Das Hotel Samira Club gehört liegt in einer Reihe von Hotels in der Touristik-Zone von Hammemet. Als mit dem Bus anreisender Gast wird man an der Straße herausgelassen, weil die lange, mit einheimischen Fahrzeugen gesäumte Auffahrt zu schmal ist, um bis zur Rezeption gefahren zu werden. Für die vielen Tunesier, die am Wochene rund 60 % der Gäste ausmachen und andere Urlauber, die mit dem Auto anfahren, sind die vielen Parkmöglichkeiten der Auffahrt entlang eine gute Sache. Diejenigen, deren Terasse dadurch als Parkplatz dient, mögen dies wahrscheinlich weniger begrüßen. Zu unserer Freude gehörten wir zu denen, die ein etwas ruhiger gelegenes Bungalow erwischt haben -ein Glück bei ca. 450 Bungalows. Umso bemerkenswerter, dass bei einer so großen Anlage an der Sauberkeit nicht allzu viel zu beanstanden ist. Die Wege wurden täglich gefegt und der Gärtner hat einmal die Woche die Beete gemacht. Einen Abend sind uns trotzdem ein paar Kakerlaken begegnet, die aber zum Glück nicht den Weg zu unserem Zimmer gemacht haben. Ab und zu standen leere Gläser am Wegrand, die scheinbar von der letzten Nacht übriggeblieben sind. Immerhin war über die Hälfte der Gäste All-Inclusive dort. Und es waren halt (nicht nur am Wochenende) auch viele junge Tunesier da, die sich mal so richtig austoben wollten. Das merkte man am Pool, am Buffet und an den Bars. Leider nicht mehr außerhalb des Hotels. Dort war gähnende Leere. Von den vielen in der Beschreibung angepriesenen Nachtclubs war noch kein einziger geöffnet. Damit war man, was das Nachtleben angeht, auf das Hotel angewiesen. Wenn man auch mal aus dem Hotel raus und Bars besuchen möchte, ist der Juni die falsche Reisezeit. Wer das erste mal in Tunesien ist, sollte sich in der Medina in Acht nehmen. Man wird dort schnell reingelegt. Also Leuten, die einen als Kellner des Hotels ansprechen, einfach ignorieren. Die Medina von Yassmine-Hammamet ist sehr schön und dort gibt es auch Festpreise, sodass man nicht zum Handeln verdammt ist.
Die Bungalows waren gut. Groß genug für zwei Personen, inkl. Wandschrank und Schminktisch, Doppelbett bzw. zwei Einzelbetten. Kein TV, kein Kühlschrank, Safe für 1 Dinar pro Tag. Man konnte tagsüber das Fenster offen lassen, weil dort Fliegengitter und Stahlgitter vor waren. Allerdings kamen dir Ameisen doch irgendwie ins Zimmer. Das war auch leicht lästig. An Privatsphäre mangelte es etwas, da alles sehr hellhörig war und die Terasse direkt am Durchgangsweg lag. Wir haben sehr wenig Zeit auf dem Zimmer verbracht, deswegen konnte es eh nicht so schlecht empfunden werden.
Es gab ein Buffetrestaurant, ein A-la-Carte Restaurant und die Snackbar. Grundsätzlich wurde zwischen All-Inclusive und Nicht-All-Inclusive Restaurants/Bars unterschieden. All das Essen und die Getränke, die inklusive waren, waren -sagen wir mal- okay. Die Tunesische Küche mag scheinbar Petersilie sehr gern, das war nämlich überall drauf. Und es gab täglich ein Auberginen-Zucchini-Gericht. Dann noch etwas mit zähem Rindfleisch und Geflügel mit Knochen und Fisch und ne Beilage, wie z.B. Reis. Irgendwas zum Essen oder Trinken hat man immer gefunden. Notfalls halt Pizza, Pommes oder Nudeln. Was ich persönlich weniger schön fand, war die Tatsache, dass All-Inclusive Gäste ihre Getränke grundsätzlich in Plastikbechern bekamen. Für den Strand mag das ganz praktisch sein, aber ein Glas Wein zum Essen im Plastikbecher? - Eher nicht. Auch auf die "Cocktails" kann man verzichten, da diese aus künstlichen Aromastoffen, Wodka und Zucker bestehen. Achtung! Ich würde jedem empfehlen auf das einmalige im All-Inclusive enhaltende Essen im A la Carte Restaurant zu verzichten. Wirft man einen Blick auf die übliche Speisekarte, so mag man sich vielleicht ein Essen dort wünschen. Doch die Speisekarte, die man als AI-Gast dort bekommt, ist eine andere! Man hat die Wahl zwischen 3 verschiednen Vor-, Haupt- und Nachspeisen. Und bis auf den Brik als Vorspeise und das Kugeleis als Dessert könnte man denken, dass es eben vom Buffet geholt wurde. Dazu dauert es noch 30 Minuten, bis man überhaupt wahrgenommen, nochmal 15 bis man dann Getränke bestellt und wieder 20 bis man dann (die falschen) bekommen hat. Ingesagt zieht sich das ganze dann da. 2,5 Stunden hin und man fragt sich, ob das Buffet wohl noch geöffnet ist.
