- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir waren jetzt das sechste Mal in Tunesien aber haben noch niemals vorher einen solchen Alptraum erlebt! Ich habe mich durch die durchweg positiven Hotelbewertungen in diesem Jahr leider in die Irre führen lassen. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie diese positiven Bewertungen zustande gekommen sein können, aber ich meine mir ein Urteil bilden zu können, da ich ansonsten auch jeweils in 4*-Hotels gefahren bin, die jedoch in keinster Weise mit der Tunisia Lodge zu vergleichen sind. Das Hotel liegt auf einem kleinen Eckgrundstück ca. 5 Gehminuten vom Yachthafen Yasmine-Hammamet entfernt. Es ist alles sehr beengt, die Poolanlage ist jedoch sehr schön mit einem Wasserfall angelegt. Der Rezeptionsbereich ist auch ganz nett angelegt, der restliche Teil des Hotels liegt vorzugsweise im Dunkeln. In den Gängen im Erdgeschoß zum Fahrstuhl brannte niemals Licht, manchmal mußte man sich zum Fahrstuhl vortasten. Auch im hinteren Teil der Lobby brannte z. B. abends das Licht nur an einer Seite der Lobby, auch das Restaurant lag ziemlich häufig im Dunkeln, das war jedoch – was das Essen betraf – manchmal auch besser…. Im Hotel waren sehr viel junge Leute, um die sich seitens der Animation hauptsächlich gekümmert wurde. In der ersten Woche waren noch sehr viele Franzosen und Italiener da, das merkte man doch ziemlich stark beim Essen. Der Chefkoch gab uns die Auskunft, man würde hier hauptsächlich für diese Nationen kochen. Da der Strand des Tunisia Lodge Hotels nicht zu benutzen ist, empfehlen wir den Strand des Schwestern-Hotels Bahia Beach zu benutzen. Der Shuttle-Dienst fährt wohl auch dorthin. Alles in allem ist dieses Hotel ausschließlich für junge Leute gedacht, die weder lukullische Genüsse brauchen noch gar etwas Ruhe. Eigentlich ist rund um die Uhr "Remmidemmi"
Die Zimmer waren eigentlich okay. Wurden auch ganz gut sauber gemacht. Nur die Balkontische wurden niemals gewischt. Das Fernsehprogramm existiert nicht. Es ist schon müßig zu erwähnen, daß es zwar manchmal ARD und RTL II gab und auch manchmal VOX, in der Regel waren aber alle Programme nur stundenweise da, der Ton war fast immer defekt und das Bild war sowieso verschneit und verzerrt oder abgehackt. Wir haben drei mal das Zimmer gewechselt. Das erste Mal war das Bad total dreckig und das Zimmer war im Erdgeschoß zur Straße gelegen. Im zweiten Zimmer fanden wir keine Nachtruhe, da mehrmals in der Woche die Disco bis nachts 1.00/2.00 Uhr sämtliche Bässe und Lautstärken aufdrehten. Die Disco lag zwei Etagen unter unserem Zimmer und nachts vibrierten die Möbel, das Bett und die Wände. Auf unsere Bitte die Musik vielleicht nur ein bißchen leiser zu stellen gab es dann das Angebot wiederholt das Zimmer zu wechseln. Im nächsten Zimmer gab es dann – wie gesagt – die Baustelle und man konnte wieder wählen, ob man Nachts nicht schlafen konnte weil das Kühlhaus des anderen Nachbarhotels zu laut war oder – wenn man denn die Balkontür schloß, man nicht schlafen konnte, weil die Klimaanlage im Zimmer so laut war...
