- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel selbst bzw. die Anlage ist wunderschön und sehr gut gepflegt. Ständig sieht man Angestellte, die sich sowohl um die Zimmer als auch um die Außenlagen (Bepflanzung, Wege, Treppen etc.) kümmern. Obwohl das Hotel für mehrer Gäste ausgelegt ist (ich glaube ca. 300 oder mehr) handelt es sich nicht um den üblichen Hotelbunker sondern um eine großzügig angelegte Anlage mit mehrerer Wohnkomplexen, die den Zwei-Etagen-Bereich nicht überschreiten. Diese Wohnkomplexe befinden sich auf mehreren Ebenen, die sich zum Hotelstrand hinab in die Anlage befinden und ein schönes Ensemble bilden. Es gibte viele Treppen zu gehen, aber Bewegung hat noch nie geschadet! In der Lobby findet der Hotelgast alles was er benötigt: Bank, Souvenirs, Kiosk , Apotheke etc. Über die Gästestruktur möchte ich gar nicht viele Worte verlieren. Nur so viel: teilweise war ich geschockt, was man mit All-Inclusive für Menschen in andere Länder locken kann (unterste Schublade und keine Erziehung, einfach nur zum Fremdschämen!!!)! Zum Glück gab es auch Ausnahmen und ich habe den Glauben an die Menschheit wieder gefunden. Viele Russen (es gab drei Tage keinen Wodka mehr, ob das nun an den russischen Gästen lag, lasse ich mal dahin gestellt), viele Österreicher und viele Engländer und viele Deutsche. Die üblichen Tipps will ich hier mal dahin gestellt lassen (Handy ist teuer, bei ersten Anzeichen von Bauchschmerzen bzw. Durchfall gleich ägyptische Medikament kaufen etc.). Dies war mein erster All-Inclusive-Urlaub und wird auch mit Sicherheit der letzte gewesen sein!! Mir erschien das alles sehr lieblos, der Gast wurde nicht als Gast geschätzt, sondern als Geldbringer, Plastikbecher kann ich nicht mehr sehen und die Ägypter müssen definitiv an ihrer Einstellung gegenüber ihren Gästen arbeiten und diese Einstellung qualitativ aufwerten. Ja, ich weiß, dass war mein erster Besuch in Ägypten und ich habe noch lange nicht alles und jeden gesehen und es ist sehr anmaßend dieses Urteil abzugeben! Aber der erste Eindruck ist doch prägend und hallt lange nach!
Mein Zimmer präsentierte sich in einem sehr guten und gepflegten Zustand. Übrigens, obwohl ich 4 Sterne gebucht habe, war ich im 5 Sterne Bereich ungebracht. Bis auf Kleinigkeiten, die Sauberkeit betreffend (dies schreibe ich allerdings eher der ägyptischen Mentalität des Personals zu, die nicht alles so kleinlich und penibel genau sieht), war mein Zimmer in einem sehr guten Zustand und sehr gut bewohnbar. Der Blick vom Balkon auf das Sinai-Gebirge und auf das Rote Meer waren phantastisch!
Als große Enttäuschung habe ich die Gastronomie empfunden. Will ich in Ägypten italienisch oder spanisch Essen gehen???? Nein!!!!!! Ich will Land und Leute kennen lernen und dazu gehören auch kulinarische Highlights. Okay, die internationale Küche lass ich mir noch gefallen, zumal die wenigstens ab und zu leicht "ägyptisch" inspiriert war. Die Aussage des Restaurant-Chefs es gäbe keine ägyptische Esskultur hat mich komplett geschockt! Man hat den Eindruck, die Gastgeber geben sich kein bisschen Mühe und stellen sich nahezu blind auf die Ansprüche der meisten Gäste ein, die im Urlaub das essen wollen,was sie auch zu Hause bekommen. Generell habe ich den landstypischen Flair doch sehr vermisst!
