Simantro Resort

Die Gesamtstruktur der Anlage mit ihren 325 Zimmern ist gelungen. Sie öffnet sich U-förmig in zwei teils zwei-, teils dreistöckigen Flügeln auf einen kinderfreundlichen Strand. Teils besteht sie aus einem neueren 4-Sterne- und teils aus einem älteren 3-Sterne-Trakt. Die Sauberkeit der Zimmer läßt zu wünschen übrig. Die 3-Sterne-Zimmer mit ihren verstopften Abflüssen und ihren sehr rustikalen Bretterverschlags-Türen entsprechen im Standard einer einfacheren italienischen Ferienwohnung und sind für den erheblichen Preis (all inclusive ca. 2500 Euro für zwei Wochen im Dreibettzimmer mit Baby-Zustellbett) absolut unangemessen. Die Gästestruktur besteht aus deutschen Pärchen, deutschen Familien, deutschen Rentnern und bulgarischen Familienclans auf Vier-Tages-Trip. Familienfreundlichkeit ist in der Anlage in unausgewogenen Portionen präsent (z.B. sehr nette Bedienungen im Zentralrestaurant, absolut gleichgültige Rezeptionisten). Was man unbedingt zur Erkundung der sehr schönen Umgebung, bes. des benachbarten Chalkidiki-Fingers Sithonia, machen sollte, sind Mietwagentouren. Zu empfehlen der lokale Anbieter in der Hotelrezeption mit freundlicher und reeller Serviceleistung. Insgesamt scheint die benachbarte Anlage Sani Beach empfehlenswerter (das sei aber ohne Gewähr gesagt).

Die Zimmer im 3-Sterne-Altbau sind absolut ungenügend. Spartanische Möblierung, mangelnde Sauberkeit in der Grundreinigung, im September keine funktionierende Klimaanlage, kleiner Fernseher, altes graues Telephon aus den 70er Jahren, keine Minibar, kein Fön, keine Bademäntel, kein Make-Up-Spiegel, genügend Handtücher für eine Familie erst auf Reklamation hin, verstopfte Abflüsse, brutale Federmatratzen, grauenhafte Hellhörigkeit, kein Bettwäschenwechsel in zwei Wochen. Ein abgelegenes Zimmer auf einen Zufahrtsweg hin zu haben, war immerhin ein probater Vorteil gegen die ansonsten unbarmherzige Beschallung der Anlage durch Beach-Bar-Animation bis Mitternacht.

Das Essen war reichlich und reichlich einfallslos. Vorspeisenbuffet z.B. bleibt hinter jeder griechischen Taverne zurück -- sehr viel Konserve und Tiefkühlware. Insgesamt viel zu wenig griechischer Einschlag und zu viele Wiederholungen. Das Restaurant teils absolut überfüllt, viel zu laut und auch noch musiküberflutet. Die Themenabende billig aufgemacht. Spezielle Kindermenus nur an der Beach Bar / Taverne, nicht im Lokal. Auch kein dortiger Kinderbereich. Die im ITS-Katalog angekündigte Babyecke beschränkt sich auf eine alte Mikrowelle und einen alten Flaschenwärmer neben einer der Instant-Kaffemaschinen im Speisesaal. Im all-inclusive-System nur zwei billige Weine (rot und weiß), keinen authentischen Retsina o.ä. An den Bars nur lokale Imitate internationaler Alkoholika (also nur ein 'falscher' Campari usw.).

Wie oben gesagt: positive Eindrücke bei der Bewirtung im Restaurant. Ansonsten im wesentlichen ein Reinfall. Dafür zwei Beispiele: (1) unser Sohn (1,5 Jahre) benötigt abends und nachts zum Schlafen noch eine Milchflasche. Am Abend der Ankunft wurden wir im Restaurant und an der Rezeption darauf hingewiesen, es sei Milch abends nur im Shop verfügbar -- zum Preis von 2 Euro pro Liter, und das auch für uns als All-inclusive-Gäste. Zähneknirschend wollten wir die Milch kaufen, mußten aber feststellen, daß es sie im Shop von Samstag nachmittag bis Dienstag gar nicht gab. So hatten wir uns mit Dosenmilch zu behelfen, die an der Beach Bar von mißgünstigem Barpersonal erbettelt und mit Wasser verdünnt werden mußte (ein Armutszeugnis für eine 4-Sterne-Anlage mit Rundum-Service). (2) Die allüberall Badegäste terrorisierenden Wespenmassen stachen uns insgesamt fünf Mal. Das letzte Mal davon traf es unsere Tochter (4 Jahre) direkt am Auge, Folge war eine infernalische Schwellung des ganzen Gesichts. Das Hotel hatte trotz Wissens um die seit Wochen anhaltende Wespenplage (deren Ausmaß offiziell teils ignoriert, teils heruntergespielt, teils bestritten wird) an der Rezeption nur eine halbe Tube Fenistil Gel zur Verfügung (keine Kalziumtabletten, keine abschwellenden Tropfen, gar nichts). Aus dieser Tube drückte man uns einen Batzen auf ein Stück Stoff und bat uns, sparsam damit umzugehen -- es hätten schon so viele andere Gäste danach gefragt. Jeder weitere Kommentar erübrigt sich da wohl. -- Die Kinderbetreuung war liebevoll und ein Pluspunkt.

Lage in einer abgeschiedenen Bucht neben einem aufgelassenen Campingplatz. Direkte Strandposition. Nächste Ortschaften (Nea Phokea, Kallithea) nur mit Bus oder besser Mietwagen zu erreichen. Direkte Einkaufsmöglichkeit nur auf dem Gelände (überteuert!). Unterhaltungsprogramm nonstop. Transferzeit ca. 90 Minuten. Ausflugsmöglichkeiten über ITS-Reiseleitung, die aber horrende Preise verlangt und unzutreffende Informationen über ihr angeblich "günstigstes Angebot vor Ort" für Mietwagen verbreitet (dabei ist der freundliche lokale Anbieter billiger: Kleinstes Wagenmodell bei ihm für 55 Euro/Tag incl. Klimaanlage und Kindersitze; dagegen die von ITS gepushte Europcar 58 Euro/Tag OHNE Klimaanlage und OHNE Kindersitze).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der zentrale Pool in der Mitte der Anlage ist zumindest im September in Ordnung. Auch der Ruhepool war tatsächlich ruhig. Der Minimarkt, wie gesagt, vorhanden, aber viel zu teuer. Der private Strand von der Anlage her kinderfreundlich, aber er überfüllt sich schnell. Liegen und Schirme gibt es all inclusive, allerdings bekommt jede Familie nur maximal drei Liegen und auch nur drei Strandtücher. Unseren kleinen Sohn (1,5 Jahre) mußten wir trotz Protests mit einem Handtuch aus dem zimmereigenen Bad abtrocknen. Es gibt Kinderclub, Kinderspielplatz und Kinderbetreuung (insgesamt ein Pluspunkt des Hotels).