Im Vergleich zu dem Calimera-Hotel auf Rhodos ließen Service und Freundlichkeit zu wünschen übrig. Der Urlaub begann damit, dass uns - wie allen zeitgleich Angereisten - statt des gebuchten Zimmers mit Meerblick eines ohne zugeteilt wurde. Endlich - nach einem langen Fußweg mit einem schlechten Plan und kaum Wegweisern - im richtigen Zimmer angelangt, funktionierte der TV-Empfang (nur ca. 5 deutsche Sender, obwohl nur deutsche Gäste) nur mit schlechtem Bild und lautem Rauschen. Der Hausmeister, der kein Deutsch und nur schlechtes Englisch sprach, kam missmutig daher und "reparierte" das Gerät - mit dem Ergebnis, dass nun das Gehäuse halb offen stand und es lautes Knistern gab, sodass man den Ton nicht hören konnte. Es folgten dementsprechend zwei weitere Reklamationen, die nichts an dem gefährlichen und unbefriedigenden Zustand des Gerätes änderten. Stattdessen wurden wir ausgelacht. Die Toilette am Pool wurde nur alle zwei Tage gereinigt, ihre Pissoirs liefen regelmäßig über, sodass das Urin auf dem Boden stand und einige Gäste ihren Kindern die Nutzung des WCs verboten, und Seife gab es erst, nachdem ich mich an der Rezeption beschwerte. Nebenan stand der "Mittagssnack in der Poolbar". Eine der Leitern im Pool löste sich bei der Benutzung, woraufhin sie von einem Animateuer (nicht vom Hausmeister) abgebaut wurde und für den Rest des Urlaubs nicht nutzbar war. Animationsangebote fielen aus, da die Animateurinnen kommentierten "für so ein paar Leute mach ich das nicht" bzw. "erst ab 5 Leuten" (4 waren anwesend). Anders als in Griechenland hatte das Personal kein einziges persönliches Wort über. Die Cocktails waren "schnell usammengepanscht", warm und wurden unfreundlich ohne Strohhalme serviert. Die Tische im Restaurant in diesem mit auffällig vielen Praktikantinnen arbeitenden Betrieb wurden eigentlich nur nach dem Essen abgeräumt, sodass sich das Geschirr nach mehreren Buffet-Gängen türmte, obwohl die Kellnerinnen und Kellner daneben standen. Schade, denn die Anlage ist schön angelegt und toll gelegen, die Zimmer sind modern, neu und sauber und das Restaurant mit seinen teils nicht durchgegarten und sich oft wiederholenden Speisen, die schnell ausgehen und teils erst nach über 30 Minuten nachgelegt werden, wirklich schön gestaltet. Sehr lobenswert auch der Meerblick, wenn man ihn denn "eingeklagt" hat und die schönen großen Kakteen überall in der - positiv zu verstehen - bizarr passend zur Insel angelegten Gartenlandschaft, in der die - außer in Restaurant und einer Bar - ausschließlich verwendeten Pappbecher vom Wind überall umhergeweht werden. Einziger architektonischer Makel: Es gibt keine Klimaanlage in den Zimmern, die auch nur über die Terrassenschiebetür, die nach mehreren Versuchen auch endlich einrastet, zu betreten sind. An den Zimmern führt ohne Zaun die öffentliche Strandpromenade vorbei, sodass die Alternative nachts lautet "schwitzen" oder "sich möglicherweise im Zimmer von Dieben oder Katzen überraschen lassen". Der "Strand" ist besser als angegeben: Die schön im Lanzarote-Stil "gemauerten" "Balkone" sind mit Sand ausgestattet und man kommt auch ins Meer. Angesichts der starken Strömungen und des nicht vorhandenen Bademeisters sollte man sicher allerdings zweimal überlegen, ob man in dem glasklaren Wasser schwimmen geht. Man könnte aus dem an und für sich schönen Hotel wesentlich mehr machen. Schade ist, dass es - von mehreren Gästen, die auch schon in anderen Hotels des Betreibers waren bestätigt - von der Kategorie gleich mit anderen Calimeras ist, aber dahinter zurücksteht. Insgesamt kann man sagen: Viel Geld investiert in ein schönes Hotel, das steril und lieblos geführt wird. Interesse an den Rückmeldungen der Gäste gab es nicht: Auf den angekündigten Feedback-Bogen, der - wie in den anderen Calimera-Hotels mit einem Gewinnspiel gekopelt ist - warteten wir vergeblich. Wenn man das Personal austauscht, wäre es ein gutes Hotel.

Zimmer