Das Essen in diesem Hotel war der Hammer!! So schlechtes Essen in einem 4*-Hotel haben wir (wir sind sehr reiseerfahren!) noch niemals erlebt. Das Frühstück war unter aller Kanone. Jeden Tag dasselbe, das auch noch sehr lieblos einfach auf die Tische geknallt wurde. Der Käse (drei Sorten) schmeckte nach gar nichts, die Wurst (zwei Sorten) sah auch nicht besonders lecker aus. Das „Konfitürenangebot“ konnte ich mir gar nicht ansehen. Es gab immer Croissants und Schokobrötchen, eine merkwürdige Rühreipampe, kleingeschnittene fade Würstchen, die in Wasser schwammen, und ein stummer Eierbrater, der in der Regel nicht verstanden hat, wie man seine Eier gebraten haben wollte (auch egal in welcher Sprache man sich mit ihm verständigte). Das Mittagessen und das Abendessen waren ebenfalls nicht der Rede wert. Wenn manche hier sagen „man hat immer etwas gefunden, was einem schmeckt“, dann ist das nicht das, was ich von einem „4*-Hotel“ erwarte. Für Vegetarier gab es eventuell Auswahl. Es gab immer ca. 5 – 6 verschiedene Gemüsebeilagen und jeden Tag Fisch. Außerdem gab es fast täglich Hühnchenknochen. Diese waren dann immer in einer anderen Sauce eingeweicht. Diese kleinen Hühnerstücken waren wirklich fast ausschließlich Knochen, an denen noch etwas Fleisch hing. Das Essen war ziemlich häufig schon kalt, Fleisch gab es etwa jeden dritten Tag. Es gab auch manchmal sog. Hackfleischklopse, diese sollte man jedoch auf gar keinen Fall probieren. Das schlimme war nicht, daß sie größtenteils innen manchmal noch etwas roh waren, das gefährlichste waren die Knochenreste, die mit durch den Fleischwolf gedreht wurden. Man biß ständig auf die Knöchelchen. Wir waren nach drei Tagen wirklich ziemlich miesem Essen so weit, daß wir in den nahegelegenen Supermarkt gegangen sind uns dort Putensteaks gekauft haben und anschließend in die Küche marschiert sind, damit der Koch uns mal ein anständiges Essen zubereitet (war dann auch sehr lecker und viele andere Gäste haben sehr neidisch auf unser Teller geschaut….) Der einzige Lichtblick waren die Nudeln, die jeweils mittags und abends frisch zubereitet wurden und sehr lecker schmeckten. Man mußte jedoch sehr genau aufpassen, einen nicht kaputten Teller zu erwischen und die Gläser waren meistens sehr dreckig!
An der Freundlichkeit des Personals mangelte es eigentlich niemals. Die Leute an der Rezeption waren immer sehr freundlich und stets bemüht, umgehend bei Beschwerde Abhilfe zu schaffen. Auch das Personal im Restaurant und in der Küche war sehr freundlich. Lediglich das Personal in der Hauptbar an der Lobby war sehr mißmutig, sehr unfreundlich und gab die Getränke manchmal heraus, ohne aufzublicken, obwohl wir zu den wenigen Gästen gehörten, die noch die Worte „bitte“ und „danke“ (egal in welcher Sprache) benutzten. Die Zimmer waren in der Regel einigermaßen ordentlich gereinigt, es gaben jeden Tag frische Handtücher, die jedoch immer sehr muffig rochen.
Das Hotel liegt an einer sehr verkehrsreichen Straße, die man überall auf dem Hotelgelände durch deren Lärm wahr nahm. Der Yachthafen war nicht weit entfernt, dieser ist mit einer kurzen Gehstrecke sehr schnell zu erreichen. Der Yachthafen sah ziemlich neu aus und hatte eine schöne Atmosphäre. Dort befinden sich jedoch fast ausschließlich Restaurants, die wir bei einem All-inklusive-Urlaub jedoch nicht benötigten. Auch die Medina ist in ca. 10 min. zu Fuß zu erreichen. Abends ist es dort sehr schön, alles sehr neu und sehr schön angelegt. Auch die Verkäufer sind dort nicht allzu aufdringlich. Ein Ausflug ins Karthago-Land ist für ca. 15 Dinar zu bekommen und lohnt sich eigentlich nur, wenn man ansonsten sehr große Langeweile hat. Für Kinder ist der Ausflug schon lohnenswerter. Die Reiseleitung gab uns den Hinweis, wir sollten kein Fantasialand erwarten, für tunesische Verhältnisse würde es jedoch sehr gut gemacht sein. Die Nachbarhotels liegen ziemlich dicht an der Tunisia Lodge, für sehr geräuschempfindliche Ohren mögen die Aggregate des Chich Khan-Hotels, die die gesamt Nacht laufen, vielleicht etwas laut sein. Das betrifft nur die Zimmer, die Richtung Pool liegen. Die