Der Service ist sehr gewöhnungsbedürftig! Tischdecken sind nur im Ansatz sauber, Besteck ist Mangelware und blitzt nicht unbedingt vor Sauberkeit, ebenso so die Servietten. Von den Gläsern will ich jezt gar nicht reden. Ein Tipp: Augen zu und durch! Auch die Auswahl an Getränken ist sehr begrenzt und man wartet zudem sehr lange auf die Bestellung. Das Personal ist freundlich, aber trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass man sich eher in einem Fast-Food-Restaurant befindet und schnell, schnell durchgeschleust werden muss!!! Gemütliches Essen und Genießen, so wie es im Urlaub sein sollte, ist nicht drin!!! Ist man dann noch alleine unterwegs wie ich, läuft man Gefahr, dass man einfach zu irgendwelchen anderen Gästen an den Tisch gesetzt wird, auch wenn man das nicht möchte und ausdrücklich darauf hingewiesen hat!!!!! Meinen Zimmerboy habe ich irgendwann nicht mehr ertragen und dementsprechend gering ist das Trinkgeld ausgefallen. Immer wenn er mitbekommen hat, dass ich im Zimmer bin, hat er alle 3 Minuten geklopft, die Tatsache ignorierend, dass ich unter der Dusche bin oder einfach mal meine Ruhe haben möchte. Nein, er wollte mir zum xten-mal mitteilen, dass er mir Sharm el Sheikh bei Nacht zeigen möchte und auch sonst alle Wünsche erfüllen würde (hier darf man ihm nicht mal einen Vorwurf machen, denn viele alleinreisende Frauen legen es allein darauf an, ein paar "heiße Nächte" mit "heißen Ägyptern" zu haben). Aber ein bisschen Gespür für die Wünsche und Anliegen der Gäste und gegebenenfalls Zurückhaltung wäre angebracht!
Man merkt, dass Sharm el Sheikh gerade mal 30 Jahre alt ist. Gewachsene Kultur und Tradition ist nicht zu finden. Ein Ausflug zum Old Market und mein Bedarf war gedeckt! Ich wollte die sehr aufdringlichen Ägypter nicht mehr mit meiner Anwesenheit ärgern bzw. herausfordern. Hätte mich noch einer angesprochen oder sich mir mal wieder in den Weg gestellt, ich hätte für nichts mehr garantieren können ... Ein besonderes Erlebnis sind übrigens Taxifahrten bei Nacht! Um Strom zu sparen, werden die Scheinwerfer ausgeschaltet (O-Ton Taxifahrer!!!)... ein Erlebnis der besonderen Art, denn der Ägypter an sich fährt nicht gerade langsam Auto!!! Das ultimative Erlebnis aber, dass mich für alle sonstigen Enttäuschungen entschädigt hat, war der nächtliche Ausflug auf den Mosesberg und der Besuch im Katharinen-Kloster! Ja, der Aufstieg ist anstrengend, aber absolut machbar, wenn man fit ist und gerne in den Bergen unterwegs ist (ansonsten sollte man es lieber bleiben lassen). Der Sonnenaufgang ist das Schönste, was ich bisher erlebt habe!!! Das Drumherum lässt einen manchmal glauben, sich in einer skurilen anderen Welt zu befinden: plötzlich aus dem Nichts auftauchende Kamele mit den dazu gehörigen Beduinen; singende Kamele (aber nur weil sie einen Kasettenrekorder um den Hals hängen haben); Beduinen, die versuchen ihre Gruppen zusammen zu halten und dabei die phantasievollsten Gruppennamen durch die Dunkelheit rufen; Menschenmassen, die sich auf den Berg hochquälen; Coffe-Shops alle paar Kilometer mit Kaffee, Limonade, Schokoriegel); Japaner,die kurz vor dem Gipfel ihre mitgebrachte 5-Minuten-Terrine essen ... schlicht und ergreifend ein Erlebnis, das man nie vergessen wird!!! Der anschließende Besuch im Kloster ist sehr ergreifend, aber auch anstrengend. Man ist müde und quetscht sich mit vielen anderen durch die Anlage. Aber es lohnt sich, wenn man sich aufrafft, die Müdigkeit abstreift, die Sinne schärft, alles in sich aufsaugt und sich bewußt macht, dass man sich auf einem der historischsten Gründe schlechthin bewegt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
All-Inclusive heißt musikalische Beschallung und Unterhaltung den ganzen lieben langen Tag! Allerdings muss ich dem Hotel zu gute halten, dass es in dieser Anlage sehr dezent platziert ist. Es wird keiner gezwungen irgendwo mitzumachen und man hat immer die Möglichkeit, dem ganzen aus dem Weg zu gehen, auch die Animateure rücken einem absolut nicht auf die Pelle! Ich persönlich habe mich immer sehr über die täglich mehrmals stattfindende Wassergymnastik amüsiert. Diese war immer gut besucht, die Animateure hoch motiviert und mit viel Spass dabei und die Gäste hatten sichtlich eine große Freude an der Bewegung im Wasser und der überschalllauten Musik! Der Strand bzw. die Strandanlage und der Steg, der ins Meer führt, sind wirklich ein Traum. Man liegt auf einer verstellbaren Sonnenliege mit Blick auf das Meer, ist gleich im Wasser, die Strandbar befindet sich in unmittelbarer Nähe und man kann einfach abschalten ... Das Rote Meer ist ein Traum!!! Klares Wasser, viele bunte Fische...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Katharina |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |