- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Die gesamte Hotelanlage ist sehr gepflegt und sauber. Mit seinen 92 Zimmern hebt es sich angenehm von Grossanlagen ab. Alle Zimmer befinden sich in 2-3 stöckigen Bungalows mit Strohdach und sind im grossen Halbkreis um den Pool angeordnet. Angeboten wird HP, VP und VP+, WiFi (sehr langsam) ist in der ganzen Anlage kostenlos erhältlich. Das Hotel eignet sich eher für Gäste, die Ruhe und Erholung suchen, es liegt etwas abseits am Ende der Strasse (Sackgasse) und bietet kein grosses Unterhaltungsprogramm oder Kinderbetreuung an. Gäste sind vorwiegend aus dem europäischen Raum, Italiener, Deutsche, Schweizer und Franzosen, Leute aus Ostblockstaaten findet man keine hier. Für die gesamte Hotelanlage, den Strand, das Meer und die traumhafte Lage fanden wir das Preis/Leistungsverhältnis absolut in Ordnung. Nicht so aber im Gastrobereich, wenn sich hier das Management nicht sehr rasch für eine andere Gangart entscheidet, werden die Gäste bald ausbleiben. Mein Tip: Sollte Ihnen gastronomisch gleiches wiederfahren, warten sie nicht erst einige Tage in der Hoffnung, es werde wohl besser werden, reklamieren sie sofort und unachgiebig direkt beim Direktor Patrick Chan. Entgegen der (nicht ganz uneigennützigen) Angstmacherei der Travel Agencies können Dienstleistungen der lokalen Anbieter durchaus genutzt werden: sie sind um einiges günstiger, und von "Ausnehmen" oder "Übervorteilen" haben wir beim besten Willen nichts gemerkt.
Die Zimmer sind alle sehr geräumig, beinahe kleine "Suiten", mit begehbarer Garderobe, Bad, separate Dusche und Toilette, Doppel-Waschbecken. Sie haben alle einen grossen Balkon/Terrasse zur Meerseite hin; unser Zimmer lag in einem 3-Stock-Bungalow, hier war die direkte Aussicht aufs Meer durch Palmblätter etwas eingeschränkt. Safe, Telephon, TV und Kaffeemaschine funktionierten einwandfrei, die Minibar war zwar gefüllt, aber ebenfalls extrem teuer. Der Zustand von Betten, Matratzen und Möbel ist zwar nicht das Neueste aber durchaus gut und gepflegt. Die Klimaanlage ist etwas laut, funktioniert aber einwandfrei und lässt sich individuell einstellen. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass diese in der Nacht von Mitternacht bis 04°°h zentral auf Minimalbetrieb geschaltet wurde. Leider hatten wir keinen Temperaturmesser dabei, um diese These zu unterstützen, jedenfalls war es in dieser Periode immer relativ warm. Die Zimmer und der Sanitärbereich wurden täglich sauber gereinigt, die Armaturen sind frei von Kalk.
Es gibt insgesamt 3 Restaurants: das offene, teilweise überdachte Hauptrestaurant "Tamarind", die à-la-carte Restaurants "Pink PepperCorn" (offen) und das "Spices" (klimatisiert). Wir hatten HP gebucht. Frühstück wie Abendessen wurde ausschliesslich in Buffetform im "Tamarind" angeboten. Zwar bin ich mir bewusst, dass Essen eine sehr individuelle Angelgenheit ist. Ich denke aber, dass es doch gewisse Standards für 3,4 oder 5* Restaurant/Hotels gibt. Meine Frau und ich essen sehr gerne, wir haben uns erfolgreich durch Angebote in vielen Ländern durchgegessen, vom Camping-Restaurant bis hin zum Gourmet-Tempel, unser Verdauungstrakt ist robust und unempfindlich und wir sind alles andere als hochgezüchtete "Sterilos". Was uns aber in diesem 4-5* Hotel als Essen vorgesetzt wurde, war doch ausgesprochen speziell. Das Frühstücksbuffet war etwas eintönig, aber ansprechbar. Die "frischen" Fruchtsäfte wurden so lange (ungekühlt) hingestellt, bis sie aufgebraucht waren, d.h. manchmal 2-3 Tage, spätestens am dritten Tag begannen sie dann schon mal etwas zu gären. Das Vorspeisenbuffet war reichhaltig, die Speisen wurden in grossen Platten hingestellt (das Personal musste dann nicht oder nur wenig nachfüllen). So stand dann das Carpaccio mit rohem Fisch schon mal 3-4 Stunden ungekühlt da, was bei Temperaturen von doch 25-28°C eher problematisch ist. Die Hauptspeisen liessen sich nur schwer selbst zusammenstellen, da diese in fertig zubereiteter Eintopf-Form angeboten wurden. An der Kochtheke wurde meist ein Fisch und ein Fleisch angeboten: der Fisch wurde so lange gebraten, bis er schön hart war, eine Art Frikadelle war dafür aussen lieblich schwarz und hart-knusprig, innen aber noch roh. Wurde ein Eintopf nicht schön brav fertig gegessen, stand er spätestens am übernächsten Tag wieder da, manchmal in gleicher Form, manchmal etwas "überarbeitet". Oder aber, zwei Töpfe wurden zusammengeschüttet und kurzerhand als "mauretanische Spezialität" präsentiert. Es sprengt den Rahmen dieser Rubrik, weitere der zahlreichen Einzelheiten aufzuführen. Tatsache bleibt aber, dass mehrere Gäste an z.T. schwerwiegenden Magen-/Darmproblemen litten. Ich