Das Personal kann man in mehrere Gruppen unterteilen, denke ich. a.) Rezeption: top. Immer freundlich und hilfsbereit, sprachen gut Deutsch und Englisch. b.) Zimmermädchen: gut. Waren auch immer sehr freundlich, auch wenn sie kein Deutsch oder Englisch konnten und haben ihren Job ordentlich erledigt. c.) Kellner: okay. Sie waren zumindest nicht unhöflich und haben meistens auch verstanden, was man haben wollte. d.) Beach Service: schlimm. Die meiste Zeit des Tages haben die Jungs garnichts gemacht oder immer wieder mit den gleichen (tunesichen) Gästen geredet oder sich Leuten gewidmet, die auch ordentlich Trinkgeld gaben. Ich als ca. 1,60 großes Mädel musste nach einem fünf Minuten langen Kampf, eine Liege vom hohen Stapel zu bekommen, bei dem ich auch noch von 3 der "Beach-Boys" beobachtet wurde, erst ausdrücklich fragen, ob mir jemand helfen würde. Mit etwas Knurren hatte ich dann endlich meine Liege. Für ca. 2-3 Dinar pro Liege und Tag kann man die Jungs auch bestechen, dass sie einem morgens die Liegen resiervieren. Wir habens nicht gemacht.
Nach ca. 50 Minuten Transfer vom neuen Flughafen Enfidha ist direkt am Sandstrand gelegene Hotel erreicht. Rechts und links befinden sich noch ein paar andere Hotels und eine hoteleigene Reitschule. Das wars. Geht man aus dem Hotel raus, so findet man rechts einen kleinen Laden, wo man Sonnencreme und Schwimmreifen kaufen kann. Nach ca. 10 Minuten Laufen findet man auch ein paar Restaurants, die aber wie leer gefegt waren. Die Clubs waren zu. Das Nachtleben im Juni gleicht also einer Null. Im Hotel werden einem drei verschiedene Ausflüge angeboten: Kameltour, Piratenschiff und Quadfahren. Wir haben die Kameltour (25 € p.P.) gemacht. War ganz lustig und man hat ein paar schöne Fotos darausgekriegt, aber eine wunderschöne Landschaft oder Action konnte man nicht erwarten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Für 450 Bungalows, in denen durschnittlich wahrscheinlich 2 Personen sind, womit man bei voll ausgelastetem Hotel bei 900 Leuten wäre, ist die Anzahl an Liegen und Sonnenschirmen ein Witz. Um 7 Uhr hatte man allerdings jetzt, wo das Hotel vllt. zu 50-60 % voll war, noch gute Chancen. Der Strand ist ganz ordentlich, leider waren aber recht viele Zigarettenkippen durch den Sand gemischt. Das Wasser war sauber und klar, die letzten beiden Tage aber leider voll mit Seetang. Zu den Freizeitangeboten zählte das übliche: Bogenschießen, Boccia, Volleyball. Während man dort auf der Liege ist, versuchen noch hoteleigene Standanbieter Paragleiten, etc. zu verkaufen. Mehr kann ich zu Sport und Unterhaltung leider nicht sagen.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im Juni 2011 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Jasmin |
| Alter: | 19-25 |
| Bewertungen: | 2 |


