- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Frühling auf Mauritius - ein Traum! Wir, beide Anfang 40, hatten in den letzten beiden September-Wochen einen wunderbaren Urlaub im Shandrani. Das Klima war sehr angenehm, tagsüber knapp unter 30 Grad, abends angenehm (vor Buchung Klimatabellen studieren!). Allgemeines über die Anlage wurde in diesem Forum bereits hinlänglich berichtet; auch wir haben vor der Buchung mehrere Foren eingehend studiert - und sehr vieles bestätigt gefunden. Grundsätzlich: das Beachcomber Shandrani ist eine wunderbar gelegene Anlage, großzügig und liebevoll in die Natur eingefügt an einem der schönsten Zipfel der Insel. Wir empfehlen es weiter und würden auch wieder hinfahren; nach mitteleuropäischen Maßstäben würde es allerdings keine 5 Sterne bekommen. Warum, wird in den folgenden Punkten erläutert. - Handy-Netz einwandfrei (Orange oder Emtel), 3G-Empfang - kein WLAN über die ganze Anlage: Internet gibt's im Business-Center (Uralt-Rechner mit zum Teil kuriosen Tastaturen), WLAN nur in der Lobby; die Kosten sind eine FRECHHEIT: etwa 10 Euro für 30 min im Business Center, 24 Stunden WLAN ca. 20 Euro. Jemand hat hier in diesem Forum von kostenlosem WLAN erzählt, das hatten wir eben nicht. - Raucher sollten ausreichend Nachschub mitnehmen (Duty Free), denn die Preise an den Bars sind ebenfalls eine FRECHHEIT: etwa 10 Euro für Dunhill. Mehr Auswahl gibt's eh nicht. Im Ernstfall mit dem Fahrrad nach Plaine Magnien rüberradeln und für 1 Euro Pall Mall kaufen (da gibt's auch nicht mehr Auswahl). - evtl. Gelsen- und Mückenschutz mitnehmen - wir hatten zwar nicht viele, aber ein paar haben gut zugestochen... - ausreichend Lesestoff mitnehmen - in der Hotel-Boutique im Keller gibt es zwar viel in Französisch und Englisch, aber wenig in Deutsch; und wenn, dann nur sehr alte Zeitschriften; und die Preise sind wiederum eine FRECHHEIT! - Englisch bzw. Französisch-Kenntnisse auffrischen: niemand spricht deutsch, alle Speisenkarten und sonstigen Informationen sind nur in Englisch und Französisch - Zum Fluglärm: ist, wie hier schon öfter zu lesen, erträglich. Dauert nur ein paar Sekunden, sind nicht allzu viele Flieger, in unserer Zeit gab's keine Flüge in der Nacht. Ich fand's sogar interessant, die Maschinen zu beobachten. Bei Google sieht man, dass die Landebahn praktisch bis in die Lagune vorm Hotel ragt. - und wer mit Air France kommt, sollte etwa 30 Stunden vor Abreise im Internet seine Plätze reservieren. Sonst kann es - wie uns - passieren, dass man als Paar beim 11-Stunden-Flug nach Europa getrennt platziert wird. - noch Fragen? Gerne hier im Forum stellen oder an itsawab@gmx.at schicken! :-)
Wir hatten ein sog. Deluxe-Zimmer, das wirklich recht groß war, mit Dusche und Badewanne, abgetrenntem WC, einem begehbaren Kleiderschrank und einem großzügigen Balkon. Es wurde tadellos gepflegt, zweimal täglich aufgeräumt, abends gabs (wirklich) frische Handtücher. Ein betagter Samsung-Fernseher tut seinen Dienst, muß aber mit einem unwürdig schlechten TV-Signal zurechtkommen. Dafür hat er - für Fans - einen analogen Component-Eingang (PAL-Schirm, kein HDMI). Aber auch hier fehlt das letzte Stückchen zum 5-Sterne-Standard: kleine bauliche Mängel, Abnützungserscheinungen. Anfangs Probleme mit dem Zimmerschlüssel (mehrere Keycards funktionierten nicht, bis das gesamte Schloß ausgetauscht wurde)