habe den Hoteldirektor persönlich darauf aufmerksam gemacht, meine Reklamation wurde sehr gestenreich und höflich entgegen genommen, geschehen ist leider nicht viel. Bei einer zweiten Beschwerde wurde ich aufgefordert, das Ganze schriftlich(?) zu formulieren. Am Ende unseres Aufenthaltes habe ich dann an der Reception ein Beschwerde-Formular verlangt. Dieses wurde mir mir anstandslos ausgehändigt mit der säuerlichen Bemerkung, ich wäre nicht der erste Gast, der sich beschwere. Einen solchen Umgang mit Speisen (und Gästen) finde ich höchst problematisch um nicht zu sagen gefährlich. Auf Grund vorangegangener Bewertungen, die ja in Sachen Gastronomie nicht unbedingt sehr negativ waren, kann ich mir nur zwei Dinge vorstellen: A) der Küchenchef wurde kürzlich ausgewechselt oder B) das Hotel Management versucht krampfhaft, den Gastrobereich radikal zu "optimieren". Was die Preise anbelangt, so sind diese für Mauritius (und selbst für uns Schweizer) im oberen Bereich anzuordnen. Die Wein- karte ist eher bescheiden mit je 3-4 Weinen Rosé/weiss/rot, einfache bis mittlere Qualität, aus KAP-Region (Südafrika) oder Australien, alle mit Schraubdeckel, Preise um CHF 45.00, offener Hauswein (nicht auf der Karte, nur auf Verlangen) unbekannter Herkunft, 5 dl Karaffe CHF 22.00, für eine kleine Flasche lokales Bier (33cl) blätterte man CHF 7.00 hin, ebenso für Coke o.ä. Resultat: nur Neuankömmlinge bestellten am ersten Abend Wein, danach stand auf 85-90% der Tische nur noch Mineralwasser. Auch hier noch eine Besonderheit: Wasser der gleichen lokalen Marke Naturelle MR 90, mit Kohlensäure aber MR 150. Das Management erkannte zwar das Problem, die Reaktion darauf: Kellner wurden zum aggressiven "Hard-Selling" angehalten, was zwar nichts brachte, ausser noch mehr genervte Gäste. Verpflegung ausserhalb des Hotels ist wegen der Distanz zum nächsten Ort mit zusätzlichen Taxikosten verbunden (Bus fährt nur bis 20°°h). Essen in den hoteleigenen à-la-Carte Restaurants ist teuer (ebenfalls CH-Niveau), die angebotene Preisreduktion für HP/VP Gäste von MR 400-500 ist relativ, da die günstigste Vor-bzw Nachspeise dort nicht unter MR 500 zu haben ist. Ich finde es schlicht und einfach eine Schande, wie man in diesem 4-5* Hotel als Gast "abgespeist" wurde.
Personal ist zahlreich vorhanden, immer sehr freundlich, zuvorkommend und mit einem Lächeln im Gesicht. Gesprochen wird ausschliesslich Französisch und Englisch - ohne Kenntnisse einer dieser Sprachen ist eine Verständigung schier aussichtslos. Die Zimmer werden täglich sauber gereinigt, den Wechselrhytmus der Hand-/Badetücher kann man selbst bestimmen. Zusatzleistung wie wird keine angeboten, mit Ausnahme natürlich des SPA-Bereichs mit (kostenpflichtigen) Massagen, Sauna, Dampfbad, Beautysalon. Beschwerden werden zwar freundlich und "ergeben" entgegengenommen, die Reaktion darauf lässt aber sehr zu wünschen übrig.
Das Hotel liegt direkt am feinen, weissen Sandstrand mit schönem Blick auf die Bucht. Wegen der etwas abgelegenen Lage gibt es keinen Durchgangsverkehr und kaum Strandhändler. Mit ca. 5 Km von Flic-en-Flac entfernt liegt es in Gehdistanz, eine ÖV-Station erreicht man in 10 Min, Taxis vor dem Hotel. In Flic-en-Flac ist das riesige Einkaufszentrum "Cascavelle" mit vielseitigen Einkaufsmöglichkeiten entstanden; wir haben dieses nicht besucht, sondern die einheimischen Läden im Städtchen bevorzugt. In Flic-en-Flac gibt es einige einheimische Restaurants, Nightlife praktisch keines..
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool mit Jaccuzzi ist gross und bietet einen schönen Blick hinaus aufs Meer. Es hat genügend Liegestühle sowohl am Pool wie auch am Strand. Dass die Liegen zum Teil schon frühmorgens von Gästen "besetzt", den ganzen Tag über aber kaum benutzt wurden, ist nicht dem Hotel sondern dem (Un-)Anstand der "Benutzer" anzulasten. Der Strand ist genügend gross, mit feinem, weissen Sand. Durch das vorgelagerte Korallenriff werden Korallenstücke angeschwemmt, hin und wieder tummeln sich auch Seeigel im Meer. Gute Badeschuhe sind deshalb ein absolutes Muss. Baden im Meer ist jederzeit möglich, die Gezeiten spielen keine grosse Rolle. Das meist kostenlose Sportangebot des Hotels ist umfangreich und wird vom sehr freundlichen Boat-House-Personal tatellos ausgeführt. Animation findet ansonsten kaum statt, ausser täglich 1 Stunde FitGym im Pool, keine Kinderbetreuung. Abends wird man während des Essens von einem dezent spielenden Gitarren-Duo unterhalten, ab 19:30h bis 22°°h mit einer Live-Band unterschiedlicher Qualität. Ab 22°°h ist absolute Ruhe.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im März 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 2 |