Siesta

Neu erbautes ***Hotel in einsamer dörflicher Lage. Äußerlich guter erster Eindruck. Ausgewählt haben wir das Hotel wegen seiner guten Bewertungen, des augenscheinlich günstigen Preis- Leistungsverhältnisses, der Strandnähe und der angebotenen Inklusivleistungen. Der Speisesaal erstrahlt im Ambiente einer Kantine. Die einfachen bunten Holzstühle stehen kunterbunt durcheinander. Die Speiseraumdecke erwirkt den Eindruck, als sei man nicht ganz fertig geworden. Die Verkleidung der Betonfeiler mit Riemchen wirkte unprofessionell.

Das Zimmer war sehr klein und einfach ausgestattet. Die Balkontür ließ sich nicht komplett öffnen, da das Bett davor stand. Zwischen Flachbildschirm und Bett musste ich mich durchzwängen. Das Bad war in Ordnung, gleichwohl eine Ablagefläche vor dem Spiegel sowie ein Föhn fehlten. Die Betten selbst waren in Ordnung. Wir haben gut geschlafen.

Auf eine Bedienung am Tisch wartet man vergebens. Eindecken mit Geschirr war nicht vorgesehen. Komplette Selbstbedienung zu allen Mahlzeiten. Keine Tischdecken. Aber zumindest wurde das benutzte Geschirr durch das Personal abgeholt. Das in Buffetform angebotene Frühstück war deftig und soweit in geschmacklich Ordnung. Das Rührei war sehr flüssig und wurde daher von uns auch nicht angerührt. Ungewöhnlich für europäischen Standard, ist die Darbietung der Speisen ohne Spuckschutz. Nervig war, dass man zu jeder Tasse Kaffee aufstehen musste, um sich an der Therme zu bedienen. Dies hätte man durch Isolierkannen leicht regeln können. Offensichtlich war das Personal auch nicht in der Lage, den Kaffee in gleichbleibender Qualität zu präsentieren. Am Morgen musste ich den Kaffee mit heißem Wasser verdünnen, um ihn auf Trinkstärke zu bringen. Am Nachmittag war der Kaffee dann so dünn wir Tee. Das Abendbuffet war sehr deftig. Polnische Hausmannskost. Geschmacklich schlicht zubereitet und sehr einfach dargeboten. Trotz vorhandener Chafing Dishes gab es zu keiner Zeit heißes Essen. Ausnahme war die jeweilige Vorsuppe. Die angebotenen Salate und Rohkost waren frisch und schmackhaft. Als Inklusiv Getränke zum Abendessen wurden Apfelsaft, Orangensaft und Wasser aus einem Getränkespender angeboten. Auch hier waren die Säfte stets, wie der Kaffee, von unterschiedlicher Stärke und Qualität. Das käuflich angebotene Flaschenbier schmeckte schal und der bulgarische Rotwein hatte eine hintergründige Essignote, einen pelzigen Abgang und war

Der Empfang war kühl aber freundlich in deutscher Sprache. Es erfolgte eine kurze Einweisung beim Check in. Ein Termin für die gebuchte Massage wurde sogleich festgelegt. Während des gesamten Aufenthaltes gab es keinen Zimmerservice. Betten wurden nicht gemacht. Auf einen Handtuchtausch oder eine Reinigung des Zimmers warteten wir vergebens. Am vorletzten Tag besorgte ich mir fehlendes Toilettenpapier bei der Rezeption. Dies scheint in diesem Hotel ein gewöhnlicher Vorgang zu sein. Befremdlich empfanden wir die Platzverteilung an den Tischen. Die Kellnerin platzierte Tischkarten mit den Zimmernummern auf den Tischen. Und zwar jeden Tag auf einem anderen Tisch. So begann jeden Tag die Suche nach unserem Tisch. Darauf angesprochen warum dies so sei, wurde mit einem Achselzucken begegnet. Ich empfehle die Tischkarte einzustecken und zu den Mahlzeiten mitzubringen.

Der Ort Grzybowo liegt etwa fünf Kilometer von Kolobrzeg entfernt. Das Dorf scheint im Winter völlig verlassen und gleicht einer kleinen Geisterstadt. Das 2017 erbaute Hotel liegt nur wenige hundert Meter vom Ostseestrand entfernt und ist über einen Weg aus Betonspurplatten zu erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Die inklusive Rückenmassage empfanden wir als angenehm und professionell durchgeführt. Die Sauna befindet sich in einem guten fast neuwertigen Zustande. Es ist zu bemerken, dass die Benutzungszeiten durch die Hotelleitung ungünstig, nämlich nach dem Abendbrot, angeboten werden. Bademäntel stehen dem Gast zur Verfügung. Leider nur in kleinen Größen. Zusätzliche Handtücher zum Saunieren werden nicht zur Verfügung gestellt. Man muss mit den Handtüchern aus dem Hotelzimmer vorlieb nehmen. Da kein Handtuchtausch vorgenommen wird, ist es m. E. unhygienisch mehrmals mit den gleichen Handtüchern zu saunieren. Bereits beim ersten Besuch der Sauna stand aufgrund eines verstopften Abflusses der Vorraum der Sauna unter Wasser. Bis zu unserer Abreise wurde dieser Missstand leider nicht behoben.