ROBINSON CALA SERENA

Jeder Club ist anders und hat seinen eigenen Charakter. Das weiß ich aus Erfahrung sehr genau. Ich besuchte den Cala Serena zum ersten Mal und fand die Anlage auf Anhieb sympathisch. Die Bucht mit dem kleinen Seitenarm ist malerisch, die vorgelagerte Villen-Halbinsel schützt vor zu starkem Wind von Seeseite. Die meist dreistöckigen Unterkünfte sind auf mehrere Gebäude etwas von der Küstenlinie nach hinten versetzt in einem hügeligen Terrain verteilt. Generell hat man sich architektonisch bei der Anlage etwas Mühe gegeben und den Gebäuden, speziell rund um die "Plaza" einen mallorquinischen Touch verpasst. Die mallorquinische Mühle im Eingangsbereich des Clubs fand ich großartig! Der Umgang mit mir von Seiten des Clubs, egal zu welcher Zeit und egal aus welchem Grund, war stets tadellos. Immer begegnete man mir stets freundlich und mit einem Lächeln auf den Lippen. Danke dafür, denn das erlebt man auch nicht überall in der gleichen Kontinuität. Für Sport-Freaks ist in dem Club immer etwas geboten. Selbst in der (noch) Nebensaison gab es spezielle einwöchige Camps (Radsport, Beachtennis), zuzüglich zu den permanenten Angeboten wie Golf oder dem legendären Tennis-Team rund um Tony Soysal. Ich bin immer wieder begeistert über die großartige Gastfreundschaft und Herzlichkeit, mit der er und sein Team seinen Gästen, selbst wenn diese keine passionierten Tennisspieler sind, begegnet. In dem Zusammenhang finde ich es äußerst schade, dass das bewährte Soysal-Gästekonzept mit „Sundownern bei 6 Grad kaltem Dosenbier“ oder die in anderen Clubs erlebten legendären „Sunsail-by-Night Parties“ nicht schon längst zum festen Bestandteil des Clublebens im Cala Serena geworden sind. Gerade diese Events waren in der Vergangenheit oft ein Highlight und ein Zugpferd für die Clubs, weil Tony es verstand, Sportler und Nicht-Sportler, Neugierige und Interessierte, Tennisspieler und Nicht-Tennisspieler zu einem großen Come-Together in einer Lounge-Atmosphäre zusammen zu führen, bei der jeder, aber auch wirklich jeder! gern gesehen war! Und es gab nicht wenige, die darüber nicht nur zum Tennis fanden, sondern interessante und freundschaftliche Kontakte über den eigenen Horizont hinaus knüpften oder ganz einfach schöne Begegnungen in einer entspannten Atmosphäre genossen haben. Club-Repeater aufgrund dessen waren keine Seltenheit! Mehr Club-Spirit ging eigentlich nicht mehr! Dass dies von Robinson Cala Serena nicht schon längst aufgegriffen oder wiederbelebt wurde, ist völlig unverständlich! Und schlimmer noch. Die vom Club selbst betriebene Sportbar war trotz 80% Clubauslastung und ziemlicher Frequenz auf den Tennis-, Padel- und Beachtennisplätzen noch nicht einmal geöffnet. Geht ja mal bei der Auslastung gar nicht! Ein weiterer Kritikpunkt betrifft das Thema „Ausflugsmöglichkeiten“ bzw. das de facto nicht mehr existente „Land- und Leute“ Büro. Ich kann ja verstehen, dass in der Nebensaison die Nachfrage nach Ausflügen äußerst gering ist. Dennoch muß ich bemängeln, dass man sich offensichtlich, auch aufgrund der Corona-Jahre, von Seiten des Clubs nicht besonders viel Mühe bei dem Thema gibt. Es reicht eben nicht, hier nur auf die App zu verweisen, wo das Thema verschachtelt bei irgendwelchen Untermenüs auftaucht, die man am Folgetag schon nicht mehr wiederfindet! Ich hatte das große Glück, mich frühzeitig mit Ralph von „Mallorca Nature“ zu connecten und konnte glücklicherweise, weil sich doch noch zwei Interessentinnen fanden, einen fantastischen Ausflug über die Insel erleben. Aber wenn das nur digital und dann auch noch schlecht und versteckt promoted wird, wundert mich eine geringe Nachfrage überhaupt nicht! Und das hat Ralph als exzellenter und erfahrener Guide nicht verdient! Außerdem habe ich auch aus zahlreichen Gesprächen im Club vernommen, dass man das „Land und Leute“ Büro sehr vermisst und ich schon, speziell unter den Alleinreisenden, eine vermehrte Nachfrage nach Ausflügen verspürte. Der Club liegt nunmal etwas Abseits von Sightseeing-Highlights und selbst eine Fahrt nach Palma mit dem öffentlichen Bus gleicht einer halben Weltreise. Nicht jeder möchte sich im Urlaub einen Mietwagen nehmen und sich selbst auf eine erst zu recherchierende Tour in unbekanntem Gelände begeben. Das sollte man also von Robinson nochmal überdenken! Und by-the-way: Die von TUI selbst online angebotenen Ausflüge sind erst recht nicht besser. Da kann man online buchen, um dann doch kurz vorher mangels Nachfrage abgesagt zu bekommen. Und letztlich kurvt man da vermutlich mit einem Bus durch die Gegend, während man bei „Mallorca Nature“ sehr individuell durch die Insel geführt wird! Genug der Kritik! Zusammenfassend war es für mich auch oder trotz Nebensaison eine gelungene und sehr schöne Woche im Cala Serena! Die „Hard-Facts“, (Club, Ambiente, Service, Freundlichkeit, Essen) waren ohne Fehl und Tadel. Die kritisierten „Soft-Facts“ sollte man aber bitte im Sinne der Gäste nochmal einer wohlwollenden Prüfung unterziehen! Repeat-Factor: „hoch“; bei Bereinigung der Kritiken „sehr hoch“

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