Wir beide kochen und genießen total gern und waren aufs Essen besonders gespannt. Und sind wir auch sonst meist einer Meinung, diesmal bewerten wir unterschiedlich. Mir hat das Essen insgesamt sehr gut geschmeckt, ich mochte auch die teils ausgefallenen Kreationen der Spezialiäten-Restaurants. Hervorragende Gerichte wurden da serviert, feine Steaks, schmackhafte Saucen. Im Buffet-Hauptrestaurant hapert es manchmal mit der Qualität des Fleisches (leicht zäh) und mit der Temperatur der Speisen. (Interessant in diesem Zusammenhang der Bericht von Brigitte "Nicht mehr das, was es mal war" - offensichlich hat das Shandrani etwas nachgelassen.) Meine Partnerin ist kein Fan von Seafood und hatte darüberhinaus wenig Freude mit dem Koriander, einem der wichtigsten Gewürzkräuter der kreolischen Küche. Nachdem es im Buffet-Hauptrestaurant wenig Abwechslung, dafür aber viel Koriander gibt, nahm ihre Begeisterung fürs Essen täglich ab. Auch die drei Spezialitäten-Restaurants verwenden es gerne. Insgesamt ist das gastronomische Angebot sehr umfangreich und das All-Inclusive-Paket ("Serenity Plus") ermöglicht - wenn man das will - praktisch grenzenloses Futtern quer durch den ganzen Tag. Sogar an den entlegensten Winkel der Strände werden kühle Getränke und Sandwiches gebracht. In bezug auf die Getränke wird mit Champagner und internationalen Spirituosen geworben. Es ist zwar wirklich Champagner, aber natürlich nicht gerade ein Taittinger, und wer lieber Cocktails statt harter Getränke konsumiert, wird enttäuscht sein. Wie wohl üblich, sind die angebotenen Cocktails allesamt Eigenkreationen und werden aus regionalen Spirituosen gemixt. Ein, zwei von den mittelmäßigen, viel zu süßen Packerlsäften plus irgendein Rum. Keine Rede von Caipirinha oder Piña Colada. Auch nicht gegen Aufpreis. Und so kam es, dass wir in der zweiten Woche gar keine Cocktails mehr bestellten, sondern uns auf den gut sortierten Rotwein-Keller konzentrierten.
Tja, der Service... über den wurde hier ja auch schon viel geschrieben. Wer einen zackigen, unauffälligen 5-Sterne-Service erwartet, wird enttäuscht sein. Zwar sind ganze Dutzendschaften an Köchen und Kellnern vor Ort - man erkennt aber schnell, dass die Führung fehlt. Es gibt keine erkennbare Koordination der Abläufe. Jeder macht, was ihm grad unterkommt. Was unbequem erscheint, wird dem nächsten vorbeikommenden Kollegen überlassen. Wenn der nun auch keine Lust hat, etwa den Tisch abzuräumen, bleibt das dreckige Geschirr eben stehen. Auch gern mal länger. Selbst neue Gäste, die gerne an diesem Tisch sitzen würden, werden dann lieber zu anderen Tischen komplimentiert, als dass schnell mal sauber gemacht werden würde. Im anderen Extremfall wurde auch gelegentlich versucht, einem den Teller wegzuziehen, noch ehe man das Besteck beiseite legen konnte. Getränkebestellungen dauern manchmal lange und geraten auch schon mal in Vergessenheit. Deutlich besser als im Hauptrestaurant (Buffet) funktioniert der Service in den drei Spezialitäten-Restaurants (a-la-carte). Natürlich könnte man jetzt auch argumentieren, man wäre ja im Urlaub und nicht in einem engen Business-Terminplan. Natürlich könnte man berücksichtigen, dass der Service von - durchwegs freundlichen - Einheimischen gestaltet wird, die allesamt noch nie diese Insel verlassen haben und nichts anderes kennen. Hier sind allerdings das Hotelmanagement und die übergeordneten Strukturen gefordert, eine Balance zu finden zwischen Preis und Leistung. Schließlich wird bei der Kalkulation in europäischen Maßstäben gedacht, also sollten auch Ausbildung und Performance der Hotel-Mitarbeiter in dieses Schema passen. Wir kamen früh morgens im Hotel an. Einen Begrüßungscocktail oder das berühmte Erfrischungstuch gab es nicht. Unser Zimmer war gegen 11 fertig. Schön am Serenity-Konzept ist, dass man unabhängig von Checkin- oder Checkout-Zeiten sämtliche All-Inclusive-Angebote nutzen kann - sobald und solange man im Haus ist. Was uns auffiel: das Haus hat keine erkennbaren Chefs, niemanden, der es repräsentiert, der Geist und Seele der Anlage sein könnte, der dem Gast das Gefühl geben könnte, hey, schön, dass Du da bist, und komm doch bald wieder! Wir checkten ein und wir checkten aus und das war's dann.
