Serondela Lodge

Wir haben anlässlich unserer Silberhochzeit drei Nächte in der Serondela Lodge übernachtet. Da die Lodge nicht ganz günstig ist und die Kritiken so herausragend waren, hatten wir sicherlich eine relativ hohe Erwartungshaltung. Diese ist leider nicht ganz erfüllt worden. Zunächst zum Positiven: Die Lodge besticht durch ihre Lage weit weg vom Massentourismus in direkter Umgebung von Kasane. Die Anreise per Boot ist gleichzeitig eine zweistündige Safari, auf der man sich immer mehr von den vielen Booten auf dem Chobe entfernt. Einfach herrlich. Die Chalets sind wie eine Kette aufgereiht und haben alle eine schöne kleine Terrasse mit Blick auf den Chobe. Man kann fast den ganzen Tag von der Lodge aus Tiere beobachten. Die Chalets sind sehr schön eingerichtet und es wird stark darauf geachtet, alles möglichst umweltschonend zu betreiben. Das gefiel uns wirklich gut. Da die Lodge nicht eingezäunt ist, wird man abends nach dem Essen von einem Angestellten zum Chalet gebracht. Die Mitarbeiter waren alle sehr freundlich, aber leider auch sehr unprofessionell (siehe unten). Die Begeisterung, die wir anfangs hatten, hat sich leider etwas gelegt, so dass wir die Lodge nur bedingt weiterempfehlen können. Da die Lage der Lodge und die wirklich wunderschönen Bootstouren uns wirklich umgehauen haben, fällt die Gesamtbewertung durchaus gut aus, auch wenn uns der Rest nicht wirklich gefallen hat: Wir hatten vorher Kontakt per Email aufgenommen um darum zu bitten, anlässlich unserer Silberhochzeit einen eigenen Tisch zu bekommen (das Abendessen wird in dieser Lodge am Gemeinschaftstisch von allen Gästen zusammen eingenommen). Dieser Wunsch wurde uns grundsätzlich erfüllt. Der Tisch wurde allerdings trotz wirklich viel Platz auf der riesigen Terrasse direkt neben dem Tisch platziert, an dem die große Gruppe der anderen Gäste saßen. Zwangsweise verursacht eine solch große Gruppe einen nicht unerheblichen Lärm, so dass wir wirklich Mühe hatten, uns zu verständigen. An einen romantischen Abend brauchte man gar nicht mehr zu denken. Wir haben das Problem dann gelöst, indem wir schnell gegessen und uns dann mit einer Flasche Wein auf die Terrasse unseres Chalets gesetzt haben. Insgesamt ist die Lodge wirklich unprofessionell geführt. So gibt es z. B. keine Karte, auf der die Getränke der Bar zu finden sind. Auf Nachfrage wurde einem eine Auswahl an Getränken genannt. Überhaupt wurden wir im Bereich der Bar nie gefragt, ob wir etwas trinken möchten. Wir mussten immer selbst jemanden ausfindig machen, der uns dann etwas zum Trinken gebracht hat. Als einer Lodge in diesem Preissegment auch unangemessen finden wir, dass die bestellte Flasche Wein zum Essen schlicht auf den Tisch gestellt wird. Von einer fehlenden Kühlmöglichkeit mal ganz zu schweigen. Wir haben uns dann selbst bedient und darum gebeten, den Rest des Weins kalt zu stellen. Dies wurde dann zwar gemacht, aber offensichtlich ist man auf eine solche Situation gar nicht eingestellt. Auch das Essen war für unsere Begriffe „in Ordnung“, aber auf keinen Fall mehr. Es gibt ein Menü mit drei Gängen. Soweit in Ordnung, aber die ganze Atmosphäre während des Abendessens hat uns (auch durch die Lautstärke) mehr an Jugendherberge als an Lodge in Afrika erinnert. Auch die Frage, wann welche Aktivitäten stattfinden, musste in harter Kleinstarbeit vom Gast herausgefunden werden. Die Informationen auf der Website sind schlicht falsch. Alles zu diesem Thema war sehr unorganisiert. Es wurden Getränke für die Bootstour zum Sonnenuntergang abgefragt (aber auch nicht bei allen Gästen), dann waren sie aber nicht auf dem Boot. Teilweise haben Gäste im Barbereich gesessen und auf den Start ihrer Tour gewartet (es wurde nicht gesagt, wo die Touren starten). Nach dem offiziellen Beginn der Tour wurden die Gäste gefragt, ob sie auf etwas warten und dann wurde ihnen gesagt, dass der Guide schon am Boot sei und sie dorthin gehen sollen. Für Menschen, die der Geselligkeit und des Tiererlebnisses wegen in die Gegend kommen, ist die Lodge sicherlich prima. Wer jedoch neben dem Tiererlebnis die Ruhe der Wildnis oder gar eine romantische Zeit erleben möchte, sollte sich nach Alternativen umsehen.

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