- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Kommt man mit dem Auto und fährt durch den doch recht einfachen Provinzort Tulamben, mag man seinen Augen nicht trauen, wenn man nach einer kleinen, unscheinbaren Abzweigung plötzlich vor einer wunderschönen Oase von einem Hotel steht. Gelegen in einer liebevoll angelegten und gepflegten, gartenähnlichen Parkanlage verteilen sich die einzelnen Apartment-Häuschen im landestypischen Stil locker auf das Areal. Genauso gepflegt und sauber sind auch die Zimmer selbst, die über alle Annehmlichkeiten - leise(!) Klimaanlage inklusive - verfügen. Das Personal ist ausgesprochen freundlich und service-orientiert, der Inhaber auch außerhalb üblicher Zeiten stets zu erreichen und sehr hilfsbereit. Überhaupt möchte ich die familiäre, niemals aber aufdringliche Atmosphäre hervorheben. Während unseres Aufenthalts waren relativ wenige Gäste in der mittelgroßen Anlage, von der Altersstruktur her zumeist zwischen 30 und 55 Jahren; Kinder waren nicht anwesend. Ein besonderes Lob verdienen das sehr schöne Spa sowie die überdurchschnittliche Küche! Da wir Gegenteiliges vor Reiseantritt hier im Forum gelesen hatten, möchte ich anmerken, dass wir die Anlage tatsächlich als sehr ruhig wahrgenommen haben. Ab und zu dringt aus der Ferne mal ein Hahnenschrei ans Ohr. Keineswegs aber haben wir dies als störend oder gar laut empfunden. Ansonsten liegt die Anlage gut 200 m von der Ortstrasse Tulambens hügelabwärts; Straßenlärm oder Lärm von Siedlungen konnten wir nie wahrnehmen. Der einzige, auf Bali leider hinzunehmende Nachteil dieser wie aller anderen Anlagen an der Küste sind die gelegentlich auftretenden Abfallanschwemmungen am Strand, der aus dunklem, vulkanischem Gestein besteht. Die Ursache liegt einerseits in der mangelhaften Müllentsorgung auf der Insel, andererseits an der Schifffahrt vor und um Bali. Dieses Problem teilt Bali leider mit vielen anderen Küsten Asiens. Als Taucher konnten wir uns allerdings davon überzeugen, dass Unterwasser Abfälle so gut wie nie gesichtet werden bzw. die reichhaltige Flora und Fauna im Meer nicht sichtbar beeinträchtige. Wir fanden das Preis-Leistungsverhältnis als sehr gut. Dass man sich in Bali auf ein fechtheißes Klima einlässt, das durchaus schweißtreibend sein kann, sollte nicht überraschen. Ich habe mich wirklich gefragt, wie man es wohl im Sommer auf Bali aushält. Wir waren Ende März, Anfang April vor Ort, also zum Ende der Regenzeit. Erfreulicherweise bestätigten sich die Aussagen, dass auf der Nordseite der Insel das Wetter auch dann noch recht schön und der Himmel überwiegend blau ist. Da wir während des hinduistischen Neujahrsfestes dort waren, konnten wir dem Ogoh-ogoh am Vorabend des Neujahrstages in Tulamben, also der Vertreibung der Dämonen, beiwohnen. Dies war ein wirklich sehenswertes Erlebnis: Die großen Dämonenfiguren, die durch die Straßen getragen werden, die großen Opfergabentische und die Hindu-Zeremonie waren sehr beeindruckend. Am Neujahrstag und der folgenden Nacht herrscht quasi Ausgangssperre, auch darf abends kein elektrisches Licht gemacht werden (auch nicht im Hotel!), um die auf das Meer getriebenen und zurückkehrenden Dämonen davon zu überzeugen, dass die Insel gar nicht mehr bewohnt ist und man besser weiterzieht nach Malaysia ;-) Der Service des Hotels war aber auch an diesem Tag bis auf das Spa verfügbar, allerdings eben nur bis in den frühen Abend.
Wir hatten eine recht große Einzelvilla direkt am Strand mit wunderschönem Bad. Der ein oder andere kleine Gecko fand das auch und kam zu Besuch, was aber in Asien der üblichen Höflichkeit entspricht und irgendwelche Insekten (die wir nicht wahrgenommen haben) kurz hält. Wie schon beschrieben, war die Sauberkeit mustergültig; das Mobiliar sowie die Ausstattung an Geräten entsprach dem gehobenen Standard und war neuwertig. Die leise Klimaanlage habe ich ja bereits lobend erwähnt. Wir hatten sie nicht immer an, der Deckenventilator war auch wirksam. Aber es kann sehr feuchtheiß werden auf Bali und dann ist man als Europäer für eine schnelle Abkühlung dankbar.
