- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Obwohl uns vor Reiseantritt die beiden letzten Bewertungen aus 2023 genauso beunruhigt haben wie die niedrige Empfehlungsrate von nur 58%, hofften wir auf eine verbesserte Situation, zumal die Verantwortlichen seit September genug Zeit hatten, kritisierte Unzulänglichkeiten zu korrigieren. Doch es kam anders… Nach einer sehr anstrengenden Anfahrt über mehr als fünf Stunden vom Tsavo Ost, davon etwa die Hälfte auf einer „Massagestraße“ in miserablem Zustand, landeten wir gegen Mittag in diesem Camp zur zweiten Station unserer Safari und ließen uns zunächst vom ersten positiven Eindruck täuschen. Leider änderte sich dieser schon in dem Moment, als wir von den beiden Kofferträgern zu unserem „Haus“ 53 geführt wurden, denn wir mussten, übermüdet von der strapaziösen Anreise, diesen in einem indiskutablen Tempo hinterherhetzen, bis wir endlich dort ankamen. Beim Betreten wurden unsere Gesichter immer länger, als wir feststellten, dass kein Moskitonetz vor Stechmücken schützte und das Zimmer nicht geputzt war. Kaum vom Schreck erholt, wollte ein Angestellter reinigen, was wir aber verweigerten, damit wir erst einmal ankommen konnten. Da er angeblich keinen Schlüssel hatte, übergaben wir den unseren, damit er seine Aufgaben erledigen konnte, als wir zum Mittagessen gingen. Uns überraschte nach der ersten Erfahrung nicht, dass unsere Beschwerde an der Rezeption ob der beiden Unzulänglichkeiten im Sand verlief. Positiv erwähnen können wir zumindest, dass WLAN eine Kontaktaufnahme zu den Lieben zuhause per WhatsApp ermöglichte, wenngleich nur im Restaurant und im Rezeptionsbereich, nicht aber im Zimmer.
Abgesehen von den eingangs erwähnten Unzulänglichkeiten fühlten wir uns in unserem „Blockhaus“ durchaus wohl, wenngleich wir das gewohnte Moskitonetz vermissten. Im großen Doppelbett konnten wir trotz des angesprochenen Mankos nach den Strapazen durch die oben angeführten „Fahrerlebnisse“ gut schlafen, unsere wenigen Klamotten im offenen Regalschrank ordnungsgemäß verstauen. Damit wir bei den konstant hohen Temperaturen um die 30 Grad nicht schmelzen, kühlte ein Standventilator den Raum auf erträgliche Temperaturen herab. Auch den Staub des Tages konnten wir unter der Dusche problemlos abspülen. Bereits am Morgen faszinierte uns der herrliche Blick zum schneebedeckten Gipfel des Kilimandscharo von unserer Terrasse, bevor Wolken diesen wieder "versteckten".
Das Angebot an Speisen und Getränken entsprach hinsichtlich theoretischen Angebots und Geschmack durchaus unseren Vorstellungen. Allerdings standen wir wiederholt vor leeren Behältern, ohne dass einer der zahlreichen Angestellten dies bemerkte, geschweige denn diese auffüllte. Erst auf Nachfrage geschah dies zögerlich, auch frische Teller oder Besteck wurden nur nach Aufforderung bereitgestellt. Sowohl beim Frühstück, als auch beim Abendessen wählten wir am Büffet das für uns passende Gericht aus, Kaffee, Tee und / oder Saft holten wir am Morgen aus den bereitgestellten Kannen, bzw. Karaffen. Am Abend bedienten manchmal Kellner und räumten die Tische auch ab. Wenn man dabei für eine Flasche Sprudelwasser 350 KES und für ein Bier 400 KES bezahlt, kann man sich sicher nicht beschweren.
Hier liegt in unseren Augen der eigentliche Knackpunkt dieser Unterkunft, denn unsere Erlebnisse deuten auf ein koordiniertes Chaos hin. Zweimal wurden wir beim Frühstück und Abendessen von unterschiedlichen Kellnern an verschiedene Tische verwiesen mit dem Hinweis, an diesen für die Dauer des Aufenthalts unsere Mahlzeiten einzunehmen, wurden im Nachhinein allerdings dreimal gebeten, doch einen anderen Platz zu wählen. Beim zweiten Abendessen wunderten wir uns, als sich englische Urlauber lautstark beschwerte, sie hätten während der gesamten Essensdauer ihr bestelltes Getränk nicht erhalten. Als dies auch uns passierte, waren wir nur noch entsetzt über dieses Chaos trotz zahlreich vorhandener Kellner, die jedoch völlig orientierungslos umherstolperten. Unsere Getränke bestellten wir abschließend frustriert in der angrenzenden Bar, doch auch dort konnte man uns nicht das bestellte Tusker Bier, sondern nur ein 0815 Gebräu ausschenken, da der Kühlschrank weitgehend geräubert war, wie wir selbst sehen konnten. Am Abreisetag alarmierte mein „unfreundlicher“ Eintrag ins Gästebuch offensichtlich die komplette Führungsriege, denn wie auf Kommando standen urplötzlich der Manager, sein Stellvertreter und der Küchenchef auf der Matte, entschuldigten sich nach meinen Schilderungen für die erlebten Misslichkeiten und versprachen sofortige Rücksprache mit ihrem Team und daraus resultierend Abstellung der peinlichen Fehler.
Dass das Camp etwa 15 Minuten vor dem Eingang des Amboseli Nationalparks liegt, wussten wir bereits vor der Buchung, hatten allerdings nicht mit einem derart unzumutbaren Zufahrtsweg vom und zum Eingang des Parks gerechnet. So mussten wir vor und nach jeder Pirschfahrt unsere Knochen neu sortieren und waren glücklich, alles wieder am rechten Platz vorzufinden. Dies relativierte natürlich die eigentliche Vorfreude auf dessen Besuch, auch danach konnten wir die großartigen Erlebnisse erst mit einem gewissen Abstand richtig einordnen. Daher konnte n wir auch die Beobachtung zahlreicher Tiere, insbesondere Elefanten, Zebras, zwei Geparden, usw. nur bedingt genießen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Da wir so viele neue Eindrücke über die faszinierende Landschaft und die grandiose Tierwelt verarbeiten durften, vermissten wir einen Fernseher nicht. Den Pool nutzten wir lediglich als Fotomotiv für unsere Aufnahmen vor dem Kili.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Februar 2024 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Werner |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 92 |