Schlössl Hotel Kindl

Durch die vielen guten Bewertungen waren unsere Erwartungen dementsprechend groß, leider wurden diese nicht erfüllt! Wir können nicht verstehen, wie diese guten Bewertungen zustande kommen? Vorweg, die Küche bzw. das Abendessen war sehr gut, die Speisen wurden frisch zubereitet und auch geschmackvoll serviert. Jedoch ließ das Service beim Abendessen sehr zu wünschen übrig. Das Personal war eher damit beschäftigt die Tische für das Frühstück zu decken als uns Wein nachzuschenken oder zu fragen ob wir noch etwas bestellen möchten. Die Kellner waren zwar freundlich aber in punkto Aufmerksamkeit erfüllte nur ein Kellner unsere Erwartungen, solange er im Speisesaal war, waren unsere Gläser gefüllt. Ebenso verwunderte uns, dass ein 6-Gang-Menü angepriesen wurde, wobei es nur ein 5-Gang-Menü war, denn als sechsten Gang wurde der Salat vom Buffet dazugerechnet! Leider mussten wir auch im Zimmer Mängel feststellen, die für ein 4-Sterne-Haus eher überraschend waren. In unserem Bad waren an den Armaturen beim Waschbecken und in der Dusche die Kennzeichnung von warm und kalt entfernt worden und es waren somit Löcher in den Wasserhähnen. Was die Einrichtung betrifft so konnte sie uns leider nicht überzeugen. Die eher billig wirkenden auf „alt-getrimmten“ Möbelstücke wurden mit günstigen Neumöbeln kombiniert. Aber dies ist natürlich Geschmacksache. Was leider sofort ins Auge stach war die große Anzahl an Plastikgestecken und Seidenblumen. Sogar im Zimmer war ein Plastikgesteck am Tisch und auch auf der Fensterbank lag eine Plastikranke. Mit einem kleinen Sträusschen frischer Blumen könnte man hier eher ein Lächeln ins Gesicht des Gastes zaubern. Sonst war das Zimmer aber sehr sauber. Durch die Hellhörigkeit der Zimmer wurden wir leider bereits um 7 Uhr morgens geweckt, was unseren Wohlfühlfaktor eher ins negative verwandelte. Der Wellnessbereich hat im Großen und Ganzen unsere Erwartungen erfüllt jedoch wäre eine Duschmöglichkeit im Aussenbereich beim Saunastadl angenehm gewesen. Nach jedem Saunagang musste man zurück ins Haus, sich dort abduschen um dann wieder zurück ins Freie zu gehen um dann erst in den Thermalpool gehen zu können. Dieser war aber wohligwarm temperiert und groß genug um einige Runden schwimmen zu können. Es gab zwar eine Dusche nahe des Pools, aber diese war umständlich, über mehrere Stufen hinab, zu erreichen. Die Liegen waren eher unbequem, speziell die im Durchgang vom Nacktbereich in den Aussenbereich. Hier mussten wir leider feststellen, dass das Hotel nicht sehr behindertenfreundlich gestaltet ist. Um in die Aussenanlage zu gelangen musste man durch den Nacktbereich gehen, durch eine schmale Balkontür mit einer Stufe oder durch die Bar zum Eingangsbereich die wiederum eine Stufe aufwies um dann erst durch den Garten zu den Aussenpools zu gelangen. Also äußerst umständlich. Es gab aber auch einige gemütliche Liegen im Raum neben der Bar, nur dort war es natürlich dementsprechend laut. Dass die Rezeption ab 18:30 nicht mehr besetzt war, überraschte uns bei einem 4-Sterne-Haus sehr. Leider waren nicht alle Angestellten über die Gepflogenheiten der Rückgabe der Badetaschen informiert. Als ein Gast ein frisches Handtuch haben wollte, klärte uns (wir saßen gerade auch an der Bar) ein Kellner, in recht reschem Ton, darüber auf, dass man nur im Gegenzug der Abgabe eines Handtuches ein frisches Handtuch bekommt. Und dass die Badetasche mit den Bademänteln und den 4 Badetüchern bei der Abreise an der Rezeption abzugeben wären. Denn man müsste prüfen, ob die Tasche vollständig ist und ob man quasi nichts mitgehen ließe. Er teilte uns dies mit folgenden Worten mit: „Das ist ja nicht zu viel verlangt, wenn man die Tasche bei der Abreise an der Rezeption abgibt!“ Das Argument, dass man ja noch andere Gepäckstücke tragen müsste, ließ der einzige österreichische Angestellte, den wir begegneten (die Quote der EU-Auslandsmitarbeiter lag unserer Beobachtung nach bei 90 %) nicht zu. Als wir dann am Abreisetag die Badetasche mit zur Rezeption brachten, sah uns die Dame mit großer Verwunderung an und teilte uns mit, dass dies seit über einem Jahr nicht mehr gültig sei und wir die Tasche am Zimmer hätten lassen können. Sie entschuldigte sich zwar höflichst für dieses Missverständnis, nur war unser Ärger über den unfreundlichen Kollegen nicht einfach vergessen. Wir hatten uns auf schöne, erholsame und (wie heisst es so schön auf der Homepage) „Eine Oase der Ruhe und Entspannung“ gefreut, doch leider hat dies unserer Vorstellung nicht entsprochen. Wir hätten das Hotel Kindl sehr gerne weiter empfohlen, könnten dies aber leider nicht mit guten Gewissen tun.

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