- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Auch wir haben den neuen Robinson Club in Fieberbrunn gebucht, ohne bereits auf Erfahrungsberichte zurückgreifen zu können. Und wie schon andere vor uns, halten wir dies inzwischen für einen Fehler. Vorab: Was hat uns gut gefallen? Die Lage inmitten der Bergwelt Österreichs ist einzigartig und lädt zu ausgiebigen Wanderungen ein. Wetterglück gehört dazu, das hatten wir. Das beste an der Clubanlage selbst sind die Zimmer, die wir als ausgesprochen modern und funktional empfunden haben. Auch der Wellness-Bereich profitiert davon, nagelneu zu sein, und ist alles in allem sehr ansprechend. Die „Robs“ waren durchweg Club-typisch freundlich, das housekeeping besonders angenehm, weil unauffällig und höchst effizient. Das Club-Konzept „adults only“ schützt zuverlässig vor ungezogenem Nachwuchs und zeternden Helikopter-Eltern. Dennoch blicken wir nur bedingt zufrieden auf diesen Urlaub zurück. In vielerlei Hinsicht wurden positive Eindrücke durch unerfreuliche „Wermutstropfen“ getrübt. Das beginnt bei der unmittelbaren Clubumgebung, die von verödeten Skisport-Anlagen und einem ungepflegten Campingplatz dominiert wird. Abendspaziergang? Fehlanzeige. Auch die Anlage bietet Anlässe zu Kritik: Die Speisesäle haben wir als wenig einladend wahrgenommen, mit einer störenden Akustik, schwierig war die allabendliche Sitzplatzsuche als Gruppe. Die Lounge ist unvorteilhaft angelegt, eine riesige Bar versperrt den Blick von den Sitzgruppen auf die Bühne. Fitness-/Kursräume und Sauna/Ruhezone sind für eine volle Clubbelegung zu klein, Outdoor-Sport spielt sich auf einer winzigen Fläche ab. Bei den Gästen dominierten die „best ager“, die Altersgruppe 20-45 war deutlich unterrepräsentiert. Daran orientierte sich auch das etwas spärliche organisierte Freizeitangebot. Wandern, Biken und JeKaMi, sonst kaum etwas. Von den überwiegend gut geführten Wandertouren haben wir ausgiebig Gebrauch gemacht. Die wenigen Indoor-Kurse waren allerdings schnell ausgebucht. Eine schmerzliche Entscheidung zwischen parallelen Aktivitäten, wie aus früheren Cluburlauben erinnert, blieb uns mangels Alternativen erspart. Das abendliche Entertainment lebte im Wesentlichen von der Kreativität der Robs, Party war immer, die Musikauswahl ist natürlich Geschmackssache. Die Idee der „Mottoabende“ ist pfiffig, wird aber nur in Ansätzen gelebt. Eine attraktive Zauber- und Mentalistenshow als Höhepunkt der Woche litt unter der dicht gedrängten Zuschauermenge auf engstem Raum und den ungünstigen Sichtverhältnissen vor der kleinen Bühne. Das Essen ist allgemein ein schwieriges Thema und spielt in dieser Altersgruppe eine besondere Rolle. Wir sind immer ordentlich satt geworden, das Buffetangebot war ansprechend, auch für Gäste mit speziellen Vorlieben oder Unverträglichkeiten, bleibende Erinnerungen an kulinarische Highlights haben sich allerdings nicht eingestellt. Der Service war aufmerksam und freundlich, ein Detail hat uns jedoch konstant gestört: Lange vor dem Ende der Essenszeit begann man, die nächste Mahlzeit vorzubereiten. Die halbvolle Weinflasche verschwand und leere Plätze am noch immer besetzten Tisch wurden abgeräumt und schon für das Frühstück eingedeckt. Dazu noch Signale mit der Deckenbeleuchtung, die wie ein Rauswurf anmuteten. Gemütlich ist anders. Fazit: Ja, wir haben den Familienurlaub mit unseren erwachsenen Kindern genossen. Aber das wäre uns auch ohne Robinson gelungen. Lag es an Anfangsschwierigkeiten so kurz nach der Eröffnung? Haben wir einen vergleichsweise niedrigpreisigen Cluburlaub gebucht und einfach nur unsere Ansprüche nicht daran angepasst? Oder hat Robinson vielleicht insgesamt nachgelassen? Wir wissen es nicht. Im nächsten Jahr gehen wir jedenfalls woanders hin.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im September 2025 |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stephan |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 1 |