Zimmer, die zur anderen Seite ihren Balkon haben, werden durch den Baustellenlärm auf der anderen Seite „verschönt“. Ich hätte übrigens niemals gedacht, daß tunesische Bauarbeiter scheinbar 12 Stunden arbeiten…. Der Strand ist etwas weiter entfernt als angegeben, es sei denn man fliegt oder läuft durch das zwischen Hotel und Strand gelegene 5*-Hotel. Ein Besuch am Strand lohnt sich jedoch in keiner Weise. Der Strandabschnitt der Tunisia Lodge ist der zweite Abschnitt nach dem Yachthafen und von diesem ca. 100 m entfernt. Das Wasser ist ziemlich dreckig und grünlich, die Algen werden einfach liegengelassen, andere Strandabschnitte werden gereinigt. Da waren dann keine Algen mehr vorhanden. Die Toiletten und „Duschen“ am Strand stehen vor Dreck und sind einfach nicht benutzbar. Auch das gesamte Sportangebot am Strand war nicht wie im Katalog angegeben. Man konnte jedoch das Angebot am Bahia Beach Hotelstrand benutzen, hat sich aber nicht wirklich gelohnt, da z. B. sämtliche Tretboote kaputt waren.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Die Animation war der letzte Heuler. Einige junge Tunesier „spielten“ Animateure und waren eigentlich nur damit beschäftigt, 18-jährige Bikinimädchen anzumachen. Die Wassergymnastik bestand nur aus ca. 30 min. Auf- und Abhüpfen im Pool und gipfelte darin, daß die Gäste am Poolrand Spiele machten, die wir aus anderen tunesischen Hotels als Kinderanimation kennen. Auch die Lieder, die gespielt wurden, kennen wir aus der Mini-Disco….. Die Unterhaltung der Animateure bestand darin stundenlang am Pool ohrenbetäubend laute Techno-Musik zu spielen und Mädchen ins Wasser zu schubsen. Nachmittags wurde dann noch eine Stunde Wasser-Polo gespielt, dazu dröhnte dann ebenfalls die Techno-Musik über die Anlage, damit die Jungs im hüfthohen Wasser richtig in Stimmung gebracht wurden. Die Tischtennisplatte war gebrochen, die Tischtennisschläger hatten keinen Belag mehr, aus lauter Verzweiflung spielten wir manchmal auf dem puren Holz! Tischtennisbälle waren auch nicht immer da, man mußte schon eine gute Gelegenheit abpassen, die Animateure nach weiteren Bällen zu fragen, sie hatten nicht immer Lust welche zu besorgen. Das haben sie dann auch ganz deutlich gesagt. Unser 11-jähriger Sohn wollte nach dem Abendessen noch einmal mit uns Tischtennis spielen und auf seine Frage nach dem Ball gab es lapidar die Auskunft: „Heute Abend wird nicht mehr gespielt.“ Nachdem mein Mann an der Rezeption dann mal kurz nachgehakt hatte, hatten wir in Nullkommanix einen neuen Ball, vom selben Animateur gebracht. Die Poollandschaft war wie gesagt sehr schön, Liegestühle und Auflagen waren auch leidlich in Ordnung man muß jedoch seine eigenen Handtücher mitbringen. Wenn man dann nicht mit ca. 12 großen Badehandtüchern für zwei Wochen verreisen will, muß etwas Ekel überwinden, seine nackten Beine auf die Auflagen zu legen, zumal der gesamte Poolbereich „aus Waldboden“ besteht. Der Rasen am Pool ist nämlich nicht mehr vorhanden, man läuft dann mit nassen Füßen über schwarze Erde und Wurzeln. Sieht dann alles nicht so schön aus, wenn die Leute mit ihren nassen Lehm- und Schlammfüßen auf den Liegestühlen liegen. Manche Tage hielten wir es jedoch wegen der lautstarken Musik nicht mehr am Pool aus. Wir bekamen dann den „Tipp“ der Animateure noch etwas weiter hinten zu liegen (wir lagen am anderen Ende des Pools und der Musikanlage!) oder an den Relax-Pool zu gehen. Am Relax-Pool hörte man dann wirklich nur noch ganz wenig Musik, diese wurde dann auch übertönt vom Straßenlärm! Der „Relax“-Pool lag eingebettet an einer Straßenkreuzung. Es fuhren ununterbrochen Lkws, Autos, Reisebusse und die Bimmelbahn vorbei. Es hupte und quietschte von den bremsenden Autos, daß es nur so eine Pracht war! Wenn man günstig lag, konnte man sogar die vorbeifahrenden Autos und Lkws sehen, denn die Mauer, die die Hotelanlage von der Straße trennte, war nur sehr niedrig und auch alle 5 m unterbrochen….
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2006 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christina |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |