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Uwe (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juli 2009 • 3-5 Tage • Stadt
Traditionshaus mit Wachstumsproblemen?
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das 4gestirnte Gmachl in Elixhausen (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Hotel im 5km entfernten Bergheim) war in diesem Jahr schon das zweite Hotel im Salzburger Land, was bei uns einen gemischten Eindruck hinterlassen hatte. Das Gmachl ist ein Traditionshaus, welches auch als Romantikhotel firmiert. Das Stammhaus ist ein alter herrschaftlicher Steinbau, der mehrere Hundert Jahre auf dem Buckel haben dürfte. Ein Haus mit Atmosphäre und Stil. Die Anbauten fügen sich harmonisch in das Gesamtkonzept des Hauses ein. Gegenüber auf der anderen Straßenseite, durch einen Tunnel unter der Strasse verbunden, ist in diesem Jahr ein Neubau entstanden, mit dem das Hotel seine Übernachtungskapazität beträchtlich aufgestockt hat. Den oberen Stock des Neubaus ziert ein ganz ordentlicher Wellness-Bereich, der die Attraktivität des Hotels deutlich steigert. Der Neubau mit seinen schicken, modernen Zimmern könnte überzeugen, wenn uns da nicht die vielen Baumängel bzw. die qualitativ mäßige Bauausführung aufgefallen wäre: fehlende oder fehlerhafte Silikonnähte, diskret herausquellende Bauschäume, schlecht oder besser nicht-laufende Schiebetüren und schlecht schließende Türen. Schade! Das moderne Design der Zimmer ist Geschmackssache. Beim Thema Romantik erwarte ich es persönlich eher klassisch. Ich fürchte, dass das moderne Design schnell dem sich wandelnden Zeitgeschmack zum Oper fallen dürfte. Lobenswert: Das Zimmer hatte einen Ethernet-Internetanschluß mit 3MBit/s (symmetrisch) und einem Ping von 35 ms. Das Ganze inklusive. Prima! Ein (zu kurzes) Ethernetkabel lag im Zimmer. Gute Anbindung an das Zentrum von Salzburg.


Zimmer
  • Eher gut
  • Die Zimmer im Neubau (ca. 40qm) sind großzügig, modern - und leider nach unserem Empfinden nicht zeitlos eingerichtet. Viel helles Holz und funktionales Design. Bad mit abgetrennter Toilette, großer Badewanne und geräumiger Dusche. Kleiner Balkon mit schönem Ausblick. Es ist alles da, was man sich für einen auch längeren Aufenthalt wünschen würde (natürlich auch ein Safe, Minibar und Telefon). Am Schreibtisch schwenkbar montiert war ein kleiner Flachbild-TV, der leider beim Einschalten ein grottenschlechtes Bild lieferte. Nachdem ich den TV selbst einstellte, was übrigens nicht mit der Fernbedienung ging und einige Erfahrungen verlangte, war das Bild deutlich besser aber nicht gut. Leider ließ sich das durchgängig auf 16:9 gequetschte Bild nicht besser einstellen, so dass auch originäre 16:9-Sendungen auf einen schmalen Bildstreifen mit superdicken Balken wiedergegeben wurden. Schade um die Investition in diesen TV. Zu den uns aufgefallenen Baumängeln hatte ich ja schon weiter oben etwas geschrieben.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Unser Arrangement beinhaltete das Frühstück, welches in Qualität und Umfang dem Durchschnitt eines 4-Sterne-Hauses entsprach. Erwähnenswert ist das gute, vielfältige Gebäck, der Schafsmilchjoghurt und der frisch gepresste Orangensaft (den ein wartungsintensiver Pressvollautomat erzeugte). Der Rest des Frühstücks rangiert unter "normal". Das Angebot war über die drei Tage hinweg konstant. Bei einem längeren Aufenthalt könnte da Langeweile aufkommen. Den Morgenkaffee erzeugte ein Vollautomat an dem man sich selbst bedienen musste. Das führte zu viel Lauferei und manchmal auch zu lästigen Warteschlangen. Das Personal wirkte bei voller Auslastung des Frühstücksraumes mit dem Abräumen und Neueindecken nach unserer Meinung leicht überfordert. Das Frühstück wird in einem wunderschönen Gewölbesaal serviert. Leider wirkte der Raum auf uns sehr laut. Auf schalldämpfende Materialien wurde bei der Ausstattung verzichtet. Teppiche am Boden würden sicherlich schon Wunder bei der Schalldämpfung bewirken. Am zweiten Abend wurden wir - wie schon gesagt - zum Abendessen eingeladen. Es gab ein 3-Gang-Menü. Das Carpacchio vom Weidelamm mit Rucola, Parmesan und einer raffinierten Pestosouce war sehr lecker. Der Hauptgang mit biergebeizter Entenbrust auf Sauerkraut (süßsauer-cremig) mit einem Chutney und einen Gewürzstrudel konnte uns hingegen nicht überzeugen. Das Sauerkraut und das Chutney konkurrierten in vollkommen ähnlicher Art und Weise um die süßsaure Begleitung der Ente, ohne dass jemand den Sieg davontragen konnte. Die Entenbrust war zwar zartrosa - aber vollkommen schlapp und überhaupt nicht knusprig. Auch von der Beize war nichts zu merken - schwach gewürzt und langweilig. Die undefinierbare braune Souce war dem Hauptgang auch nicht von Nutzen. Pepp hatte nur die fein gewürzte Strudelstange. Da Vor- und Hauptspeise äußerst übersichtlich waren (für ein "gestandenes Mannsbild" zu wenig), entschieden wir uns gegen das süße Dessert und für die alternativ angebotene Käseplatte (mit Brotauswahl ;-)). Der Service im Restaurant ging in Ordnung. Das Ambiente im Restaurant entsprach meinen Erwartungen an ein Romantik-Hotel. Die Duftspender jedoch (zwei Stück in einem Raum von etwa 40qm), die je nach Bauart kontinuierlich oder stoßweise süße Wölkchen in den Gastraum sendeten, waren mehr als irritierend. Der gesamte Gastronomiebereich war leider auch von zahlreichen Fliegen bevölkert.


    Service
  • Eher schlecht
  • Wir hatten eine 40qm-Juniorsuite im Neubau in einem preislich interessanten Einführungsarangement (Neubau) gebucht. Als wir nach langer Anreise gegen 20 Uhr endlich das Hotel erreicht hatten, erwartete uns eine unangenehme Überraschung. Das Hotelzimmer war schmutzig. Kurz zuvor mussten im Zimmer offenbar noch Holzarbeiten durchgeführt worden sein, denn der Boden und viele Oberflächen (auch der Kleiderschrank innen) waren voller feinem Holzmehl. Die sofortige Reklamation war leider nur bedingt erfolgreich: es fand sich im Hotel am Abend Niemand mehr, der sich bereit fand, das Zimmer zu reinigen. Uns wurde lediglich für die erste Nacht ein Ausweichzimmer angeboten und wir hätten dann am Folgetag noch mal in das alte Zimmer zurückziehen müssen, was ein enormer Aufwand gewesen wäre. Daher einigten wir uns, dass wir in dem Zimmer übernachten (das Bett war picobello sauber) und uns das Hotel am Folgeabend zum Ausgleich zum Abendessen einlädt. Am nächsten Morgen sollte während unseres Frühstücks das Zimmer gründlich auf Vordermann gebracht werden. Damit hätten wir dann leben können, wenn es denn so gelaufen wäre ... Das nach Bauarbeiten im Gästezimmer keine gründliche Reinigung erfolgt ist schon fraglich; Aber wenn man die Chance zur Nachbesserung nach gezielter Reklamation auch noch versäumt, dann wird es langsam ernst: Am nächsten Morgen meldeten wir uns - wie vereinbart - vor dem Frühstück bei der Rezeption mit Verweis auf die vereinbarte Grundreinigung. Als wir nach einer Stunde in das Zimmer zurückkehrten war das Bett und das Bad gemacht. Der Holzmehlfilm auf Boden und Oberflächen und in den Schränken war aber immer noch da. Unverzeihlich! Hier stimmt beim Reinigungspersonal und der Hausdame der Maßstab generell nicht - oder es wird unter dem Arbeitsdruck einfach weggeschaut. Nach einer gezielten Reklamation ist das Ganze dann einfach nur noch ein Desaster! Nach unserer zweiten, jetzt auch heftigen Reklamation, begleitete uns eine Angestellt nochmals ins Zimmer, um sich von der Situation zu überzeugen. Unterwegs schloss sich - wohl von meiner Empörung aufmerksam geworden - der Chef des Hauses unserem Gang zum Zimmer an, ohne sich in irgend einer Weise mir vorzustellen. Ohne jedes Wort lief er uns hinterher und stand auch in unsrem Zimmer. Als ich der Angestellten den Schmutz gezeigt hatte (sie wirkte echt erschrocken), zeigte ich ihr auch die fehlenden Fußbodenleisten, fehlenden Silikonnähte und schleifenden Schranktüren. Jetzt sagte auch der Chef etwas. Nein, er entschuldigte sich nicht - fragte mich aber dafür erstaunt, ob ich vom Fach wäre und wies seine Mitarbeiterin an alle Baumängel genau zu notieren. Das war es dann von seiner Seite ... er verschwand und sprach uns auch später nicht noch einmal an ... Seitens der sehr bemühten Mitarbeiterin der Rezeption wurde uns ein Ausweichzimmer für die zwei verbleibenden Nächte angeboten. Das neue Zimmer war von vornherein sauber - aber wie der ganze Neunbau auch - nicht frei von Baumängeln. Die Zimmertür sprang mehrfach auf, wenn man sie verschlossen wähnte und die Schiebetüren des Kleiderschrankes benötigen Kraft und Geschick, um bewegt zu werden. Mit den Chefs der in den letzten Jahren stark gewachsenen österreicheichen Familienhotels scheint mir das so eine Sache zu sein: Sie suchen Ihren Platz inmitten der stark wachsenden Gästeschar aus den An- und Neubauten und finden ihn leider zu häufig als Gelegenheitsgastgeber für die schönen Stunden. Nach meiner Meinung muss man sich entscheiden: voller Rückzug von der Gästefront oder aber Gastgeber ohne Wenn und Aber! Letzteres schließt zwangsläufig die Bereitschaft Konflikte zu managen und dem GAST ZU DIENEN mit ein!


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt mitten im Ortskern von Elixhausen - abseits der Hauptstrasse. Kirche, Raiffeisenbank und Bushaltestelle befinden sich in unmittelbarer Nähe. Elixhausen ist ansonsten wenig spannend. Mit dem 120er Bus ist man in 20 min für 2 EUR im Salzburger Stadtzentrum.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Der Wellnessbereich ist wie die Zimmer im Neubau auch modern, hell und schick eingerichtet. Es gibt einen Ruheraum mit tollen Liegeflächen. Einen kleinen In-Door-Pool (der eher zum Planschen als zum Schwimmen einlädt) mit wenigen Liegen ringsherum, einen Fitnessraum mit ausreichend vielen Fitnessgeräten (u.a. Ergometer und Laufbänder), einen gelungenen Sauna- und Anwendungsbereich. Die tolle Lage im obersten Stock mit den großzügigen Panoramafenstern und der umlaufenden Außenterasse sind sehenswert. Leider fiel uns auch hier die nach unserer Meinung an einigen Stellen problematische Bauausführung auf.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im Juli 2009
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Uwe
    Alter:46-50
    Bewertungen:41