Wir konnten uns, entgegen einiger Einträge im Forum, beim besten Willen nicht über die Gastronomie beschweren. Das a la Carte-Menue ist durchaus reichhaltig, es werden zahlreiche inländische und europäische Gerichte angeboten. Darüber hinaus werden auch Specials offeriert, die am Vortag mit dem Küchen-Chef im Detail besprochen werden, damit er am nächsten tag die Zutaten frisch auf dem Markt erstehen kann. Das Ergebnis war wirklich delikat! Wer es scharf mag, wird sich auf Bali sowieso wie im siebten Himmel fühlen. Die angebotene Weinkarte ist zwar keine Offenbarung, aber den einen oder anderen annehmbaren Tropen aus Australien oder Neuseeland bietet sie dennoch. Auch das Frühstücksbuffet kann sich mit Blick auf seine Auswahlmöglichkeiten sehen lassen, allerdings darf man nicht erwarten, dass es bzgl. der Reichhaltigkeit mit großen Hotelketten konkurrieren kann. Man wird aber immer satt, auch ohne jeden Morgen die gleiche Speisefolge zu sich zu nehmen, und die Frische der angebotenen Speisen ist sehr gut.
Wie beschrieben ist der Service sehr freundlich, sehr zuvorkommend, aber niemals aufdringlich. Englisch wird so gut wie immer verstanden. Der Zimmerservice war stets einwandfrei, die Zimmer immer sehr sauber. Stets verfügbarer Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen ist die deutsch sprechende Hotelleitung. Medizinische Problemchen können mit der gut bestückten Hotelapotheke gelöst werden. Bei medizinischen Problemen muss entweder ein Arzt anreisen (ca. 2 Stunden) oder der Patient muss mit dem Auto zu diesem gefahren werden. Man ist eben in der Provinz...
Der Strand - man sollte besser von der Wasserlinie reden - grenzt unmittelbar an die nach dem Meer hin abfallende Anlage. Auf erhöhten Terrassen sind Cabanas errichtet, die mit je zwei Liegen und einem Tischchen einen sehr schönen Blick auf das Meer gestatten und dazu einladen die Seele baumeln zu lassen. Wie beschrieben, führt eine ca. 200 m lange Stichtrasse durch Palmenhaine von Tulamben an das Hotel. Diese kann man auch nachts bedenkenlos zu Fuß begehen, man sollte allerdings eine Taschenlampe dabei und keine Angst vor (kleineren) Kröten haben, die es aber auch in der Anlage selbst gibt (aber NICHT in den Zimmern!). In Tulamben gibt es nur wenig Interessantes: Die wenigen Garküchen schienen mir eher was für einheimische Mägen zu sein, hier und da gibt es kleinere Läden für den täglichen Bedarf. Da sich Tulamben entlang der viel befahrenen Küstenstrasse anordnet, sollte man Vorsicht walten lassen; der Fahrstil ist landestypisch gewagt. Nachts ist auf der unbeleuchteten Straße daher die auf den Zimmern verfügbare Taschenlampe zur Kenntlichmachung der eigenen Person obligatorisch. Die weitere Umgebung sollte man am besten mit einem Taxi erkunden.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Wir sind zum Tauchen angereist und die an das Hotel angeschlossene Werner Lau Basis entsprach hinsichtlich Betreuung und Ausstattung unseren gehobenen Erwartungen. Die Tauchplätze werden in der Regel von Land aus begangen, nach Voranmeldung besteht jedoch auch die Möglichkeit mit dem Boot weitere Plätze zu besuchen. Unter Umständen (z.B. um Mantas zu sehen) muss man hierfür allerdings eine mehrstündige Exkursion mit dem Auto in Kauf nehmen. Wir haben uns das aufgrund unserer geringen Urlaubszeit erspart und die Zeit für eine sehr lohnenswerte Sightseeing-Tagestour auf Bali verwendet. Derartige Ausflüge können kurzfristig an der Hotelrezeption gebucht werden. Die Poollandschaft ist überschaubar, allerdings auch nicht zu klein. Der sehr schöne Infinity-Pool reicht, um einige Bahnen am Stück zu schwimmen, die Poolbar bietet neben leckeren Cocktails auch alle Snacks und Speisen des Restaurants ohne Aufpreis. Besonders erwähnen möchte ich das sehr schön angelegte Spa, das uns so gut gefiel, dass wir nach einer Welcome-Massage ein 5-Tages-Paket gebucht haben. Auf - neben dem Dive Center - sonstige Animation wird dankenswerterweise verzichtet. Für Sportbegeisterte bietet das kleine Gym ausreichendes Equipment (u.a. einen Fitness-Tower der besseren Qualität sowie ein Laufband und Ergometer). Ich könnte mir vorstellen, dass ein oder zwei Segeljollen oder Surfbretter auch von den Gästen in Anspruch genommen würden; die Bedingungen hierfür halte ich für ideal. Ein entsprechendes Angebot gibt es allerdings leider (noch) nicht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im April 2014 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eibe |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 3 |