Das Shandrani ist ein Urlaubsziel für Menschen, die Natur, Ruhe und Erholung suchen. Drumherum gibt es kein Halligalli - wer so etwas sucht, ist in Grand Baie und Flic en Flac besser aufgehoben. Da Mauritius aber nicht sehr groß ist, kann man bequem Tagesausflüge zu allen möglichen Ausflugszielen unternehmen - per Fahrrad, Mietauto oder Taxi, oder auch auf dem Wasserwege. Wir haben in 14 Tagen den Unterwasserspaziergang gemacht (lustig), waren in Port Louis (entbehrlich), haben den Botanischen Garten besucht (mäßig), ebenso den Montags-Markt in Mahébourg (buntes Treiben, sehenswerter Gemüsemarkt), und waren mal mit dem Motorboot bei der Ile aux Cerfs zum Schnorcheln (malerisch). Darüberhinaus könnte man Tee- und Zuckerfabriken besuchen (bzw. deren Verkaufsschau), aber das haben wir uns gespart. Sehenswürdigkeiten für international verwöhnte Gäste gibt es auf Mauritius eigentlich nicht. Das wirklich Interessante sind die Strände und die Entspannung, die man dort vor dem in allen Türkistönen schimmernden Meer finden kann. Auch Taucher und Schnorchler kommen auf ihre Kosten, ebenso Surfer und Segler. Alle genannten Ziele kommen bei sämtlichen Anbietern vor. Wir hatten bei Meiers Weltreisen gebucht, diese arbeiten vor Ort mit der Agentur Mautourco zusammen. Busausflüge mögen wir nicht so gern, daher haben wir uns für folgendes Angebot entschieden: Autorundfahrt mit deutschsprachigem Fahrer, 9 Stunden, freie Zielwahl, für 6000 Mauritianische Rupien (etwa € 150,-- für uns beide zusammen). Der Fahrer Jim war ein total netter einheimischer Gentleman, hatte 20 Jahre als Reiseführer auf Mauritius gearbeitet, kannte dementsprechend jeden Stein beim Namen und hat uns einen wunderbaren Tag gestaltet. Mit ihm waren wir beim "Underseawalk" im Norden der Insel, beim Botanischen Garten und an der Hafenmeile von Port Louis.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die gesamte Anlage wird gut gepflegt, kein Blatt im Pool, kein Schmutz am Boden. (Aber auch hier die südliche "Passt'e schon'e"-Mentalität: ausgebleichte Cola-Dosen an entlegeneren Strandabschnitten). An Stränden und Pools gibt es genügend Liegen in großen Abständen, viele bezaubernde Fleckchen laden zum Verweilen ein. Durch die Großzügigkeit der Anlage ist es auch jederzeit möglich, stille Orte in der Natur zu finden, wo man völlig allein ist. Im All-Inclusive sind Wasserschifahren, Segeln (bei vorhandener Lizenz), Surfen, Tretboot, Kajak, der Fahrradverleih, Tennis und Golf enthalten. Etwas schikanös vielleicht, dass man beim Tennis Schläger ausleihen kann, die Bälle aber kaufen muß. Die Mountainbikes sind jämmerlich heruntergekommene Rostesel, aber für eine Erkundungsrunde geht's. Besonders schön gestaltet ist der Spa- und Wellness-Bereich mit seinem reichhaltigen Angebot an Massagen und Behandlungen. Im Serenity-Paket ist eine 45-Minuten-Massage enthalten, der Gutschein gilt merkwürdigerweise aber nur für die ersten zwei Urlaubstage.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bernd |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |