Royal Jinene

Als weitgereister Globetrotter und Touristiker habe ich im Dezember 2014 zum ersten Mal das Tunesische Festland besucht. Meine letzten Trips führten mich entweder nach Djerba oder in die Wüstenregionen rund um den Chott el Djerid - Douz, Kebili, Tozeur etc. In diesen Regionen ist das Land wunderschön, die Menschen und das Personal sind freundlich und man fühlt sich als Gast wie ein König, so sollte es auch sein. Meine Erfahrungen im Royal Jinene sind fast unbeschreiblich, dazu gleich mehr... Da Wetter für Dezember war wirklich fantastisch, das Meer und der mehrtägige Ausflug in die Wüste haben für Vieles entschädigt. Bitte buchen Sie nie diese Anlage, gerade Familien mit Kindern werden es in den heißen Sommermonaten bereuen. Ich wende mich auch zeitnah an die großen Reiseveranstalter von Neckermann bis FTI und bitte diese das Haus aus dem Programm zu nehmen.

Zimmer relativ groß, total verwohnt, Bad unzumutbar, separates WC fast immer verstopft, Balkon war ganz nett, da war man dem Dreck entflohen.

Restaurant sehr stickig, die Fenster und Spiegel seit der Eröffnung nicht mehr geputzt, Teller und Gläser teilweise richtig dreckig (wird ja alles nur in einen großen Trog mit Chlor geworfen und das war's - ekelhaft - Herpes lässt grüßen). Essen - na ja, habe mitbekommen wie das Personal mit der ganzen Hand auf die Käseplatte getatscht hat und es sich schmecken lies - seit diesem Morgen nur noch Brot und Butter. Mittags und Abends fand man eigentlich immer einen Sattmacher, eben typisch für Nordafrika. Vorsicht bitte auch mit den offenen Getränken, diese werden in uralte Einwegflaschen in der Hotelbar abgefüllt und dann im Restaurant verteilt, da geht es in jeder süditalienischen Bahnhofskneipe hygienischer zu. Also lieber mal eine Coke oder ein Bier aus der Flasche.

Da meine Maschine aus SXF Verspätung hatte, traf ich erst gegen 00:30 Uhr in der Anlage ein. Nachtportier Adolf witterte sofort ein großes Geschäft mit mir, nun gut der direkte Meerblick war mir dann doch 10 Euro wert, obwohl dieser dieses nur mit einem arroganten Lächeln erwiderte. Dann stand Ali der Koffer-Kuli bereits in den Startlöchern, riss mir meine beiden Gepäckstücke aus der Hand und trieb mich in den Aufzug. Im 5. Stock angekommen zeigte er mir lieblos mein Zimmer und hielt bereits die Hand auf. Ich gab ihm 2 Euro, er wollte aber 5 (wofür) und wollte danach noch mein Gepäck nach Alkohol und Zigaretten aus dem Duty free durchsuchen - no comment. Das gleiche Spiel in der Hotelbar (man konnte kaum ein Päckchen Zigaretten auf dem Tresen liegen lassen), sonst wäre es weg gewesen. Pizza-Bar, der nächste Skandal, nur nach Trinkgeld in großen Mengen wurden die Gläser an die Tische gebracht ansonsten stand man sich die Beine in den Bauch und wartete teilweise minutenlang. Dies zog sich weiter bis zu dubiosen Geschäften, in die sogar das Management verwickelt war - in jedem Hostel in Kambodscha geht es da gesitteter zu. Ich habe überhaupt nichts dagegen für eine gute Serviceleistung extra und gut zu zahlen, aber nicht wenn ich täglich mehrfach dazu aufgefordert werde.

Das Haus mit seinem Schwesterhotel ist total in die Jahre gekommen. Abzocke des Personals ist fast noch untertrieben, so etwas habe ich weltweit noch nie erlebt. Der kleine Strand ist als ok zu bezeichnen, obwohl ich mir nicht vorstellen möchte, wie dieser im Sommer aus den Nähten platzt. Entfernung nach Sousse, doch relativ weit (ca. 5 km). Flughafen NBE 45 Minuten.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Animation in den ersten Tagen noch bedingt erträglich, später haben wir das Notebook des Animationsteam dazu genutzt uns selber unsere Musiktitel runter zu laden und die Herren saßen in der Ecke und schliefen. Der Pool machte einen versifften Eindruck, habe ihn deshalb nie genutzt. Die Auflagen auf den Liegen und diese selbst stammten teilweise noch aus der Kolonialzeit.