen auf Lanzarote, und Steigungen merkt man als Fahrradfahrer bekanntermaßen recht deutlich. Empfehlen möchten wir aber einen Tagesausflug (ginge natürlich auch schneller) am Wasser entlang bis nach Arrecife. Erster Höhepunkt ist ein Stopp direkt am Kopfe der Landebahn, das Fahrwerk der einschwebenden Flugzeuge meint man fast greifen zu können. Arrecife selbst hat eine kleine Marina und einen Kai für Kreuzfahrtschiffe (die Aida ist dort zu Gast) und ist bis auf den Sonntag "geöffnet". Man kann sich in Straßencafés setzen, den Hafen erkunden, durch die Fußgängerzone spazieren und man radelt hin und zurück wenigstens 25 km, je nachdem, welche kleinen Umwege und Exkursionen einem unterwegs noch einfallen. - Pool: War nicht unsere Sache, dafür reisen wir nicht bis nach Lanzarote. (Die Pools waren aber sehr sauber, sie wurden jeden Morgen mit einem superlangem Sauger gereinigt.) Während sich die einen unnötiger Weise schon vor dem Frühstück eine Liege am Pool reserviert haben, um gleich nach dem Frühstück schon mit einem Buch und einer Zigarette am Pool zu liegen, haben wir uns auf den Weg gemacht und die Insel erkundet. Lanzarote bietet neben der vulkanischen Geschichte z.B. einen 500m hohen Aussichtspunkt im Norden und einige schöne Strände. So haben wir ganz prima und hüllenlos gebadet und gewindgeschützt in der Sonne gelegen in der östlichsten der vier (waren es vier?) Papageienstrände im Süden, östlich von Playa Blanca (ein paar Meter zu Fuß über die Buckel der Steilküste inbegriffen). Richtige Wellen und immer Wind vom Meer gibt es an den Famara-Stränden an der Westküste, direkt nördlich von Teguise. Hier bleibt die Badehose an, aber es gibt einen unvergleichllichen Blick auf ein sehr beeindruckende, hohe und schwarze Lavawand und Wellen gibt es dort ohne Ende! Und zuletzt waren wir noch am "Hausstrand" im Wasser, während Spaziergänger wegen einiger Wolken und eines an diesem Tag etwas heftigeren Windes mit hochgeschlagenem Kragen gegangen sind. Das türkisfarbene Wasser jedenfalls ist einfach göttlich und wenn man erst einmal drin ist, will man gar nicht mehr hinaus! - Alle Strände waren übrigens sauber, "schwarze Füße" gibt es auf der Vulkaninsel jedoch automatisch. - Die "Unterhaltung" im Hotel haben wir nicht genutzt, wir haben sie aber auch als wenig prickelnd empfunden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im November 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 1 |